Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Joan Mir: Einsamer Repsol-Honda-Reiter in der Pampa

Von Philippe Soutter
Joan Mir ist trotz dem berüchtigten Reisestress in die argentinische Pampa froh, dass sogleich der nächste Grand-Prix auf dem Programm steht. Er erwartet hier die nächsten Schritte in seiner Honda-Angewöhnung.

Grundsätzlich waren sich die Beobachter in Portimáo alle einig: Joan Mir war in seiner Performance der Kultfigur Marc Marquez deutlich näher auf die Pelle gerückt, als allgemein erwartet worden war. Und im mittlerweile bekanntermassen Unterschied zu Marquez, blieb er mit seinem zwölften Rang auf seiner RC213V sitzen… Die phasenweisen guten Rundenzeiten haben Joan Mir für die nächsten Schritte positiv gestimmt. 2022 war Mir beim Gran Premio Michelin de la República Argentina, einem GP-Event-Titel fast so lang wie die Anreise, noch knapp podiumsgeschlagener Vierter geworden – damals gewann Aleix Espargaró mit seiner Aprilia seinen ersten Grand-Prix.

Die Honda-Bilanz auf dem Autódromo Termas de Río Hondo kann sich ohnehin sehen lassen. Cal Crutchlow sorgte dort 2018 für den 750. Grand-Prix-Sieg des japanischen Motorrad-Giganten und auch die späteren HRC-Ergebnisse sorgen bei Joan Mir für historisch bedingten Optimismus.

«Wir sind immer inmitten eines Lernprozesses, darum bringt es enorm viel, dass wir diese Arbeit gleich eine Woche später fortsetzen kömmen. Andere jammern, wir sind froh», kommentiert Joan Mir den Zeitdruck, von Portimáo gleich nach Argentinien weiterreisen zu müssen. «Wir haben in Portugal einige neue Ideen entwickelt, und ich freue mich nun, diese in Argentinien weiterzuentwickeln», zeigt sich Mir weiter optimistisch für seine Arbeitsperspektive in Argentinien. «In Portugal haben wir sowohl den Sprint wie auch das Rennen ohne ernsthafte Zwischenfälle hinter uns gebracht – Gott sei dank. Den Zwischenfall mit Quartararo kann man durchaus unterschiedlich bewerten. Das Hinterrad hat immer wieder extrem durchgedreht, so dass ich schliesslich mit dem elften Rang in Portimão zufrieden sein musste.»

«Wir müssen die RC213V einfach in allen Bereichen verbessern», lautet die Perspektive und Strategie von Joan Mir, der weiter unverdrossen zu Werke geht. «Jeder Kilometer hilft uns dabei.»

Der Moto3-Weltmeister von 2017 weist auch auf die Abwesenheit seines Teamkollegen Marc Márquez hin. «Er fehlt natürlich in der Box an allen Ecken und Enden. Marc ist und bleibt der Gradmesser, an dem wir uns alle zu orientieren haben.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Portimao (26.3.):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 25 Runden in 41:25,401 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,687 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +2,726
4. Johann Zarco (F), Ducati, +8,060
5. Alex Márquez (E), Ducati, +8,125
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,247
7. Jack Miller (AUS), KTM, +8,381
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,543
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,294
10. Alex Rins (E), Honda, +11,591
11. Joan Mir (E), Honda, +16,992
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +17,448
13. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,723
14. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +27,050
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 2 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Ducati, 6 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 15 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 23 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Honda, 23 Runden zurück

MotoGP-Ergebnis Sprint, Portimão (25.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 12 Rdn in 19:52,862 min
2. Martin, Ducati, + 0,307 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 1,517
4. Miller, KTM, + 1,603
5. Viñales, Aprilia, + 1,854
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,106
7. Oliveira, Aprilia, + 2,940
8. Zarco, Ducati, + 5,595
9. Alex Márquez, Ducati, + 5,711
10. Quartararo, Yamaha, + 5,924
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 8,160
12. Brad Binder, KTM, + 8,384
13. Rins, Honda, + 11,288
14, Morbidelli, Yamaha, + 17,138
15. Nakagami, Honda, + 18,128
16. Di Giannantonio, Ducati, + 21,235

Stand Fahrer-WM nach 2 von 42 Rennen:

1. Bagnaia, 37 Punkte. 2. Viñales 25. 3. Bezzecchi 16. 4. Zarco 15. 5. Miller 15. 6. Alex Márquez 12. 7. Aleix Espargaró 11. 8. Brad Binder 10. 9. Martin 9. 10. Quartararo 8. 11. Marc Márquez 7. 12. Rins 6. 13. Mir 5. 14. Nakagami 4. 15. Augusto Fernández 3. 16. Oliveira 3. 17. Morbidelli 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 37 Punkte. 2. Aprilia 25. 3. KTM 16. 4. Honda 13. 5. Yamaha 8.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo, 37 Punkte. 2. Aprilia Racing 36. 3. Red Bull KTM 25. 4. Prima Pramac 24. 5. Mooney VR46 Racing 16. 6. Gresini Racing 12. 7. Repsol Honda 12. 8. Monster Energy Yamaha 10. 9. LCR Honda 10. 10. GASGAS Tech3 3. 11. CryptoDATA RNF 3.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Imola 1994: Ayrton Senna tot, Augenzeuge berichtet

Von Mathias Brunner
​Keiner kann dieses Wochenende vergessen, egal ob er 1994 vor dem Fernseher saß oder in Imola war: Roland Ratzenberger und Ayrton Senna aus dem Leben gerissen, innerhalb eines Tages.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 09.05., 23:15, ORF Sport+
    Motorsport: Rechberg Rallye
  • Do.. 09.05., 23:35, Motorvision TV
    Motorheads
  • Do.. 09.05., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 10.05., 00:05, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Fr.. 10.05., 01:45, Motorvision TV
    On Tour
  • Fr.. 10.05., 03:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Fr.. 10.05., 03:00, ORF Sport+
    Motorsport: Rechberg Rallye
  • Fr.. 10.05., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 10.05., 04:55, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Fr.. 10.05., 05:45, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
» zum TV-Programm
5