Valentino Rossi über seine sportliche Zukunft

Stefan Johansson: IndyCar besser als die Formel 1

Von Mathias Brunner
​Der 79fache GP-Teilnehmer Stefan Johansson (59) macht sich Sorgen um den GP-Nachwuchs: «Viele Manager kapitulieren davor, ihre Talent in die Formel 1 zu hieven.»

Die Königsklasse erhebt den Anspruch, dass in der Formel 1 die besten Rennfahrer der Welt antreten. Aber ist dies wirklich noch so? Nicht, wenn es nach dem früheren Ferrari- und McLaren-Piloten Stefan Johansson geht. Der Schwede macht sich Sorgen über den Nachwuchsfluss, denn Förderprogramme wie von Red Bull sind nicht die Regel, sondern die Ausnahme.

Der 79fache GP-Teilnehmer (WM-Fünfter 1986 mit McLaren) meint in seinem Blog: «Die Kosten in den ganzen Nachwuchsklassen sind viel zu hoch geworden. Das ist ein Grundproblem. Ein anderes Problem sind die Reifen. Aus irgendeinem Grund hat jemand beschlossen, dass die Pirelli-Reifen in der GP2-Serie das Verhalten der Walzen in der Formel 1 nachäffen sollen. Das Ergebnis: Die Reifen sind fünf Runden lang gut, dann bauen sie so sehr ab, dass die Fahrer weit unter ihren Möglichkeiten herumrollen, um ihre Walzen zu schonen. Das macht für mich in einer Nachwuchsklasse keinen Sinn, diese Fahrer tun mir leid. Ich habe mich in Abu Dhabi mit einigen GP2-Fahrern unterhalten, und alle sind der gleichen Meinung. Ein Spitzenfahrer aus der GP2 sagte mir – er erstappe sich zu Mitte eines Rennens beim Gedanken, ob das nun wirklich das Leben eines Rennprofis sei, mit 80 Prozent seiner Möglichkeiten herumzugurken.»

«Das nächste Problem: Zahlreiche Manager haben mir gesagt, sie hätten es so gut wie aufgegeben, ihre Piloten in der Formel 1 unterbringen zu wollen. Der Weg über GP3 und GP2 ist einfach zu teuer. Wenn einer zwei Jahre lang GP2 fahren soll, sind schon mal vier Millionen Dollar weg. Und dann hat er noch immer nicht einen Platz in der Formel 1 auf sicher, selbst wenn er hervorragende Ergebnisse vorweisen kann. Die Manager tun sich schwer, für ihre Schützlinge Sponsoren aufzutreiben.»

«Stattdessen richten mehr und mehr Fahrer und ihre Betreuer die Antennen Richtung DTM oder Sportwagen-WM aus. Selbst Formel-1-Leute geben mir gegenüber zu, dass einige der vielversprechendsten Piloten aus Nachwuchsklassen nie die Chance bekommen werden, einen GP-Renner zu testen, geschweige denn Grands Prix zu fahren. Das finde ich traurig.»

«Da scheint mir die IndyCar-Serie mit ihrem Leitersystem der bessere Weg zu sein. Da erhält der Sieger der Indy-Lights-Serie einen guten Teil des Budgets für eine IndyCar-Saison im Jahr darauf und einen garantierten Platz beim grössten Rennen, dem Indy 500. Und der Sport in der IndyCar-Serie ist atemraubend. Jedes Rennen ist bis zum Schluss spannend, und in diesem Jahr hatte ein halbes Dutzend Piloten Titelchancen! Da kommt keine andere Einsitzerformel mit. Leider wird die IndyCar-Serie viel zu wenig gut vermarktet.»

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