Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Ströhlein: Suzuki-Challenge Sieger in der IDM 2017

Von Esther Babel
Durcheinander bei Stefan Ströhlein

Durcheinander bei Stefan Ströhlein

Beim Finale der Suzuki GSX R Challenge in Oschersleben verlief das Wochenende für Stefan Ströhlein nicht ganz stressfrei. Den Titel hatte aber schon vorher kassiert, daher konnte er locker bleiben.

Hätte er den Titel noch nicht in der Tasche gehabt, hätten bei Stefan Ströhlein die Nerven blank gelegen. So aber nahm der 32-Jährige Rothenburger seine persönliche Odyssee am vergangenen Wochenende fast mit Humor. Beim Finale der Suzuki GSX-R 750-Challenge in Oschersleben stürzte er im ersten Lauf. Das zweite Rennen bestritt er mit einem Ausstellungsmotorrad und fuhr damit sogar aufs Podium.

Es schien ein Wochenende wie immer zu werden. Ströhlein holte sich die Pole Position. Und das sogar im Regen, den er eigentlich überhaupt nicht mag. Was sollte dem neunfachen Laufsieger und vorzeitig gekürten Meister beim Finale also noch groß passieren? Alles sah nach gewohnter Routine aus. Doch in der vorletzten Runde des ersten Rennens passierte es: Ströhlein stürzte in Führung liegend von der Strecke. Doch er zog das kaum beschädigte Motorrad aus dem Dreck und brachte den Lauf noch zu Ende. Trotz der unwillkommenen Unterbrechung kam er als Vierter ins Ziel.

«Ein kleiner Fehler und der Sieg war hinüber», ärgerte sich Ströhlein. «Das Hinterrad ist plötzlich weggerutscht, obwohl ich nichts anders gemacht habe als in der Runde zuvor.»

Eine wahre Odyssee begann für ihn im Warm-up zum zweiten Lauf. Gleich in der ersten Runde riss die Kette, dann verlor die Suzuki auch noch Öl. «Es war ein ganz außergewöhnlicher Defekt. Das Motorrad hatte durch den Sturz wohl doch mehr gelitten als es den Anschein machte.» Plötzlich hatte Ströhlein ein Problem. Bis zum Rennen blieb nur eine Stunde Zeit. Für eine Reparatur reichte sie nicht. Cup-Organisator Peter Bales half dem Rothenburger aus der Klemme und stellte Ströhlein eine Vorführmaschine, die immer für das Publikum ausgestellt wird, zur Verfügung. So fuhr der Meister mit einem ihm völlig fremden Motorrad, auf das er nur den Transponder für die Zeitnahme montiert hatte, in die Startaufstellung zum letzten Rennen der Saison 2016.

Nach neun Runden über 3,667 Kilometer wurde er als Zweiter abgewinkt. «Das war ein verrücktes Wochenende», war sich der Sieger bewusst. «Soviel Pech auf einmal ist mir selten passiert. Weil ich den Titel schon in Hockenheim geholt hatte, konnte ich über das Chaos zum Teil schon wieder lachen.»

Auf der INTERMOT in Köln wird Stefan Ströhlein Anfang Oktober seinen Preis für den Titelgewinn in Empfang nehmen, zumindest provisorisch in Form eines Schecks über eine nagelneue Suzuki GSX-R 1000. Mit dieser wird er in die IDM zurückkehren. Die Vorbereitungen für 2017 sind bereits in vollem Gange. Ströhlein wird in der Klasse Superstock 1000 antreten: «Ich möchte nicht nur das Feld auffüllen, sondern ernsthaft angreifen können», so sein Ansage.

Am 15. Oktober startet bei Ströhlein aber erst einmal die Meisterfeier auf dem Marktplatz 9a in Dürrwangen. Von 10 bis 16 Uhr geht es in Verbindung mit dem Tag der offenen Tür in der Werkstatt des Zweiradmechanikermeisters rund.

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