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Maurizio Arrivabene (Ferrari): «Vettel ein Renntier»

Von Mathias Brunner
Maurizio Arrivabene

Maurizio Arrivabene

​Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene nach dem Baku-GP mit den Rängen 2 (Sebastian Vettel) und 4 (Kimi Räikkönen): «Unsere Fahrer brauchen ein besseres Auto.»

Auch für Ferrari gilt die Glas-halb-voll- und Glas-halb-leer-Theorie. Teamchef Maurizio Arrivabene sagt nach Rang 2 für Sebastian Vettel und Platz 4 für Kimi Räikkönen: «Wenn wir daran denken, wo wir am Freitag waren, dann ist das ein gutes Ergebnis. Gleichzeitig ist auch klar: Seb und Kimi müssen von uns ein besseres Auto erhalten. Vettel ist wirklich ein Renntier, schaut euch mal seine Leistungen an. Es schmerzt mich, dass er kein siegfähiges Auto hat.»

«Ich finde, wir haben in Baku spektakuläre Leistungen von beiden Piloten gesehen. Aber mir macht Sorgen, dass wir zu wenig schnell sind. Mit dem Motor bin ich sehr zufrieden, aber wir müssen beim Chassis und bei der Aerodynamik zulegen.»

Übersetzung: Der Ferrari soll mehr Abtrieb aufbauen, zudem muss der mechanische Grip verbessert werden. Die Mercedes kommen besser aus langsamen Ecken heraus als der Ferrari.

Die Einschränkungen beim Funkverkehr sind nach dem ersten Baku-GP ein grosses Thema. Maurizio Arrivabene findet: «Grundsätzlich sind die Regeln für alle gleich. Zudem sind diese Beschränkungen ja aus gutem Grund eingeführt worden. Es sollte der Eindruck verhindert werden, dass die Piloten ferngesteuert sind. Und die Rennen sollten wieder mehr Elemente der Unwägbarkeit erhalten, dadurch die Grands Prix spannender. Ich kenne viele Fans, die den Funkverkehr spannend finden. Heute war es doch verrückt, weil auch wir die Situation hatten: Unser Pilot, bei uns war es Kimi, hat uns etwas gefragt, das wir ihm gemäss Reglement nicht beantworten durften.»

Zur Fünfsekundenstrafe von Kimi Räikkönen (weisse Linie bei der Boxeneinfahrt überfahren) sagt Arrivabene: «Was passiert ist, war ein wenig unglücklich. Ich fand die Strafe hart, aber auch hier – das wäre sie für jeden gewesen, auch für einen unserer Gegner. Insofern gehört das zum Rennsport, und wir akzeptieren das.»

Wenn wir schon von Kimi reden: Macht der Finne genug, um seinen Platz zu behalten? Arrivabene sagt klipp und klar: «Es ist zu früh, sich über die Fahrer Gedanken zu machen. Wir müssen unseren Piloten ein besseres Auto hinstellen. Das hat Priorität. Kimi ist voll bei der Sache, er hat auch bewiesen, dass er ein toller Teamplayer ist. Wir sind nicht in Eile, die Fahrerfrage zu klären, und er soll auch keine Eile spüren.»

Zurück zum Freitag: Wieso war eigentlich der erste Trainingstag so schwierig? Maurizio gibt zur Antwort: «Es ist schwer zu vermitteln, wie komplex diese Fahrzeuge sind. Es ist sehr schwierig, sie abzustimmen. Daher sage ich ja – wir müssen bei der Aerodynamik zulegen. Wir müssen da auch ein wenig ausserhalb der Normen denken. Wir reden oft über die Reifen, und klar ist das ein wichtiger Bereich. Aber es ist glasklar, in welchen Bereichen wir hinter Mercedes herhinken. Der Motor ist es nicht.»

«Wir müssen es also schaffen, die Ressourcen so zu kanalisieren, dass wir in diesen Bereichen zulegen. Denn wir halten diese WM noch nicht für gelaufen. Daher finde ich auch immer die Fragen nach 2017 ein wenig absurd. Wir stecken mitten in der Saison 2016, da wollen wir Vollgas geben. Da müssen wir noch nicht vom kommenden Jahr sprechen.»

Die Frage muss erlaubt sein: Wenn die WM noch nicht gelaufen ist, dann muss Ferrari früher oder später mit Gewinnen anfangen, um Mercedes noch abzufangen. Wie soll das gehen?

Arrivabene: «Es geht nicht nur um Siege, wir müssen mehr Punkte als sie holen, um sie zu überholen, das ist ganz einfach. Und wir müssen positiv bleiben.»

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