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Formel-1-Ass Alain Prost: «Scherzte mit Ayrton Senna»

Von Vanessa Georgoulas
Alain Prost: ««Etwa eine Woche vor dem Unfall telefonierten wir und ich sagte Ayrton: Weisst du, es wäre lustig, wenn ich eines Tages einen Rennstall besitze und du für mich fahren würdest»

Alain Prost: ««Etwa eine Woche vor dem Unfall telefonierten wir und ich sagte Ayrton: Weisst du, es wäre lustig, wenn ich eines Tages einen Rennstall besitze und du für mich fahren würdest»

Der vierfache Formel-1-Champion Alain Prost erklärt, dass der grösste Fehler seines Lebens der Kauf ​des​ Ligier-Rennstalls war und verrät, dass er schon vor Vertragsabschluss ​Zweifel hegte.

Als Alain Prost vor dem Saisonbeginn von 1997 Flavio Briatore den Ligier-Rennstall abkaufte und daraus Prost Grand Prix formte, stand das Design des Mugen-Honda-befeuerten Formel-1-Renners JS45 schon fest. Der vierfache Formel-1-Weltmeister schickte damit Olivier Panis und – auf Druck von Honda – den japanischen Rookie Shinji Nakano auf die Strecke. Der Franzose durfte sich schon im ersten Jahr über Podestplätze freuen, Panis wurde Dritter in Brasilien und Zweiter in Spanien.

Obwohl sich Panis beim darauffolgenden GP in Kanada beide Beine brach und bei sieben Grands Prix durch Jarno Trulli ersetzt werden musste, konnte Prost die erste Saison als Erfolg bezeichnen: Fünf Mal fuhr Panis, der die letzten drei Rennen wieder bestritt, in die Punkte, Nakano schaffte es immerhin zwei Mal, WM-Zähler zu sammeln.

Doch an das erfolgreiche Debüt konnte die Equipe in den folgenden Jahren nicht anknüpfen – bloss ein weiterer Podestplatz konnte dank Jarno Trullis zweitem Platz im Nürburgring-Rennen im Jahr 1999 bejubelt werden, bevor das Team Ende 2001 bankrott ging, weil kein Ersatz für die finanzielle Unterstützung von Gauloises gefunden werden konnte. Die französische Zigaretten-Marke hatte sich Ende 2000 als Sponsor verabschiedet.

Obwohl das Ganze nun schon 15 Jahre zurückliegt, blickt Prost noch heute mit Bedauern auf die Ereignisse von damals zurück, wie er in einem Interview mit der FIA unumwunden einräumt. Der heute 60-Jährige verrät, dass er schon vor dem Kauf einen Rückzieher machen wollte, nachdem der Motoren-Deal mit Peugeot, der ursprünglich die für Prost kostenlose Bereitstellung der Motoren über fünf Jahre vorsah, in einen 3-Jahres-Vertrag umgewandelt wurde, der eine Bezahlung der Triebwerke vorschrieb.

Prost bereut: «Drei Monate nachdem ich mit dem Team begonnen hatte, konnten wir einige gute Ergebnisse vorweisen. Wir hätten auch fast ein Rennen gewonnen. Aber ich sagte meiner Familie und meinen engsten Freunden: Ich bin geliefert. Ich wusste es von Anfang an, denn ich kannte die Formel 1 zu gut. Und ich kenne das Land zu gut. Ich wusste: Wenn ich mir einen Fehler erlaube, war's das. Es wäre wohl besser gewesen, ich hätte es sein lassen. Ich hätte die Entscheidung dafür nicht in letzter Minute treffen sollen.»

Der 51-fache GP-Sieger betont: «Zwei Tage vor dem Vertragsabschluss wollte ich nicht mehr weitermachen. Ich hatte einen Plan mit Peugeot, der die Lieferung von kostenlosen Motoren samt vielen Weiterentwicklungen über fünf Jahre vorsah. Dann kamen sie zwei Tage vor der Vertragsunterzeichnung und sagten, dass sie sich nur für drei Jahre verpflichten wollen und ich für die Motoren bezahlen müsse… Am Ende war ich dann froh, als es vorbei ist.»

Prost erinnert sich auch, wie er mit Ayrton Senna über eine Team-Übernahme scherzte, denn seine Verhandlungen mit Ligier begannen schon zu Lebzeiten der Rennfahrer-Ikone, die am 1. Mai 1994 an den Folgen eines Unfalls beim Grossen Preis von San Marino in Imola verstarb. «Etwa eine Woche vor dem Unfall telefonierten wir und ich sagte Ayrton: Weisst du, es wäre lustig, wenn ich eines Tages einen Rennstall besitze und du für mich fahren würdest. Wir lachten darüber. Schon damals verhandelte ich über eine Team-Übernahme mit Ligier. Das war zu Beginn der Saison 1994. Das wäre fantastisch gewesen.»

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