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GP Malaysia: Rezept gegen die Hitze – alle TV-Termine

Von Mathias Brunner
​Die Organisatoren des malaysischen WM-Laufs nennen den Sepang-GP «das heisseste Rennen des Jahres». Wir sprechen über die Belastung für Mensch und Maschine. Dazu: TV-Termine im Überblick.

Malaysia ist kein Grand Prix wie jeder andere. Die effiziente Kühlung von Mensch und Maschinen am Sepang-Wochenende ist eine der grössten Herausforderungen während der Formel-1-Welttournee. Seit 2014 ist dieses Problem verschärft: Der Schritt in die neue Turbo-Ära mit aufgeladenen 1,6-Liter-V6-Motoren bedeutete für die Techniker – mehr Hybridsysteme, ein komplexeres Auspuffsystem, heisser laufende Triebwerke, noch aufwändigere Kühlung.

Wie in Singapur sind die Anforderungen an effiziente Kühllösungen in Malaysia besonders hoch. Die Umgebungstemperatur liegt meistens zwischen 30 und 32 Grad, es kann jedoch leicht auch 40 Grad werden, mit Pistentemperaturen jenseits von 50 Grad.

Immerhin: Die Temperaturen sind gleichmässig hoch, also nicht so wie beim Nacht-GP von Bahrain oder wie in Abu Dhabi, bei dem von Sonnenuntergang in die Nacht hinein gefahren wird.

Somit kann die Kühlung des Autos mit recht hoher Genauigkeit massgeschneidert werden. Dennoch bleibt die Herausforderung, ein Überhitzen ohne die Hilfe des Luftflusses rund ums Auto und in die Lufteinlässe zu verhindern – zum Beispiel im Stand. Es gilt, die optimalen Temperaturen so schnell wie möglich wieder herzustellen, etwa nach einem Qualifying-Lauf. Ebenso ist es erwünscht, die gesamten Fahrzeugtemperaturen in der Startaufstellung auf niedrigen Werten zu halten.

An diesem Punkt spielen Onboard-Kühlsysteme eine wichtige Rolle. Sie ersetzen jenen Luftfluss, der durch die Bewegung des Autos entsteht, durch eine künstliche Alternative. Die Umgebungstemperatur kann an Strecken wie in Sepang bis zu 40 Grad erreichen. Die Temperaturen am Auto steigen sogar auf bis zu 75 Grad, und die Arbeitstemperatur der Kühler in den Seitenkästen kann mehr als 120 Grad betragen.

Dies spielt auf Strecken wie Sepang eine so wichtige Rolle, dass Weltmeister Mercedes-Benz den offiziellen Team-Partner ebm-papst zu Rate gezogen hat, um Hochleistungs-Ventilatoren mit hoher Effizienz zur Verfügung zu stellen. Der Einsatz von Kühlgeräten an den Seitenkästen und auf dem Überrollbügel ermöglicht eine Steigerung der Kühlung um 518 Prozent!

Hinzu kommt in Malaysia die berüchtigte Luftfeuchtigkeit. Deren Einfluss auf die Kühlung des Autos ist nicht so bedeutend wie jener der Umgebungs- oder Streckentemperatur. Aus Sicht des Teams ist ihre Wirkung jedoch entscheidend.

In der Box nehmen die beiden Autos, eine Vielzahl an Fachkräften sowie die Ersatzteile und Reifen viel Platz ein. Die Vorderseite ist jedoch stets offen, so dass dort Hitze einströmen kann. In Malaysia und Singapur können die Arbeitstemperaturen in der Box 40 Grad leicht überschreiten. Die Luftfeuchtigkeit beträgt dort oft mehr als 90 Prozent.

Der Mensch spürt die Luftfeuchtigkeit besonders stark. Sie führt oft zu Problemen bei der Anpassung und manchmal zu Atembeschwerden. Inmitten all der technischen Überlegungen vergisst man nur allzu leicht, dass in der Box und im Cockpit Menschen bei sehr schwierigen Bedingungen Spitzenleistungen erbringen.

Der entwässernde Effekt des Klimas ist bei Rennen wie in Singapur und Malaysia so stark, dass ebm-papst erneut damit beauftragt wurde, eine innovative Kühlungs- und Wärmeabzugs-Lösung für die Box des Mercedes-Teams zu entwickeln. Dies ist eine entscheidende Entwicklung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Teammitglieder und Fahrer.

Die speziell entwickelte, wassergekühlte Klimaanlage kam beim Grossen Preis von Malaysia 2015 zum ersten Mal zum Einsatz. Sie kühlt die kritischen Arbeitsbereiche der Box auf Raumtemperatur herunter. Die Einheit ist 1 Meter mal 2 Meter mal 90 cm gross und besitzt ein modulares Druckluftverteilungssystem.

Die schlimmsten Auswirkungen der hohen Luftfeuchtigkeit spüren die Fahrer , wenn sie an die Box zurückkehren. Dann erlischt der Luftfluss um sie herum. Stattdessen müssen sie plötzlich mit einer enormen Wärmeabweisung und Transpiration klarkommen. Hier hilft die Air-Condition.

Während eines Grand-Prix-Wochenendes kommt es immer wieder zu kritischen Situationen. Dann müssen die Ingenieure am Kommandostand binnen Sekunden die richtigen Entscheidungen treffen. Seit dem Beginn dieser Saison profitieren die Silberpfeil-Ingenieure in solchen rennentscheidenden Momenten von einem komfortableren Arbeitsumfeld an der Boxenmauer – dank eines neuen Klimaanlagen-Systems mit Lüftern von ebm-papst.

