Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Lewis Hamilton (Mercedes): Sein Rezept gegen Ferrari

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton auf Kuba

Lewis Hamilton auf Kuba

​Mercedes-Star Lewis Hamilton jettete in der Sommerpause durch die halbe Welt und steht nun vor seinem 200. Grand Prix: «Ich fasse es selber nicht, wie schnell die letzten zehn Jahre verflogen sind.»

Manchmal muss sich Lewis Hamilton (32) selber kneifen: «Ich weiss noch, wie ich als Junge davon träumte, Formel-1-Fahrer zu werden. Dann bestand mein Ziel darin, Grands Prix zu gewinnen und Weltmeister zu werden. Und nun stehe ich vor meinem 200. Grand Prix, ich kann es selber kaum glauben. Ich sagte noch meinen Jungs hier bei Mercedes – bitte hängt das nicht an die grosse Glocke, das klingt, als wäre ich alt. Dabei fühle ich mich im Herzen so jung.»

Der im Herzen Junge jettete, wie es so seine Art ist, quer durch die ganze Welt. «Ich war in den Bergen und dann am Meer. Ich war auf Kuba und auf Barbados. Havanna hat mich wirklich umgehauen. Ich kannte Kuba zuvor nicht. Ich schwärme ja oft davon, dass ich Rennstrecken mag, die vor Charakter triefen. Und Havanna, das ist nun Charakter pur. Ich mag die Menschen, ich mag die Lebensfreude, ich mag die Architektur, ich liebe das Essen, ich habe sogar ein paar Salsaschritte gelernt! Ich werde definitiv nach Kuba zurückkehren. Ich war ja auch für die UNICEF unterwegs, und die Arbeit mit den Kindern gibt mir so viel.»

Kurze Zwischenfrage – wo stehen wir da eigentlich in Sachen Hamilton-Kids? Lewis lacht: «Also geplant ist derzeit nichts! Aber ich habe auch nie ein Geheimnis gemacht, dass ich eines Tages Kinder haben möchte. Ich habe Kinder sehr gerne und ich habe die grosse Ehre, dass ich bei einem guten Freund Pate seines ersten Kindes geworden bin. Das ist fabelhaft. (Beginnt zu lachen.) Der Kleine ist wundervoll, aber ich bin auch froh, wenn ich ihn wieder zurückgeben kann! Kinder haben so etwas Unverdorbenes, etwas Reines. Wir leben in einer sehr komplizierten Welt mit viel Boxheit. Da sind Kinder wirklich eine erfrischende Abwechslung.»

Zurück zum Rennsport. Findet Hamilton vor seinem 200. Formel-1-Rennen, er hat genug erreicht? Lewis grinst: «Natürlich willst du immer mehr. Und es gibt gewiss einen Haufen Rennen, aus welchen ich mehr hätte herausholen müssen. Aber ich bin sehr dankbar dafür, was ich alles erreichen durfte, all die Pole-Positions und Siege und Titel. Vor allem wenn ich daran denke, gegen wen ich alles gefahren bin. Die Tiefen haben so wie die Höhen dazu beigetragen, dass ich heute hier stehe. Und dafür empfinde ich tiefe Dankbarkeit.»

Was kommt alles auf Lewis zu in den kommenden Wochen und Monaten? Der 57fache GP-Sieger sagt: «Ich wache jeden Tag mit dem Gedanken auf, dass ich die WM-Führung an mich reissen und dann auf diesem Platz bleiben will. Die Standfestigkeit wird eine entscheidende Rolle spielen. Ich selber will konstantere Leistungen zeigen. Es gibt gewisse Strecken, auf welchen der Silberpfeil überlegen sein sollte, und es gibt Pisten, wo Ferrari sehr stark sein wird.»

Befürchtet Hamilton, dass frühere oder später Strafen auf ihn zukommen, wegen neuer Motorteile, und dass dies den WM-Kampf verfälschen könnte? Der Engländer sagt: «So ticke ich nicht. Das ist eine negative Geisteshaltung. Ich will mich nicht mit Gedanken befassen, was alles schiefgehen könnte. Ich kann die Zukunft nicht kontrollieren. Ich will das Beste aus jedem Rennen holen. Und ich weiss, dass wir für die zweite Saisonhälfte hervorragend gerüstet sind.»

«Es ist oft für Aussenstehende schwer zu verstehen, wie mental auslaugend es ist, einen WM-Kampf zu führen. Da musst du versuchen, aus der Freizeit das Maximum rauszuholen. Denn du musst auch geistig frisch sein. Ich fühle mich voller Energie. Ich hatte auch Zeit, über die erste Saisonhälfte gründlich nachzudenken. Wenn ich mir ansehe, was bisher passiert ist, dann wird schnell klar – Ferrari hat konstanter gearbeitet als wir. Wir müssen das ändern. Wir müssen nicht nur gleichmässiger Spitzenleistungen bringen, wir müssen auch konstanter vor Ferrari ins Ziel kommen. Darauf arbeite ich hin.»

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