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André Lotterer: «F1 ist nicht mehr, was sie mal war»

Von Petra Wiesmayer
André Lotterer braucht die Formel 1 nicht, um glücklich zu sein

André Lotterer braucht die Formel 1 nicht, um glücklich zu sein

Beim Grand Prix von Belgien gab André Lotterer mit Caterham seinen Einstand in der Formel 1. Weit kam der Wahlbelgier allerdings nicht und ist sehr zufrieden, sein täglich Brot in der WEC zu verdienen.

Als André Lotterer 2002 erstmals in die Formel 1 kam, war er 21 Jahre alt und Testfahrer für Jaguar. Die waren damals nur eine von zahlreichen großen Autobauern, die im Laufe des letzten Jahrzehnts in der Formel 1 vertreten waren. Bis auf Mercedes, Ferrari und Renault haben sich mittlerweile aber alle wieder verabschiedet. Caterham, das Team, mit dem André Lotterer beim Grand Prix von Belgien sein Debüt an einem Rennwochenende gab, ist dagegen eines der heute zahlreichen kleinen Teams, die ums Überleben kämpfen.

Er habe seinen Auftritt in der Königsklasse zwar genossen, sagte André Lotterer am Rande des WEC-Rennens in Austin, sei aber in der Langstreckenmeisterschaft und der Super Formula, in der ebenfalls antritt, sehr glücklich. «Es war schön, in der Formel 1 zu fahren. Das war mein Ziel, als ich jünger war, aber ich habe es nicht geschafft. Jetzt habe ich eine sehr schöne und glückliche Karriere», sagte der 33-Jährige gegenüber MotorSportsTalk.

«Mit Audi zu arbeiten ist unglaublich. Man kann lange Zeit bei Audi sein und eine sehr gesunde Karriere haben. Außerdem haben sie die schönsten Rennwagen da draußen und daher glaube ich, dass andere uns beneiden», lobte er seinen Arbeitgeber in der WEC.

«Dann habe ich in der Super Formula auch noch die reinsten und schnellsten Rennwagen der Welt. Sie sind so präzise und man will nicht, dass die Rennen zu Ende gehen», schwärmte Lotterer über sein zweites Einsatzgebiet. «Diese Autos machen genau das, was man will. Die sportliche Kombination von Beidem ist wirklich sehr gut.»

Im Gegensatz zur WEC und der Super Formula hätte die Formel 1 zwar mehr Aufmerksamkeit in den Medien, über die Autos hatte der Duisburger aber wenig Gutes zu sagen. «Leute, die vom Rennfahren nicht viel verstehen, könnten denken, dass die Formel 1 das einzig Wahre ist. Was das Rennfahren an sich betrifft, ist sie aber nicht mehr das, was sie mal war», sagte er weiter und erklärte auch wieso.

«Das habe ich zu spüren bekommen, als ich gefahren bin. Die Reifen produzieren nicht viel Haftung und in den Kurven haben die Autos wenig Abtrieb. Man kann nicht Vollgas fahren. Es war aber trotzdem eine gute Erfahrung», betonte der dreifache Le-Mans-Sieger Lotterer. Unter den richtigen Umständen könnte die Formel 1 jedoch interessant sein, gab er zu.

«Wenn man zwei oder drei Jahre lang in einem Team ist, das genügen finanzielle Rückendeckung hat und gesund ist, dann könnte es eine schöne Herausforderung sein. Abgesehen von den drei oder vier Top Teams kann einem das in der Formel 1 aber niemand bieten. Vor sieben oder acht Jahren gab es noch mehr Hersteller, jetzt ist es aber nicht die richtige Zeit.»

Im Gegensatz zur Formel 1 sei die WEC auch viel Fan-freundlicher, findet der 33-Jährige. «Es ist viel offener und es sind viel mehr Leute im Fahrerlager. In der Formel 1 ist es sehr leer, nur ein paar Teams und einige VIPs.» Für ihn sei die Formel 1 «ein großartiges einmaliges Erlebnis» gewesen, meinte Lotterer. «Wenn sie mehr Fans anziehen wollen, ist das aber nicht der ideale Weg. Wir sind hier viel Fan-freundlicher. Der Ansatz ist viel bescheidener.»

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