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Mercedes am Norisring: Nur schwer in Worte zu fassen

Von Otto Zuber
Lucas Auer

Lucas Auer

Spektakulärer Schluss-Spurt im zweiten Rennen auf dem Norisring: Die beiden «Pink Panther» Lucas Auer und Edoardo Mortara fuhren im zweiten Lauf auf den Plätzen zwei und drei auf das Podium.

Lucas Auer verbesserte sich in einem dramatischen Rennen, das nach einem Unfall für eine halbe Stunde unterbrochen wurde, von Startplatz sechs bis auf Rang zwei nach vorne. Damit liegt er in der Fahrerwertung mit 87 Punkten nur noch zwei Zähler hinter dem Tabellenführer Mattias Ekström (Audi). 

Sein Teamkollege Edoardo Mortara erkämpfte sich auf den letzten Metern des Rennens im Foto-Finish gegen Mattias Ekström und Marco Wittmann (BMW) den dritten Platz. Mortara fuhr damit zum zweiten Mal an diesem Rennwochenende auf dem Norisring in die Punkteränge. Nach seinem achten Platz im ersten Rennen am Samstag, belegte er im zweiten Lauf am Sonntag Position drei. 

Dahinter überquerte Paul Di Resta die Ziellinie auf Platz sechs. Robert Wickens ging am Start von Startplatz zwei in Führung, fiel im Rennverlauf aber nach einer Berührung mit Audi-Pilot René Rast aus den Punkterängen heraus. Im weiteren Rennverlauf kämpfte er sich wieder bis auf den elften Platz nach vorne. Maro Engel beendete sein 50. DTM-Rennen auf Platz 14. 

Gary Paffett schied nach einem Unfall kurz nach der Safety Car-Phase aus. Gary verlor nach einer leichten Berührung im Zweikampf mit Jamie Green (Audi) auf einer Bodenwelle die Kontrolle über sein Auto, schlug in der Streckenbegrenzung ein und krachte dann seitlich in das Auto von Mike Rockenfeller (Audi). Das Rennen wurde danach für eine halbe Stunde unterbrochen. Die beiden Fahrer konnten aus eigener Kraft aus ihren Autos aussteigen.  

Stimmen zum Rennen

Lucas Auer (22 Jahre, Österreich): Das war Wahnsinn - was für ein Rennen! Natürlich hoffe ich, dass es Gary und Mike nach dem Unfall gut geht. Riesengratulation an mein Team. Das war eine Meisterleistung. In den letzten zehn Runden habe ich einen Krampf bekommen und musste mit dem rechten Fuß bremsen. Jetzt bin ich aber happy. In den letzten vier Qualifyings war ich immer unter den Top-7, aber das Rennglück war leider nicht immer auf meiner Seite. Jetzt ist es wieder da. Das gibt mir Selbstvertrauen für das nächste Rennwochenende.

Edoardo Mortara (30 Jahre, Italien): Wenn du so mit zwei Jungs kämpfst, ist es wie ein "Drag Race" von der letzten Kurve bis zur Ziellinie. Das war hart, aber am Ende hat es für mich gereicht und ich hatte die Nase vorne. Platz drei vom 16. Startplatz ist einfach unglaublich. Das ist ein fantastisches Ergebnis für das Team und mich. Ich hätte im zweiten Rennen in Hockenheim schon einmal aufs Podium fahren können, aber dort habe ich einen Fehler gemacht. Jetzt freue ich mich, dass mir heute mein erstes DTM-Podium mit Mercedes gelungen ist. Hoffentlich können wir das in Zukunft noch oft wiederholen.

Paul Di Resta (31 Jahre, Schottland): Mit dem Doppel-Podium war das heute ein besserer Tag für das Team. Für mich war es ein gemischtes Rennen. Vor dem Safety Car-Einsatz hatten wir eine ordentliche Strategie. Kurz vor der roten Flagge handelte ich mir zwei Reifenschäden ein. Somit konnte ich nur noch um die Strecke humpeln. Nach dem Re-Start war ich Sechster und ich kam auch als Sechster ins Ziel. Es hätte besser sein können, aber gleichzeitig habe ich wenigstens gepunktet. Nach einem schwierigen Wochenende hier geht es jetzt auf zu den nächsten beiden Rennen.

Robert Wickens (28 Jahre, Kanada): Ich weiß ehrlich gesagt nicht wirklich, was im Rennen passiert ist. Ich hatte einen großartigen Start und ging in Führung. Alles sah gut aus und dann kam ich in den Verkehr von Fahrern, die bereits an der Box gewesen waren. Sie hielten mich sehr auf. Realistisch betrachtet hätten wir vorher an die Box gehen sollen, aber so verlor ich wahrscheinlich vier oder fünf Sekunden und kam als Achter wieder heraus. Dann fuhr mich Rast ausgangs Kurve eins in die Mauer. Danach ging es nur noch bergab. Das Wichtigste ist aber, dass Gary okay ist. Das ist die wichtigste Nachricht des Tages. Vom Rennen selbst bin ich aber sehr enttäuscht. Ich bin aus der ersten Reihe losgefahren, habe den ersten Stint angeführt und dann erwartest du nicht, außerhalb der Top-10 ins Ziel zu kommen. Das war weder ein Fehler der Jungs, noch von mir. Manchmal kann Motorsport einfach grausam sein.

Maro Engel (31 Jahre, Deutschland): Unabhängig vom Ergebnis ist heute die wichtigste Nachricht, dass es Gary den Umständen entsprechend gut geht. Ich habe den Unfall direkt vor mir gesehen. So ein Highspeed-Unfall und so ein heftiger Einschlag sehen nie gut aus. Für mich war es leider ein Wochenende zum Vergessen. Ich kam leider nicht richtig klar mit der Balance meines Autos. So gab es für mich an diesem Wochenende keine Punkte. Immerhin hat Lucas heute kräftig Zähler für die Meisterschaft geholt und standen zwei Fahrer von uns auf dem Podium. Ich freue mich jetzt auf Moskau. Die Strecke ist neu für mich, aber ich habe schon viel darüber gehört und glaube, dass es mir viel Spaß machen wird, dort zu fahren.

Gary Paffett (36 Jahre, England): Das war ein schlimmer Unfall, aber mir geht es gut. Es tut mir leid, dass auch noch Rocky getroffen und dabei verletzt wurde. Ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird. Mein besonderer Dank gilt dem gesamten medizinischen Team - sowohl an der Rennstrecke als auch im Krankenhaus. Die Betreuung durch sie war erstklassig.

Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: Zunächst gute Besserung an Rocky. Hoffentlich ist er bald wieder gesund. So etwas wollen wir im Motorsport natürlich nie sehen. Gott sei Dank hat Gary laut der ersten Untersuchung nur Prellungen. Was hier heute alles passiert ist, ist schwer in Worte zu fassen. Vor allem das Finish war der absolute Hammer. Heute mit Luggi und Edo auf dem Podium zu sein, ist unglaublich und eine Genugtuung nach gestern.

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