Am Kommandostand von Mercedes überwachen während jedes Rennens fünf Ingenieure die Performance beider Autos. Dabei achten sie ganz genau auf jedes Detail. So müssen die Strategen beispielsweise mehr als 150.000 mögliche Szenarien in Echtzeit analysieren, um den Plan für jedes Rennen festzulegen.

In der Saison 2014 führte das Team bereits erfolgreich erste Kühlungslösungen für die Box ein. Für diese Saison wurde nun auch die Air-Condition am Kommandostand erheblich verbessert. Mit dieser Lösung werden die Teammitglieder und die Elektroniksysteme an der Boxenmauer gekühlt. Vorher verrichtete dort ein ungekühlter Lüfter die Arbeit.

Der Wechsel zu einer echten Klimaanlage verbessert die Arbeitsumgebung für die Teammitglieder am Kommandostand stark. Selbst bei Rennen mit hohen Temperaturen wie in Asien fällt es jetzt sogar in der Hitze des Gefechts viel leichter, kühlen Kopf zu bewahren. Auch die Elektroniksysteme an der Boxenmauer arbeiten jetzt mit der optimalen Betriebstemperatur. Das ist besonders wichtig, damit das Team jederzeit alle Werkzeuge zur Hand hat, die es zur Erledigung seiner Aufgaben benötigt.

Die Ingenieure können den Anteil der gekühlten Luft, der auf sie geblasen wird, über zehn Luftauslässe steuern. Diese sind zwischen dem oberen Ende der Arbeitsfläche und den Telemetrie-Monitoren angebracht. Zwei Air-Conditioning-Einheiten an den Seiten der Kommandozentrale erzeugen kalte Luft. Diese wird dann von High-Performance-Zentrifugal-Gebläsen (mit einem Einlass und vorwärts gekrümmten Blättern) von ebm-papst in die Auslässe sowie das Elektronik-System geleitet.

Dem Team fiel die Entscheidung für einen Lüfter-Zulieferer für ein solches System leicht. Nachdem man bereits mehrere Projekte erfolgreich mit ebm-papst durchgeführt hatte (darunter das Klimaanlagen-System für die Box sowie Kühlgeräte auf den Autos), war ebm-papst auch hierfür die logische Wahl. Sie konnten schnell die idealen Lüfter für diesen Einsatzzweck aus ihrem Produktportfolio liefern und sicherstellen, dass das Projekt so schnell wie möglich umgesetzt werden konnte. Das stellte für das Team einen entscheidenden Vorteil dar.

Selbst bei den fittesten Piloten im Feld führt die physische Anstrengung hinter dem Lenkrad während eines typischen Malaysia-GP zu einem Herzschlag von bis zu 170 Schlägen pro Minute. Dabei verliert der Fahrer leicht drei bis vier Liter an Körperflüssigkeit. Nico Rosberg: «Einige Fahrer schwitzen mehr, andere weniger. Aber die vier Kilo Flüssigkeitsverlust sind kein Mythos.»

Wie heiss es in Malaysia wirklich wird, können Sie auf verschiedenen TV-Sendern verfolgen. Wir haben die wichtigsten Termine für Sie zusammengefasst.

Der Malaysia-GP im TV

Freitag, 30. September
3.55 Uhr: Sky Sport 1 – 1. Freies Training live
6.15: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
7.55: Sky Sport 1 – 2. Freies Training live
7.55: ORF1 – 2. Freies Training live
10.15: Sky Sport 1 – 2. Freies Training Wiederholung
14.05: n-tv – Formel 1 Inside
14.30: n-tv – Freies Training Zusammenfassung
14.45: Sky Sport 2 – 1. Freies Training Wiederholung
16.15: Sky Sport 2 – 2. Freies Training Wiederholung
20.00: Sky Sport 2 – 1. Freies Training Wiederholung
21.30: Sky Sport 2 – 2. Freies Training Wiederholung

Samstag, 1. Oktober
1.30: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
2.55: Sky Sport 1 – 2. Freies Training Wiederholung
4.25: Sky Sport 1 – 2. Freies Training Wiederholung
7.55: Sky Sport 1 – 3. Freies Training live
9.30: n-tv – Formel-1-Inside
9.45: Sky Sport 1 – 3. Freies Training Wiederholung
10.00: RTL – 3. Freies Training Highlights
10.45: ORF1 – Formel-1-News
10.45: RTL – Qualifying live
10.50: Sky Sport 1 – Qualifying live
10.55: ORF1 – Qualifying live
10.55: SRF Zwei – Qualifying live
13.55: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
18.00: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
21.15: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung

Sonntag, 2. Oktober
2.30: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
8.00: Sky Sport 1 – Vorberichte
8.00: ORF1 – Vorberichte und Rennen
8.00: RTL – Countdown
8.30: SRF Zwei – Rennen
8.55: Sky Sport 1 – Rennen
9.00: RTL – Rennen
10.45: RTL – Siegerehrung und Highlights
10.55: ORF1 – Rennanalyse
11.00: Sky Sport 1 – Analysen und Interviews
11.15: Sky Sport 1 – Rennen Wiederholung
14.00: Sky Sport 1 – Rennen Wiederholung
18.20: n-tv – Das Rennen kompakt
21.00: Sky Sport 1 – Rennen Wiederholung

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