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Sind die Sparübungen der Formel 1 eine Farce?

Von Vanessa Georgoulas
Ferrari-Chef Marco Mattiacci: «Wahrscheinlich müssen wir uns alle etwas anpassen, um handfeste Fortschritte zu erzielen»

Ferrari-Chef Marco Mattiacci: «Wahrscheinlich müssen wir uns alle etwas anpassen, um handfeste Fortschritte zu erzielen»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner offenbarte in Monaco, dass die bisher beschlossenen Sparmassnahmen bloss 10.000 Euro ausmachen. Und Ferrari-Chef Marco Mattiacci ist überzeugt: «Wir können mehr sparen.»

Dass die Formel 1 zu teuer ist und die Rennställe dringend sparen müssen, darüber sind sich alle Entscheidungsträger im Fahrerlager einig. Die Diskussionen beginnen erst, wenn es darum geht, mit welchen Mitteln und in welchen Bereichen die Kosten reduziert werden sollen. Während sich die kleineren Teams eine Budgetobergrenze wünschen, pochen die grösseren Rennställe auf spezifische Sparmassnahmen.

Der jüngste Versuch, ein Ausgabe-Limit von 120 Millionen Dollar einzuführen, scheiterte am Veto der Strategiegruppe. In ihr sind die sechs grössten Teams, Bernie Ecclestone als Vertreter der Formel-1-Rechteinhaberin CVC Capital Partners und Repräsentanten des Automobilweltverbandes FIA vertreten. Stattdessen einigte man sich in einem Treffen am 1. Mai 2014 darauf, die Sparmassnahmen durch konkrete Änderungen im technischen und sportlichen Regelwerk durchzusetzen.

Doch auch diese Verhandlungen schreiten nur zäh voran. Gefragt nach dem Fortschritt bei den Sparbemühungen antwortete Williams-Teamchefin Claire Williams ausweichend: «Ich denke, das Wichtigste ist doch, dass sich alle zum Sparen verpflichtet haben. Hinter den Kulissen wird hart an Lösungen gearbeitet – dabei sind alle Teamchefs und auch die Strategiegruppe involviert. Ich bin überzeugt, dass wir mit harter Arbeit die Kosten reduzieren könnten, wovon jeder in diesem Sport profitieren würde.»

Auch Lotus-Teamchef Federico Gastaldi flüchtet sich in Floskeln: «Wir arbeiten sehr hart zusammen und es ist gut, dass alle Teams im gleichen Boot sitzen. Wir wollen alle die Kosten senken und es wäre gut, wenn wir in dieser Hinsicht einen Weg finden, die Dinge für alle von uns einfacher zu machen.» Und McLaren-Renndirektor Eric Boullier ergänzt: «Solange jeder das gleiche Ziel verfolgt, sollten wir auch eine vernünftige Lösung finden.»

Christian Horner: «Bisher etwa 10.000 Euro gespart»

Im Gegensatz dazu redet Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner Klartext. Der 40-jährige Brite erklärt: «Ich denke das sportliche Reglement birgt am meisten Sparpotenzial. Dort findet man die grössten Kostenverursacher, deshalb fokussiert man sich in den unterschiedlichen Gruppen vor allem darauf. Ich denke, die Diskussion verläuft konstruktiv. Bisher konnten wir zwar nur rund 10.000 Euro sparen, aber wir entwickeln uns in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass wir im nächsten Monat einige signifikante Sparmassnahmen beschlossen haben werden, bevor wir die Regeln fürs nächste Jahr festlegen.»

Auch Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff weiss: «Ich denke, es ist ein sehr produktiver Prozess. Es ist natürlich nicht einfach, alle Teamchefs unter den gleichen Hut zu bringen – denn die verschiedenen Teams haben natürlich auch ganz unterschiedliche Ziele. Es ist also ein schwieriger und schmerzhafter Prozess, aber wir haben nun realisiert, dass etwas passieren muss. Und auch wenn wir bisher nur 10.000 Euro einsparen konnten, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen noch mehr Sparpotenzial finden werden.»

Und der neue Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci betont: «Ich habe bisher zwei Treffen erlebt und ich denke, es besteht wirklich ein grosser Wille zur Kostenreduktion. Wahrscheinlich müssen wir uns alle etwas anpassen, um handfeste Fortschritte zu erzielen. Ich denke auch, dass wir mehr tun können, dabei dürfen wir nicht vergessen, dass die Formel 1 die bestmögliche Technologie und Show liefern muss. Das ist allen beteiligten Interessengruppen klar. Aber wir machen definitiv einige fruchtbare Fortschritte in diesem Bereich.»

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