Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Marcel Schrötter: «Suter? Ich war zuerst skeptisch»

Von Sharleena Wirsing
2017 wird Marcel Schrötter für das Team Dynavolt Intact GP an den Start gehen – mit einer Suter. «Anfangs hatte ich gemischte Gefühle, doch nun sehe ich es als Chance», erklärte er im Interview mit SPEEDWEEK.com.

2017 wird Marcel Schrötter für das Team Dynavolt Intact GP antreten. Wie das Team kürzlich beschloss, wechseln sie 2017 von Kalex zu Suter. Für Schrötter wird es die dritte unterschiedliche Chassis-Marke in drei Jahren sein, insgesamt ist Suter der vierte Chassis-Hersteller, für den Schrötter in der Moto2-Klasse fahren wird. 2013 war der 23-Jährige für das SAG-Team bereits auf einer Kalex unterwegs, sein Moto2-Debüt 2012 gab er in Indianapolis aber noch auf einer Bimota im selben Team. 2014 und 2015 trat Schrötter mit der Mistral 610 des Tech3-Teams an, 2016 ist der Österreich-Fünfte im AGR-Team auf einer Kalex unterwegs, im kommenden Jahr wird er sich für das deutsche Team Intact GP auf eine Suter schwingen.

Du wirst 2017 von AGR in das Intact-Team und von Kalex zu Suter wechseln. Wie fühlst du dich mit der Entscheidung des Teams für Suter?

Anfangs hatte ich gemischte Gefühle, denn endlich sitze ich nun auf einem Motorrad, das gut funktioniert. Wir hatten das gesamte Jahr ein paar kleinere Probleme von denen ich gehofft hatte, dass ich sie mit dem Intact-Team 2017 lösen kann. Jetzt können wir diesen Schritt nicht machen, denn wir wechseln das Motorrad. Das ist eine große Umstellung. Ich finde das auf der einen Seite schade, weil die Zusammenarbeit mit den Kalex-Jungs immer super geklappt hat, aber auf der anderen Seite ist es eine Chance. Im Moment haben sich noch nicht viele Teams für Suter entschieden. Es kann sein, dass die Suter auf der einen oder anderen Strecke besser funktioniert.

Da Suter hohe Ziele hat und weniger Fahrer versorgt werden müssen als bei Kalex, wird auch die Unterstützung besonders gut sein. Wie auch das Team schon sagte, wir erhalten mehr Exklusivität, denn es kann individueller auf Fahrer eingegangen werden. Änderungen sollten schneller durchgeführt werden können. Mittlerweile sehe ich es als Chance, ich bin sehr motiviert. Das Risiko ist auch nicht sehr groß, denn meine derzeitigen Platzierungen sollten auch mit Suter möglich sein. Ich erhoffe mir einfach eine Verbesserung.

Hattest du Einfluss auf die Entscheidung für Suter?

Wir haben davor ein bisschen darüber geredet, ich wusste, dass die Überlegung da ist. Aber letztendlich ist es eine Entscheidung des Teams. Natürlich bin ich angerufen worden und wurde nach meiner Meinung gefragt. Ich habe das im Gespräch dann so ähnlich erklärt wie dir jetzt. Das Team sieht es auch so, dass es Vorteile bringen kann. Natürlich war ich zuerst skeptisch, aber letztendlich ist es eine Teamentscheidung. Wir werden nun sehen, wie es sich entwickelt.

Wusstest du vor deiner Vertragsunterzeichnung mit Intact, dass der Wechsel zu Suter ein Thema ist?

In diesem Moment noch nicht, nein. Ich dachte, wir treten auf Kalex an, doch dann hörte man, dass Suter zurückkommen will und mit dem Team spricht. Dann kam noch der Test mit Jonas, der ja sehr positiv verlief. Das war deshalb keine schlimme Entscheidung für mich, denn es war ja schon positives Feedback da.

Hast du schon mit Eskil Suter oder Jonas Folger, der sie in Valencia testen durfte, über die Suter gesprochen?

Mit Eskil selber habe ich noch nicht gesprochen, aber mit Jonas. Wie es auch geschrieben wurde, war er relativ überrascht, es war ein positiver Test. Doch es waren nur zwei Testtage auf einer Strecke, die er gut kennt, deshalb ist es nicht zu hundert Prozent aussagekräftig, aber trotzdem ist es sehr gut, dass er in kurzer Zeit so schnell damit war. Es gibt einige Punkte, die für uns zum Vorteil werden könnten.

Für dich wird Suter nach Bimota, Kalex und Tech3 der vierte Hersteller sein, für den du in der Moto2-Klasse antrittst.

Genau. Es ist eben auch schade, weil du nie genug Zeit auf einem Bike hast. Oft braucht man ein bisschen. Nicht um schnell zu werden, sondern um ganz schnell zu sein und die Kleinigkeiten zu finden – zusammen mit dem Team. Deshalb ist ein weiterer Wechsel vielleicht nicht ideal, aber zumindest für die nächsten zwei Jahre steht nun das Material fest. Ich denke, dass ich mich gut darauf einschießen kann, denn ich habe ja schließlich schon ein paar unterschiedliche Motorräder gefahren. Daher denke ich, dass es kein zu großes Problem sein sollte.

Haben sich dadurch deine Ziele verändert? Räumst du dir ein halbes Jahr ein, um dich auf die Suter umzustellen?

Nein, diese Zeit will ich mir nicht geben. Ich habe nicht mehr viel Zeit zu verlieren, ich muss versuchen, gleich dabei zu sein. Natürlich müssen wir erst abwarten, wie lange es dauern wird, bis sich das Team und beide Fahrer eingespielt haben und konkurrenzfähig sind. Natürlich kann es sein, dass wir schon am zweiten Testtag dabei sind, aber die Rennwochenenden sind dann nochmal eine andere Sache. Auch das Team muss das Motorrad erst richtig kennenlernen, um zu verstehen, wie es auf Veränderungen reagiert. Auch als Fahrer muss man sich an die unterschiedlichen Situationen gewöhnen.

Es kommen immer ein paar Hindernisse auf einen zu, die man erst überwinden muss. Um für alles gewappnet zu sein, muss man sich gut auskennen und ein gutes Basis-Paket haben. Das wird vielleicht auch noch die ersten Rennen in Anspruch nehmen, aber ich hoffe, dass wir trotzdem von Anfang an unsere Ziele erreichen können. Testen werde ich die Suter eine Woche nach dem Valencia-GP.

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