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Fetz und de Vleeschauwer rackern sich in Le Mans ab

Von Esther Babel
In der IDM Supersport 2023 zählt Luca de Vleeschauwer zu einem der Titelkandidaten. Marco Fetz ist nach über einjähriger Verletzungspause zurück auf der Strecke. Der Härtetest folgte in Le Mans.

«We dit it», jubelte Luca de Vleeschauwer vergangenen Sonntag. «Das war's, meine ersten 24 Stunden von Le Mans und was für ein Rennen das war.» Normalerweise ist de Vleeschauwer in der IDM Supersport unterwegs und konnte schon erste Podesterfahrungen sammeln. Bevor es für den Belgier und seine Kawasaki Mitte Mai auf dem Sachsenring losgeht, war seine Feuertaufe in der Langstrecken-Weltmeisterschaft angesagt. An seiner Seite war unter anderem IDM Superbike-Pilot Marco Fetz am Start, der nach seinem Beinbruch in Assen 2021 endlich wieder zurück im Renngeschehen ist. Auch er ist im Mai bei der IDM dabei.

«Am Freitagmorgen dachte ich noch, ich würde mir das Rennen aus der Boxengasse ansehen», berichtet de Vleeschauwer von seinem Le Mans-Abenteuer. «Aber das änderte sich schnell. Ich wurde von einem Rookie und dem vierten Fahrer zu einem Einsatzfahrer gleich in Q1 und war in der Lage zu fahren und auch das Rennen zu starten. Wir standen auf Platz 45 in der Startaufstellung, nach meinem ersten Stint lag ich bereits auf Platz 25. Leider hatten wir danach etwas Pech, wodurch wir auf Platz 40 zurückfielen. Kein Problem, es ist ein langes Rennen, dachten wir. Wir kämpften uns weiter durch das Feld. In meinem dritten Stint, dem ersten Nachtstint des Rennens, fühlte ich mich fantastisch. Ich verbesserte meine persönliche Bestzeit auf 1:39,4 min. und war damit fast 1s schneller und fuhr dann konstant im niedrigen 40er-Bereich. Damit war ich auf Augenhöhe mit den Jungs, die um die Top-10-Plätze im Stock-Race kämpften.»

Dann änderte sich alles für das Team Energie Endurance 91, bei dem neben Fetz und de Vleeschauwer und Cedric Tangre am Start war. Tangre stürzte. Die Kawasaki konnte er noch zurück an die Box bringen. Doch für ihn selbst war Feierabend, er hatte sich an der Schulter verletzt. Es blieben noch 19 Stunden Fahrzeit übrig. Nach kurzer Denkpause entschieden sich Fetz und de Vleeschauwer, den Rest des Rennens zu zweit zu Ende zu bringen.

«Ich will ehrlich sein», gibt de Vleeschauwer zu, «ich hätte nie gedacht, dass wir das Rennen zu Ende fahren würden. Ich musste jetzt elf statt sieben Stints fahren und hatte weniger Pausen dazwischen. Nichtsdestotrotz hatten Marco und ich uns vorgenommen, das Rennen zu machen, die Platzierung war zu diesem Zeitpunkt nicht einmal wichtig. Das Ziel war, einfach ins Ziel zu kommen. Nachdem wir auf Platz 40 zurückgefallen waren, blieben wir konstant und kamen beide in einen guten Rhythmus, in dem wir uns wohlfühlten.»

«Nach 24 furchteinflößenden Stunden war es endlich so weit», so der Belgier. «Die karierte Flagge. Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich bin offiziell ein Le Mans-Finisher.» Aber es kam noch besser. Denn bei der Zieldurchfahrt belegte das Duo Platz 13 und durfte sich sogar über Punkte freuen. «Es gibt so viele Leute, bei denen ich mich bedanken möchte, und ich werde wahrscheinlich eine Menge Leute hier vergessen, aber ohne diese Leute wäre das nie möglich gewesen. Danke», erklärt de Vleeschauwer. «Joshua Huertasybroes dafür, dass er mir geholfen hat, das Rennen zu überstehen und mir jede einzelne Sekunde des Rennens geholfen hat. Du bist eine Legende. Jedem einzelnen Mitglied des Energie Endurance 91 Rennteams. Ihr habt nie aufgegeben und mich angefeuert, damit ich das Rennen beenden kann. Kiné Sport Concept für die ganze Physiotherapie und meinem Vater, der mich moralisch unterstützt hat.»

«Wir haben es geschafft», jubelte auch verdientermaßen Marco Fetz. «Das erste Rennen nach meiner langen Verletzungspause ist geschafft. Was für eine verrückte Woche. Nach einigen kleinen Problemen und einem Sturz kurz vor Mitternacht haben wir nicht nur viel Zeit verloren, sondern auch unseren dritten Fahrer. Luca und ich wussten also, dass uns eine harte Aufgabe bevorsteht. Trotzdem drehten wir weiter abwechselnd konstant unsere Runden und blieben auch nachts bei Temperaturen von ca. 3 Grad hochkonzentriert. Nach langen anstrengend 24 Stunden konnten wir dann endlich die Zielflagge sehen. Ein unglaubliches Gefühl. Großes Merci ans Team Energie Endurance 91 für die tolle Arbeit und das Durchhaltevermögen. Vielen Dank auch an alle Helfer, Sponsoren und Unterstützter.»

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