Nico Rosberg: Verzicht auf 100 Millionen Euro

Lewis Hamilton: «Rosberg nicht aggressiver als sonst»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton nach dem Crash

Lewis Hamilton nach dem Crash

​Erstmals seit den USA 2012 ist kein Silberpfeil in die Punkte eines Formel-1-WM-Laufs gefahren. Weltmeister Lewis Hamilton nimmt dazu Stellung, wie der Crash mit Nico Rosberg aus seiner Sicht aussah.

Lewis Hamilton ist noch Stunden nach dem kurzen Spanien-GP geknickt: «Am meisten hat mich fertig gemacht, dass die vielen Stunden Arbeit des ganzen Teams nutzlos gewesen sind. Als der Wagen austrudelte, musste ich an all die Fachkräfte denken, die ich im Stich gelassen habe. Daher habe ich mich beim Team entschuldigt. Zum Glück passiert so etwas nicht allzu oft. Wir haben heute 43 Punkte verspielt, und die einzigen Schuldigen sind wir zwei Fahrer. Also wollte ich mich für meinen Teil entschuldigen.»

Fussnote: Hamilton betont «beim Team», er sagt nicht: bei Rosberg.

Hamilton weiter: «Mein Start war sehr gut, aber Rosberg kam noch besser weg. Ich bekam dann in Kurve 3 einen guten Windschatten. Wie sich später herausstellte, war der Motor von Nico in einer falschen Einstellung. Deshalb kam ich mit Tempoüberschuss daher. Nico hat seinen Wagen eine Fahrzeugbreite neben die Ideallinie platziert. Ich musste dann blitzschnell entscheiden – soll ich links vorbei, wo es eine kleine Lücke gab, oder doch rechts, wo die Lücke einfach grösser war. Zudem wählst du als Racer immer die Innenseite.»

«Als ich also rechts aufschloss, lag ich mit einem Teil meines Frontflügels und meiner Vorderräder neben ihm, aber diese Lücke ging schnell zu. Wenn du dich mal für eine Seite entschieden hast, dann gibt es keinen Weg zurück. Ich fuhr aufs Gras, um eine Kollision zu vermeiden. Was dann passiert ist, haben alle gesehen. Ich bin froh, dass es keine Strafen gegeben hat.»

«Zum Zeitpunkt als ich auf Nico aufschloss, also durch Kurve 3, konnte ich nicht ahnen, dass sein Auto ein einem falschen Motormodus ist. Ich sah einfach, dass ich mehr Tempo habe und versuchte, diese Chance zu ergreifen.»

Auf die Frage eines britischen Kollegen, ob das nicht wie eine Schuldzuweisung klinge, meint Hamilton: «Nein, das ist ein falscher Schluss. Ich wollte einfach meine Seite der Sachlage erklären. Ich sah eine Lücke, ich stach rein, sie ging zu, so geht das in Rennen.»

«Normalerweise geht das mit den Motoreinstellungen so, dass du beim Start eine ganz bestimmte Einstellung hast – da hatten wir die gleiche. Nach dem Start gehst du üblicherweise in die Renneinstellung zurück, die du auf der Aufwärmrunde vorgewählt hast, und da hat wohl Nico die falsche gewählt. Für mich geht es nicht um Schuldzuweisungen. Ich kann nur schildern, was passiert ist. Und natürlich bin ich enttäuscht.»

«Wie es nun weitergeht? Wir werden auch weiterhin die Möglichkeit haben, frei fahren zu dürfen. Und das werden wir tun. Wir müssen nur sicherstellen, dass so etwas wie in Spanien nicht nochmals passiert.»

Wird Monaco nun besonders gefährlich? «Nein», meint Lewis. «Wir werden beide das Beste versuchen, wir müssen nur sicherstellen, dass wir nicht nochmals crashen.»

Hat Lewis den Eindruck, Nico fahre aggressiver als früher? «Nein», antwortet Hamilton, «diesen Eindruck habe ich nicht.»

Es war der erste Ausfall für Lewis Hamilton seit Singapur 2015 (Motorschaden).

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