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Audi R18 e-tron quattro: Papierkrieg vor dem Rennen

Von Tom Vorderfelt
Das Homologationsblatt des Audi R18 e-tron quattro

Das Homologationsblatt des Audi R18 e-tron quattro

Auch Rennsportwagen brauchen einen Fahrzeugschein. Audi erklärt, wie der Homologationsprozess für einen Le-Mans-Prototypen abläuft.

Bevor der Audi R18 e-tron quattro sein erstes Rennen bestreiten darf, muss ihn der Automobil-Weltverband FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) zulassen. Die entsprechenden Homologationsunterlagen mussten bis zum 15. Februar eingereicht werden.

Wenn die Mannschaft von Audi Sport unter der Leitung von Dr. Wolfgang Ullrich die Konstruktion eines neuen Rennwagens in Angriff nimmt, gilt es, eine anspruchsvolle Aufgabe zu lösen: Natürlich ist maximale Kreativität gefragt, doch gleichzeitig müssen sämtliche Vorschriften eingehalten werden. Das Technische Reglement für LMP1-Sportwagen des Jahrgangs 2014 umfasst 20 Kapitel mit 67 Seiten, unterteilt in detaillierte Paragrafen sowie einen umfassenden Anhang.

Die Experten von FIA und ACO überzeugten sich bereits, dass der neue R18 e-tron quattro dieses Regelwerk wirklich einhält. «Schon im November mussten die Hersteller für eine Vorab-Homologation erste Unterlagen einreichen», sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. «So gewannen FIA und ACO einen ersten Eindruck des geplanten Konzepts.»

Das sogenannte Homologationsblatt des Audi R18 e-tron quattro umfasst 75 Seiten – mehr als bei allen seinen Vorgängern. «Der Grund liegt im Detaillierungsgrad», führt Dr. Martin Mühlmeier, Leiter Technik bei Audi Sport, aus. «Neue Schwerpunkte setzen die Homologationsunterlagen in den Bereichen sicherheitsrelevanter Bauteile, des Antriebsaggregats und der Energiesysteme.» Zu den Freiheiten des LMP-Reglements zählt die Möglichkeit, verschiedene Karosserievarianten zu homologieren. Im Lauf der Saison dürfen weitere Variationen im Sinne einer Evolution nachhomologiert werden. „Nicht mehr verändern darf man hingegen die Einstufung in die Klasse, die die erlaubte Hybrid-Energiemenge festlegt, das Hybrid-Funktionsprinzip, die Kraftstoffart des Verbrennungsmotors sowie das einzuhaltende Leistungs- und Verbrauchsfenster“, sagt Dr. Mühlmeier. Audi vertraut auf ein Hybrid-System, bei dem kinetische Energie an der Vorderachse zurückgewonnen und auch wieder eingespeist wird.

Bereits im Vorfeld der Homologation hat Audi Beweise für die Unfallsicherheit des neuen Rennwagens erbracht. «Die Crashelemente an Front und Heck sowie das Monocoque sind speziellen statischen und dynamischen Tests unterzogen worden», ergänzt Chris Reinke, Leiter LMP bei Audi Sport. «In einer zertifizierten Versuchsanlage wurden im Beisein von FIA- und ACO-Delegierten all diese Prüfungen erfolgreich absolviert.»

In Ingolstadt haben die FIA- und ACO-Experten dann weitere Tests durchgeführt, indem sie beispielsweise einzelne Funktionen des Rennwagens geprüft, Bemaßungen genommen, einzelne Geometrien mittels Schablonen kontrolliert und Materialien inspiziert haben. Jeder R18 e-tron quattro, den Audi in diesem Jahr in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC einsetzen wird, verfügt über eine eigene Mappe mit den Homologationsunterlagen und der individuellen Chassisnummer. Diese Darstellung, quasi ein «Personalausweis» des Rennwagens, muss bei jeder Dokumenten- und Technikabnahme bei allen Veranstaltungen vorgelegt werden. Die Homologation ist eine wichtige, aber bei Weitem nicht die einzige Voraussetzung für einen fairen und spannenden Wettbewerb in der Saison 2014.

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