Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Gary Anderson: Warum Vettels Auto so schnell ist

Von Rob La Salle
Der BBC-Technikexperte traut den Silberpfeilen zu, die Siegesserie von Sebastian Vettel und Red Bull Racing auf dem «Korean International Circuit» zu beenden.

Drei Siege in Folge: alles läuft derzeit glatt für Sebastian Vettel und Red Bull Racing in Sachen erfolgreicher Titelverteidigung. Aber Gary Anderson – Technikexperte unserer Kollegen der BBC – ist davon überzeugt, dass schon am kommenden Wochenende in Südkorea etwas Sand ins Erfolgsgetriebe kommen könnte.

Anderson, früherer Technikchef von Jordan, Stewart Grand Prix und Jaguar (aus dem Red Bull Racing hervorging) weiss: «Mercedes hat mit Lewis Hamilton in Ungarn gewonnen, aber auf den Kursen von Belgien und Italien wurden sie unter Wert geschlagen. Gut möglich, dass sie sich beim heiklen Balanceakt zwischen Qualifying- und Renntrimm etwas verlaufen haben. Sie sind im Abschlusstraining nicht mehr so unwiderstehlich wie in der ersten Saisonhälfte, aber das konnten sie nicht in mehr Rennspeed umsetzen. Auf der anderen Seite ist es für mich nur eine Frage der Zeit, bis die Fachkräfte um Ross Brawn das wieder besser machen, und dann traue ich Lewis und auch Nico Rosberg gegen Vettel einiges zu.»

«Was mich bei Mercedes allerdings etwas irritiert. Es gibt oft Rennen, bei welchem der eine Fahrer brilliert, der andere jedoch im Mittelmass versinkt. Es ist mir nicht ganz klar, warum das so ist.»

Das Geheimnis von Vettels Auto

Gary Anderson weiter: «Es wird derzeit viel gemutmasst, warum besonders das Auto von Vettel so schnell ist. Ich habe mal meine Rundenwerte durchgerechnet und bin zum Schluss gekommen: RBR ist nicht markant besser geworden in den letzten vier Rennen. Die Weltmeister schaffen nur, womit sich andere Rennställe offenbar schwer tun – nämlich immer das Beste aus seinem Auto herauszuholen. Ich sehe auch, dass so gut wie alle Verbesserungen bei Red Bull Racing auf der Stoppuhr auch wirklich etwas gebracht haben und am Wagen blieben. Bei den Gegner hingegen sehen wir häufig, wie neue Teile im freien Training ausprobiert werden und dann wieder in einer Kiste verschwinden. RBR arbeitet am effizientesten von allen. Das ist das grosse Geheimnis.»

«Zwei dieser Änderung sind ganz offensichtlich Gold wert. Zum einen stehende Luftleit-Elemente am Unterboden, die den Luftstrom vom Auspuff her noch nachhaltiger zur Erzeugung von Abtrieb nutzen. Zum anderen ein kürzerer Diffusor, also das aufsteigende Ende des Unterbodens. In der Theorie bedeutet ein kürzerer Diffusor auch weniger Abtrieb. Am RBR-Renner jedoch ist ein Weg gefunden worden, dass die Luft am Heck in einer Art abreisst und mit der Unterdruckzone bei den Hinterrädern interagiert, dass eben mehr Downforce erzeugt wird. Wer das hinkriegt, saugt gewissermassen die Luft unter dem Boden weg – kein Team scheint das derzeit so hinzukriegen wie Red Bull Racing. Und das sehen wir jeweils in den Kurven: kein Auto liegt so gut wie jenes von Vettel und Mark Webber.»

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