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Stefan Bradl (Honda/8.): Nicht mit Top-Ten gerechnet

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl ist sich bewusst, dass bei ihm im MotoGP-FP2 beim Brünn-GP als Testfahrer auch andere Aufgabe als die Zeitenjagd im Vordergrund stehen.

Stefan Bradl bewies im ersten freien Training in Brünn, dass er immer noch das nötige Können hat, in der Königsklasse mitzuhalten, wenn er auf konkurrenzfähigem Material sitzt und dadurch die optimale Lockerheit und Motivation mitbringt.

Mit Platz 8 und einem Rückstand von 0,644 Sekunden schaffte der Bayer auf der 2018-Werks-Honda eine respektable Leistung.

«Die Top-Ten in Brünn wären ein Traum», lautete die kühne Vorhersage des HRC-Testfahrers am Mittwoch.»

Und vor dem FP1 sagte er: «Das ist jedenfalls das schönste Motorrad, auf dem ich je gefahren bin.»

Der achte Platz ist auch der beste Beweis dafür, dass die Zusammenarbeit mit dem neuen Crew-Chief Klaus Nöhles prächtig funktioniert.?

«Ich habe mich bei den Tests in Japan und Jerez ein bisschen besser was Motorrad gewöhnen können. Wir haben bei diesen Gelegenheiten auch beim Setting ein bisschen was ausprobiert», schilderte Bradl. «Das hat aber jetzt in Brünn nicht so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe mehr Probleme gehabt, als ich gedacht habe. Aber grundsätzlich bin ich happy. Denn einen Platz unter den ersten zehn hätte ich nicht erwartet. Ich habe schon gehofft, dass ich unter den ersten 15 bin. Dieses Ergebnis ist super. Man muss aber berücksichtigen, dass wir zwei neue Reifen verwendet haben. Auch wenn das die meisten anderen auch gemacht haben... Aber wir müssen bei den brauchbaren Medium-Reifenmischungen sparen. Am Nachmittag werden wir mehr fürs Rennen hinarbeiten, wir werden also mehr mit gebrauchten Reifen unterwegs sein.»

?Marcus Eschenbacher, Crew-Chief von Aprilia-Pilot Aleix Espargaró (Platz 24 im FP1) erzählte, man habe die hier wegen der Hitze nicht brauchbaren weichen Reifen verheizt, um für den Nachmittag die besseren Mischungen montieren zu können.

Bradl: «Wir müssen uns die Reifen jetzt am Nachmittag auch einteilen. Wir haben im FP1 hinten und vorne Medium verwendet. Wir wissen, dass bei der Honda die Vorderreifen hart sein müssen, und da haben wir einfach nicht genug Quantität.»

Bradl landete direkt hinter Pedrosa an achter Position, Cal Crutchlow traf als Elfter ein. «Die Position ist momentan nicht wichtig. Für mich steht im Vordergrund zu sehen, dass ich es kann und in der Lage bin, in diesem Feld mitzuhalten. Ich habe mehr oder weniger das gleiche Material wie die drei Honda-Werksfahrer, das Bike ist konkurrenzfähig. Aber man darf das erste Training nicht überbewerten. Am Nachmittag wird es schwieriger, weil die Temperaturen steigen werden und wir schauen müssen, wie es mit dem Grip ausschaut. Wir müssen uns im FP2 damit beschäftigen, wie wir die gebrauchten Reifen am Sonntag über die 21 Rennrunden bringen.»

HRC-Manager Takeo Yokoyama wechselte nach dem FP1 bald von der Márquez-Box in die benachbarte HRC-Garage und erkundigte sich nach den Eindrücken und Fortschritten. Bradl: «Es sind alle HRC-Chefs hier, auch Kuwata und Kokubu habe ich gesehen. HRC-Präsident Nomura kommt auch. Bei Honda sehen sie, dass unsere Performance gut ist. Es hat sich heute bestätigt, was sich bei den Tests schon abgezeichnet hat. Man sieht, dass ich vom Speed her gut dabei bin. HRC will auch 2019 mit mir zusammenarbeiten.»

HRC hat in den letzten Monaten ein neues, professionelles Testteam aus dem Boxen gestampft, Boxendekoration, Ausrüstung, Auflieger – alles auf höchstem Niveau. «Es ist alles tipp-topp, blitzsauber, alles vom Feinsten», stellte Bradl nach dem FP1 in seinem privaten Büro- und Umkleideraum im HRC-Truck fest. «HRC gibt sich wirklich sehr viel Mühe. Das Motorrad ist wunderschön. Es ist alles tadellos vorbereitet worden. Jetzt schauen wir, was rauskommt.»

«Ich bin sehr zufrieden», lobte Crew-Chief und Ex-GP-Pilot Klaus Nöhles. «Es gibt nur zwei, drei Kurven, wo Marc Márquez etwas schneller ist als Stefan.»

Aber Nöhles weiß, dass für seine neue Testmannschaft die Platzierung nicht im Vordergrund steht. «Deshalb darf man am Nachmittag kein ähnliches Ergebnis erwarten. Da müssen wir arbeiten. Aber am Samstag im FP3 können wir wieder angreifen.»

Was Nöhles damit sagen will: Am Nachmittag im FP2 muss Bradl unter GP-Bedingungen eventuell neue Komponenten für die Saison 2019 testen, an der Rennpace arbeiten und mit den Medium-Reifen haushalten.

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