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Nico Rosberg: Leidtragender von Mercedes-Umdenken?

Von Mathias Brunner
Die Körpersprache zwischen Rosberg und Hamilton nach dem Abschlusstraining von China

Die Körpersprache zwischen Rosberg und Hamilton nach dem Abschlusstraining von China

Ferrari setzt Weltmeister Mercedes unter Druck. Renndirektor Toto Wolff hat ein Umdenken in Sachen Strategie angekündigt. Das erzeut bei Nico Rosberg ein reichlich mulmiges Gefühl.

Nico Rosberg im Abschlusstraining erneut geschlagen, wie in Australien, wie in Malaysia. Der Deutsche war nach dem Qualifying zum Grossen Preis von China enttäuscht. Denn er ahnt: Mercedes wird, um sich gegen Ferrari abzusichern, den Fairplay-Gedanken für die beiden Silberpfeilfahrer über Bord kippen. Und dabei ist Rosberg nicht in der besten Ausgangslage.

Toto Wolff (43), Motorsport-Direktor von Mercedes, hat angekündigt: «Vielleicht müssen wir künftig Entscheidungen treffen, die bei einem unserer Fahrer unpopulär sind. Rückblickend wäre es in Sepang gescheiter gewesen, mit einem Auto in der Nähe von Vettel zu bleiben. Vielleicht waren wir zu lange vom Fairplay für unsere beiden Fahrer gelähmt, in der Annahme, dass sich das Rennen sowieso zwischen einem der unseren abspielt. Wir werden wohl künftig in Rennen anders reagieren und die Taktik splitten – einer kommt gleich rein, einer bleibt auf Schlagdistanz zum jeweils härtesten Rivalen. Aber wenn wir dann das Rennen mit einem Piloten gewinnen und der andere wird beispielsweise Dritter, dann kannst du dir das Geschrei im anderen Lager vorstellen. Aber seit Malaysia müssen wir anerkennen: wir haben einen echten Gegner, da werden wir vielleicht auch mal Entscheidungen treffen müssen, die dann beim einen der zwei Fahrer unpopulär sind.»

Nico Rosberg scheint sich schon heute darüber Sorgen zu machen. Denn der besser platzierte Fahrer ist nach dem Abschlusstraining nicht er, sondern Weltmeister Lewis Hamilton – nach dessen dritter China-Pole in Folge.

Rosberg sagt: «Natürlich wäre es mir lieber, die beiden Fahrer könnten unter identischen Bedingungen fahren. Es kann in die eine oder andere Richtung gehen, und es wäre mir lieber, man würde einen so künstlichen Eingriff verhindern. In Ungarn 2014 beispielsweise lag ich vorne, aber ich könnte jetzt nicht behaupten, dass ich die beste Strategie mit auf den Weg bekam.»

«Aber ich muss auch damit leben: ich bin Mercedes-Fahrer, und Priorität hat, dass ein Mercedes-Fahrer gewinnt. Auch wenn man dabei etwas von uns verlangt, das vielleicht nicht angenehm ist. Ich sehe ein, dass wir in Sepang eine bessere Siegchance gehabt hätten, wären wir auf eine gesplittete Taktik gegangen.»

Zwischen den Zeilen klingt hier mit – hier erklärt einer bereits seine Niederlage.

Lewis Hamilton lässt das alles an sich abperlen: «Darüber mache ich mir keine Gedanken. Normalerweise bekommt der besser platzierte Wagen die Idealstrategie, also habe ich mich mit der Bestzeit im Abschlusstraining dafür in die beste Position gebracht.»

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