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Florian Alt: «In der WM werden wir besser aussehen»

Von Esther Babel
Viel zu tun gibt es 2024 für den IDM Superbike-Meister des Vorjahres. Die ersten Tests verliefen positiv. Neben der IDM fährt er wieder in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Auch die WorldSBK hat er auf dem Schirm.

«Nach der geradezu überoptimal gelaufenen Saison 2023, wo es gelang, direkt im Premierenjahr Honda den ersten Deutschen Meistertitel in der höchsten Klasse seit 13 Jahren zu verschaffen, werden die Karten wieder neu gemischt», so beginnt Florian Alts persönliches Lebenszeichen, nach dem es in den Wintermonaten ziemlich ruhig um den Meister der IDM Superbike gewesen war. Der erklärten Absicht Alts und seines Teamchefs Jens Holzhauer vom Team HRP, auch in der kommenden IDM-Saison wieder im Kampf um den Superbike-Titel anzutreten, haben die beiden jetzt Taten in Form eines Vertrages folgen lassen. «Es waren die vielen neuen Details, die doch weitere Zeit und Arbeit benötigten», erklärt Alt die Wartezeit.

IDM-Titelverteidigung

«So zufrieden, stolz und glücklich man über die Meisterschaft immer noch ist», berichtet Alt weiter, «ist dem Team doch klar, das es noch viel Aufwand bedarf, um wieder vorne mitzufahren. Zum einen hat die Konkurrenz nachgelegt, so wechselt z.B. einer der härtesten Wettbewerber um den Titel, der Este Hannes Soomer, auf die BMW, der Seriensiegermaschine des letzten Jahrzehnts. Zum anderen wird die Konkurrenz nicht die Fehler vom letzten Jahr wiederholen, die im Endeffekt geholfen haben, die schwächere zweite Saisonhälfte zu überstehen.»

Mal wieder neu ist die Honda Fireblade. «Bis auf das Heck ist quasi kein Stein auf dem anderen geblieben und die ersten Modelle wurden nicht vor Mitte Februar ausgeliefert», beschreibt Alt seine Saisonvorbereitungen. Umso gespannter war man auf die ersten Roll-outs und ernsthaften Tests im März in Spanien. Die Anspannung war entsprechend groß. HRC (Honda Racing Corporation), direkt von Japan aus, hat den Einsatz der Fireblade in den nationalen Meisterschaften zur Chefsache erklärt und zu einem ernsthaften Test nach Spanien geladen. Neben Holzhauer Racing Promotion mit Florian Alt nahmen noch die offiziellen Superbike Teams aus England und Spanien teil.

«Wie wichtig Honda diese nationalen Meisterschaften nimmt, kann man am renommierten Projektleiter Takeo Yokoyama ableiten, der niemand anderen als den sechsfachen Weltmeister Marc Marquez betreute», berichtet Alt über seinen Ausflug. «Für mich war es ein wertvolles Erlebnis, mit so einer Koryphäe zusammenarbeiten zu dürfen.» Der Test selbst verlief sehr gut, am Schlusstag konnte Alt eine für sich starke Zeit in Valencia einfahren, die das nochmals gesteigerte Potenzial der Honda aufzeigt.

«Aufatmen», so seine Bilanz. «Jetzt geht es darum, in den verbleibenden Tagen bis zum Saisonauftakt auf dem Sachsenring am ersten Maiwochenende den notwendigen Feinschliff vorzunehmen. Es ist im Endeffekt ein ganz neues Motorrad, an dem kein Teil vom alten Modell passt und entsprechend viel Entwicklungsarbeit benötigt. Das Team ist aber optimistisch und fühlt sich stark genug, die Mission Titelverteidigung anzugehen.»

«Jetzt starte ich zum ersten Mal in meiner Karriere als Titelverteidiger», so die Erkenntnis des Champions. «Zum ersten Mal bin ich der Gejagte und nicht der Jäger. Ein ganz neues Gefühl. Aber eines, das mir gefällt. Ich bin mir bewusst, dass wir letztes Jahr neben unserer eigenen Top-Performance auch ein wenig das Pech der Konkurrenz bedurften. Aber ich baue auf unsere Teamstärke und das es uns gelingt, bis Anfang Mai mit mir und der neuen Fireblade ein siegfähiges Paket zu schnüren. Das können wir jetzt nach dem ersten seriösen Test noch nicht final beurteilen. Nur soviel: sie fühlt sich richtig gut an, meine neue Honda. Meine Wettbewerber und Jäger haben aufgerüstet, sowohl in Trainingskilometern als auch in den technischen Möglichkeiten. Aber eines weiß ich ganz sicher: Wir werden keine einfache Beute sein.»

Angriff auf die Werktsteams

In der Langstrecken-Weltmeisterschaft (EWC) hat Alt bei seinem Team aus Frankreich, Viltais Racing Experience, verlängert und geht in die achte Saison. Logisch, verläuft doch die Erfolgskurve ständig nach oben. Und nach dem ersten Jahr auf Honda, welches man als bestes Privatteam abschloss, soll es weiter nach vorn gehen und der Angriff auf die Werkteams gelingen. «Die Vorbereitung lief hervorragend», versichert Alt. «Teamchef Yannick Lucot hat wieder alle Register gezogen, um eine starke Einheit aus einer Truppe von Individualisten zu schmieden. So kam es sogar zu einem sportlichen Wettkampf des Teams mit Profimannschaften aus Basketball und Rugby. Wie gut die Vorbereitung war, weiß man am 21.04.2024 um 15 Uhr, denn dann fällt die Zielflagge beim legendären 24-Stunden-Rennen im französischen Le Mans, dem Saisonauftakt der Weltmeisterschaft.»

Neuer WM-Anlauf

Und es wird wieder Einsätze in der Superbike-Weltmeisterschaft geben, das wurde mit Honda vereinbart. Sicherlich mit einer besseren Vorbereitung und entsprechenden Konsequenzen, die man aus der letztjährigen Wildcard in Jerez ziehen konnte. Insbesondere bei der Materialfrage setzt Florian Alt auf die Werksunterstützung von Honda. Der direkte Kontakt mit HRC besteht nun auch, die Voraussetzungen könnten also schlechter sein.

«Wir haben letztes Jahr viel gelernt», steht für den Honda-Piloten fest. «Wenn wir starten, werden wir besser aussehen. Das kann ich versprechen.»

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