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30 Jahre DTM: Hans-Joachim Stucks erster Sieg

Von Andreas Reiners
Erinnerungen von Hans-Joachim Stuck

Erinnerungen von Hans-Joachim Stuck

Einen viel besseren Ort als die AVUS in Berlin hätte es für den ersten DTM-Sieg von Hans-Joachim Stuck nicht geben können.

«Auf der AVUS hatte auch mein Vater schon legendäre Siege eingefahren», sagt Stuck in der Erinnerung an den 6. Mai 1990. Mit dem Audi V8 quattro gelang dem ehemaligen Formel-1-Piloten und Le-Mans-Sieger bei seinem vierten DTM-Wochenende im ersten Lauf der ersehnte erste Sieg – und gleichzeitig der erste DTM-Erfolg für Audi.

«Wir hatten alle gewusst, dass es gehen würde. Aber dass es dann wirklich klappt, war ganz wichtig für die Motivation des Teams», erzählt Stuck. Nach vielen Erfolgen in der Rallye-WM waren die Ingolstädter 1990 in die DTM eingestiegen, mit einem 416 PS starken V8-Motor und Allradantrieb. «Wir haben den V8 intern immer Chauffeurs-Limousine genannt. Im Armaturenbrett waren sogar noch die Holz-Applikationen drin», sagt «Strietzel»: «Ansonsten war das Auto aber leer – und innen fast so groß wie eine Lagerhalle.»

Schon beim ersten Auftritt in Zolder hatte Stuck das Potenzial seines Autos angedeutet und war nach einer Startkollision im ersten Lauf im zweiten Durchgang von Rang 14 auf Rang drei vorgefahren.
«Und schon in Zolder hatten wir eine riesige Audi-Fangemeinde. Da hat das Fahren irrsinnig Spaß gemacht», sagt der heutige Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB).

«Für mich war es klasse, dass Audi mich gefragt hat, bei diesem Projekt dabei zu sein. Und obwohl ich von Porsche schon verwöhnt war, hat es mich überrascht, mit welcher Konsequenz und Akribie Audi dieses Projekt umgesetzt hat.» Neben der Power des Motors und dem Allradantrieb faszinierte Stuck vor allem das Sechs-Gang-Getriebe: «Das ließ sich so schnell schalten, das war eine Sensation.»

Doch auf der AVUS in Berlin gab vor allem schiere Kraft den Ausschlag. «Das war die erste Strecke, auf der wir uns wirklich einen Sieg erhofft hatten, weil es so lange geradeaus ging», sagt Stuck. Es wurden gleich zwei Siege, jeweils vor Altfrid Heger in einem BMW M3 Sport-Evolution. Es folgten in dieser Saison fünf weitere Siege und schließlich in Hockenheim der Titeltriumph vor BMW-Pilot Johnny Cecotto, der im ersten der zwei Rennen beim Finale von Gaststarter Michael Schumacher ins Kiesbett befördert wurde. «Ich habe aber erst in der letzten Kurve wirklich daran geglaubt», sagt Stuck, der auf den letzten Runden von seinen Teamkollegen Frank Jelinski und Walter Röhrl gegen Cecotto abgeschirmt wurde.

Dennoch hing der Titeltriumph an einem seidenen Faden – was Stuck aber erst am nächsten Tag erfuhr. «Unser damaliger Werkstattleiter Franz Braun rief mich an und zeigte mir einen Stein, den ich in der letzten Runde aufgesammelt und der sich zwischen der Karbon-Kardanwelle und dem Kardantunnel verklemmt hatte», erzählt Stuck. Er hatte im Rennen zwar Geräusche gehört, war aber bis ins Ziel weitergefahren. «Die Kardanwelle hatte nur noch einen Millimeter. Damit wäre ich keine Runde weiter gekommen.»

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