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Nach Tod von Tyler Alexander: So trauern Wegbegleiter

Von Mathias Brunner
McLaren-Chef Ron Dennis (links) mit Tyler Alexander

McLaren-Chef Ron Dennis (links) mit Tyler Alexander

​McLaren-Chef Ron Dennis und viele weitere Wegbegleiter sind vom Tod von Tyler Alexander (75) tief betroffen. So erinnern sie sich an das Rennurgestein aus den USA.

Tyler Alexander hat das Leben vieler Mitglieder des Rennzirkus berührt: Der langjährige McLaren-Mitarbeiter ist gestern im Alter von 75 Jahren verstorben, für McLaren reiste der US-Amerikaner um die ganze Welt. Und er hat überall bleibende Eindrücke hinterlassen.

McLaren-Chef Ron Dennis (68) erinnert sich so an Tyler Alexander: «Bruce McLaren hat dieses Team 1963 gegründet, und Tyler Alexander war ein früher Eckpfeiler des Teams. Er hat von frühesten Tagen an der Seite von Bruce gearbeitet. McLaren hätte auf keine breiteren Schultern bauen können, wenn es darum ging, den Ruf dieses Rennstalls aufzubauen.»

«Die Arbeit von Tyler zeugte von Sachverstand und war immer überaus praxisbezogen. Gekoppelt mit einem energiegeladenen und optimistischen Wesen sowie einem ansteckend trockenen, satirischen Humor machte ihn das nicht nur zu einem erfolgreichen, sondern vor allem zu einem beliebten Menschen. Ob er nun den Aufbau der Rennwagen tatkräftig überwachte, ob er die Einsätze in der CanAm-Serie oder beim Indy 500 leitete, ob er nun mit den besten Fahrern und Ingenieuren der Formel 1 zusammenarbeitete – überall schätzten die Menschen seine Kompetenz, seinen pragmatischen Ansatz, seinen Schalk.»

«Im Grunde können wir es auf diesen Punkt bringen: Tyler lebte und atmete McLaren. 2008 war seine letzte volle Saison bei uns, er war ein wesentlicher Bestandteil des Teams auf dem Weg zum WM-Titel von Lewis Hamilton. Danach besuchte er uns regelmässig im Werk von Woking, um den Kontakt zu seinen Mitarbeitern zu behalten. Wer seine Freundschaft gewann, konnte sich immer auf ihn verlassen. Niemals hätte er einen von uns im Stich gelassen.»

«Tyler war, was ich alte Schule nenne – kühn, bescheiden, weise. Er hinterlässt einen Ruf und ein Erbe, die im internationalen Motorsport dauerhaft bleiben werden. Im Namen des ganzen McLaren-Rennstalls spreche ich den Hinterbliebenen mein Beileid aus, vor allem seiner langjährigen Lebensgefährtin Jane Nottage.»

So weit Ron Dennis.

Es ist typisch Tyler Alexander, wenn er zur Sterblichkeit des Menschen zu sagen pflegte: «Es ist nicht so, dass das Leben zu kurz wäre. Es ist vielmehr so, dass der Tod zu lange dauert. Also in die Gänge kommen!»

Tyler Alexander hat in seiner langen Karriere das Leben vieler anderer Racer geprägt, und so ist die Trauer unter seinen Wegbegleitern gross.

Mario Andretti (Rennlegende)
«Mein Herz ist gebrochen. Ruhe in Frieden, Tyler Alexander. Danke, Chef, für deine Freundschaft und dafür, was du mir und der ganzen Rennwelt mit auf den Weg gegeben hast.»

Paddy Lowe (langjähriger McLaren-Technikchef)
«Ich bin sehr traurig, vom Tod Tyler Alexanders zu hören. Ein fabelhafter Racer und ein noch besserer Freund.»

Allan McNish (Le-Mans-Sieger, Ex-McLaren-Testfahrer)
«Tyler gehört ein grosser Anteil am gewaltigen Erfolg von McLaren über all diese Jahre. Ein Racer von echtem Schrot und Korn.»

Alexander Wurz (früherer McLaren-Test und –Einsatzfahrer)
«Oh nein, Tyler Alexander – wie gerne hätten wir es gehabt, dass du noch viel länger bei uns bleiben kannst. Danke für die gemeinsame Zeit, ich habe es geliebt, mit dir zu arbeiten.»

Mark Blundell (Ex-McLaren-Fahrer)
«Ich bin sehr traurig zu hören, dass uns Tyler Alexander verlassen hat. Ein wahrer Gentleman, ein grossartiger Kerl, mit dem ich bei McLaren arbeiten durfte. Der Letzte der alten Schule.»

Jenson Button (McLaren-Pilot)
«Wie traurig, vom Tod des grossen Tyler Alexander hören zu müssen. So ein liebenswürdiger, bescheidener Mensch. Ein wesentlicher Bestandteil der McLaren-Familie ist nicht mehr.»

Heikki Kovalainen (Ex-McLaren-Fahrer)
«Es war ein Privileg, bei McLaren mit Tyler Alexander arbeiten zu dürfen. Jeder wird ihn schmerzlich vermissen.»

Marc Priestley (McLaren-Mechaniker)
«Tyler hat mich und meine Kollegen so viel gelehrt. Und er hat uns jeden Tag zum Lachen gebracht. Wenn ihr das noch nicht getan habt – lest sein Buch! Es ist einzigartig in der Formel 1.»

Gary Hartstein (früherer Formel-1-Chefarzt)
«Der Tod von Tyler Alexander hinterlässt mich in tiefer Traurigkeit. Ich werde dich sehr vermissen.»

Maurice Hamilton (Journalist und Buchautor)
«Wenn es die Definition eines Racers gibt, dann war es Tyler Alexander.»

Joe Saward (Journalist und Buchautor)
«Es ist bezeichnend, wie viele Menschen sich zum Tod von Tyler Alexander zu Wort melden und was sie sagen. Das ist herzerwärmend und gleichzeitig unendlich traurig. Tyler war einer der Besten.»

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