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Markus Reiterberger (BMW) happy: «Mein bestes Rennen»

Von Tim Althof
Das BMW Motorrad World Endurance Team fuhr beim Bol d’Or am Samstag und Sonntag auf den dritten Platz. Der Bayer Markus Reiterberger musste am Ende die Kohlen aus dem Feuer holen.

Für das BMW-Werksteam war die Langstrecken-WM-Saison 2023 ein großer Erfolg. Die Mannschaft von Werner Daemen fuhr wie schon in Le Mans und Spa-Francorchamps erneut auf Position 3 ins Ziel. Mit dem siebten Platz beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka erreichte die M1000RR in allen Rennen die Zielflagge – mit einer ansehnlichen Punkteausbeute. Im letzten Jahr war der Sieg in Spa hingegen die einzige Zielankunft.

Das Rennen auf dem Circuit Paul Ricard verlief für Ilya Mikhalchik, Markus Reiterberger und Jeremy Guarnoni nicht völlig nach Plan. In der Nacht brachte ein Elektronikproblem die Mannschaft aus Belgien ins Schwitzen, doch am Ende fuhr Markus Reiterberger mit den schnellsten Rundenzeiten noch um den zweiten Platz im Rennen. Letztendlich wurden sie Dritter im Rennen und in der EWC-Gesamtwertung.

«Ich bin auf alle Fälle sehr happy. Das Rennen hier war turbulent. Wir hatten taktisch einen etwas anderen Weg gewählt und vielleicht wieder ein bisschen Pech mit dem Safety-Car», erklärte Reiterberger im Anschluss an das Saisonfinale. «Auch durch die beiden Defekte haben wir Zeit verloren. Doch wir sind immer wieder zurückgekommen. Ich bin, glaube ich, mein bisher bestes Rennen gefahren. Ich konnte in jedem Stint richtig pushen, aufholen, konstant schnelle Rundenzeiten fahren und war immer bei den Schnellsten dabei.»

Reiterberger fügte hinzu: «Die letzten beiden Stints bin ich durchgefahren. Bis dahin habe ich mich gut gefühlt, aber der letzte war wirklich tough. Wir haben alles gegeben, weil wir noch Zweiter werden und damit Platz 2 in der WM holen wollten. Doch es war nicht mehr möglich, der Rückstand war zu groß. Dennoch bin ich sehr zufrieden. Wir haben alle Rennen beendet und scheinen die Probleme, die wir im vergangenen Jahr hatten, gelöst zu haben.»

«Und ich denke, wenn wir uns noch ein bisschen weiter verbessern, können wir nächstes Jahr um den WM-Titel kämpfen», blickte der 29-Jährige in die Zukunft. «Danke an alle bei BMW Motorrad Motorsport und im Team, die immer so hart gearbeitet haben. Ich denke, wir können stolz auf das sein, was wir erreicht haben, und den Rest schaffen wir auch noch.»

«Ich habe etwas gemischte Gefühle. Auf der einen Seite bin ich wirklich glücklich, aber auf der anderen Seite haben wir den Weltmeistertitel nur knapp verpasst und hatten während der Rennen etwas Pech», lautete die Zusammenfassung von Ilya Mikhalchik, der am kommenden Wochenende noch die Chance auf seinen vierten IDM-Superbike-Titel hat. «Ich denke, diese Saison war eine der besten. Wir haben alle Rennen beendet, waren bei drei von vier Gelegenheiten auf dem Podium und haben immer um die Spitzenpositionen gekämpft. Selbst in Japan waren wir knapp am Podium dran.»

Der Ukrainer, der mit 1:52,898 min die schnellste Rennrunde in Le Castellet drehte, war nach dem Rennen voller Dankbarkeit. «Ich möchte mich bei allen BMW-Ingenieuren für die großen Fortschritte am Motorrad bedanken. Ich hoffe, das ist erst der Anfang, und wir können noch stärker werden», betonte der BMW-Werkspilot. «Ein besonderer Dank geht an meine Teamkollegen, die bei jeder Runde alles geben. Wir lernen voneinander, und das ist großartig. Vielen Dank an das gesamte Team für die Arbeit – und ich hoffe, dass wir eines Tages den Titel gewinnen werden.»

Auch Jeremy Guarnoni freute sich über den erneuten Podestplatz. «Natürlich sind wir happy. Denn bei einem Klassiker wie diesem auf das Podium zu fahren, ist großartig. Auch das Ergebnis in der Meisterschaft war wichtig, nach der schwierigen Saison, die wir vergangenes Jahr hatten, auch wenn wir in Spa gewonnen hatten», so der Franzose.

«Jetzt sind wir zurück und kämpfen mit den Top-Teams. Das ist der positive Aspekt. Aber natürlich waren wir hier, um zu gewinnen. Wir hatten einige technische Probleme, doch selbst ohne sie hätten wir nicht um den Sieg kämpfen können», fasste Guarnoni realistisch zusammen. «Denn ich denke, dass Suzuki hier ein Stück besser war als wir. Also müssen wir einfach weiterarbeiten.»

Bol d'Or, Ergebnis:

1. Yoshimura SERT Motul (Black, Guintoli, Masson), Suzuki GSX-R1000Y, 717 Runden
2. Honda Viltais Racing (Alt, Odendaal, Mercado), Honda CBR1000 RR-R, + 7 Rdn
3. BMW Motorrad World Endurance (Reiterberger, Mikhalchik, Guarnoni), BMW M 1000 RR, + 8
4. YART Yamaha Official Team EWC (Canepa, Fritz, Hanika), Yamaha YZF-R1, + 12
5. Kawasaki Webike Trickstar (De Puniet, Watanabe, Leblanc), Kawasaki ZX-10R, + 16
6. Team 33 Louit April Moto (Gamarino, Saltarelli, Calia), Kawasaki ZX-10R, + 20
7. Team 18 Sapeurs Pompiers (De la Vega, Maurin, Steinmayr), Yamaha YZF-R1, + 24
8. MACO Racing Team (Vugrinec, Boulom, Kovacs), Yamaha YZF-R1, + 24
9. Pitlane Endurance JP3 (Grünwald, Pellizotti, de Vleeschauwer), Yamaha YZF-R1, + 26
10. Team LRP Poland (Vincon, Puffe, Szkopek), BMW S 1000 RR, + 26

Ferner:
14. Team Bolliger Switzerland (Thöni, Brenner, Romero Barbosa), Kawasaki ZX-10R, + 30
19. Motobox Kremer Racing (Dehaye, Napoli, Rubin), Yamaha YZF-R1, + 38

WM-Endergebnis (EWC):

1.YART Yamaha Official Team EWC, 181 Punkte
2. Yoshimura SERT Motul, 161
3. BMW Motorrad World Endurance, 160
4. F.C.C. TSR Honda France, 149
5. Honda Viltais Racing, 128
6. Kawasaki Webike Trickstar, 107
7. Tati Team Beringer, 57
8. Maco Racing Team, 54,5
9. LRP Poland, 49,5
10. KM99, 48,5
11. Motobox Kremer Racing, 46
12. ERC Endurance Ducati, 39
13. Bolliger Switzerland, 38,5
14. Team Moto Ain, 38,5
15. Team HRC with Japan Post, 35

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