Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Esteban Ocon (Force India): Lob von Sebastian Vettel

Von Mathias Brunner
Esteban Ocon

Esteban Ocon

​Sensationelle Darbietung von Force India in Spa-Francorchamps: Esteban Ocon Dritter, Sergio Pérez Viertschnellster. Für den Franzosen gab es nachher ein dickes Lob von Sebastian Vettel.

Wie viele Visitenkarten muss dieser Kerl noch abgeben, um einen Formel-1-Platz auf sicher zu haben? Esteban Ocon gilt als einer der talentiertesten Fahrer im Feld, und doch könnte er in wenigen Tagen ohne Rennauto dastehen – sollte der kanadische Unternehmer Lawrence Stroll seinen Sohn Lance in einen Force India pressen und sollte McLaren den in Ungnade gefallenen Stoffel Vandoorne nicht so bald loswerden. Dann wäre der Drittschnellste aus dem Qualifying des Belgien-GP in Monza zum Zuschauen verurteilt – ein schlechter Witz.

Der Franzose verscheucht solch dunkle Gedanken und will sich einfach über seine gute Leistung freuen: «Es ist schon irre. Vor ein paar Wochen mussten wir das Team unter Gläubigerschutz stellen und nun stehen Sergio und ich hier in der zweiten Startreihe! Die Verhältnisse waren extrem schwierig, aber wir haben unter diesen Bedingungen alles richtiggemacht.»

Als es stärker anfing zu regnen, blieben die pinkfarbenen Renner auf der Bahn, «wir dachten, es würde schneller abtrocknen», wie Teamchef Otmar Szafnauer erklärt. Aber stattdessen fing es stärker an zu regnen, Pérez rutschte von der Bahn, konnte aber weitermachen, Ocon eierte um den Kurs, um sicher zur Box zurückzukehren und sich Intermediate-Reifen abzuholen. Was zunächst wie ein Fehler wirkte, erwies sich als glückliche Fügung: Die Force-India-Renner kamen spät herein und waren dadurch am Ende auf der Bahn, als die Verhältnisse am besten waren.

Ocon: «Meine Runde war sauber. Ich wusste – wenn die Bahn feucht ist, dann öffnet das für uns gewisse Möglichkeiten. Unter solchen Verhältnissen verschiebt sich das übliche Kräfteverhältnis immer. Heute haben wir aus dem Möglichkeiten gewiss das Maximum gemacht. Aber wir haben auch auf trockener Bahn ein gutes Auto, also rechne ich mir fürs Rennen einiges aus.»

Ocon weiss, dass sein Job in Gefahr ist: «Ja, meine Zukunft ist offen. Ich kann nur machen, was ich immer tue – mich auf meine Arbeit konzentrieren und einen möglichst guten Job machen. Ich bin davon überzeugt: Wenn die Leistung stimmt, dann öffnet sich immer eine Türe. Ich weiss auch, dass ich bei Mercedes in besten Händen bin.»

Ferrari-Star Sebastian Vettel findet es merkwürdig, dass ein Mann vom Kaliber Ocon möglicherweise schon bald nicht mehr GP-Pilot ist: «Ich sehe das ein wenig als Zeichen der Zeit. Da wird in einer Woche ein Mann zum Superhelden hochgejubelt, in der folgenden Woche ein zweiter und in der nächsten ein dritter, und dann ist der erste Fahrer schon wieder vergessen. Ich finde das schade. Esteban hat heute unter ganz schwierigen Bedingungen alles richtiggemacht. Er steht auf einem dritten Startplatz, der seinem Auto gewiss nicht zusteht. Dafür gebührt ihm viel Applaus.»

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