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Stefan Bradl: «Márquez geht mehr Risiko ein»

Von Günther Wiesinger
«Ich hoffe, dass das erste Podium das Schwierigste ist», sagte Stefan Bradl nach Platz 2 in Laguna.

«Das ist ein grossartiges Ergebnis für unser Team und für mich. Die Erwartungen waren hoch nach der Pole-Position vom Samstag», stellte Stefan Bradl nach Platz 2 fest. «Ich wusste, ich kann von Anfang an schnell fahren, deshalb habe ich sofort gepusht. Das ist mir gut gelungen. Aber wie Marc habe ich mit dem vollen Tank am Anfang Probleme mit dem Vorderreifen gehabt. Als er mich eingefangen hat, habe ich bemerkt, das seine Reifen auf der Kante noch mehr Grip hatten. Er ist mir dann ein Stück davon gefahren, also habe ich versucht, Valentino unter Kontrolle zu halten. Das war nicht einfach. Es war ein langes, hartes Rennen.»

«Aus Deutschland kam viel Druck, ich habe schon gemerkt, die Leute erwarten jetzt ein Podium von mir. Aber wir haben ein gutes Qualifying gezeigt und bei den letzten zwei Rennen in Assen und auf dem Sachsenring bewiesen, dass ich immer besser zurechtkomme und Schritt für Schritt zur Spitze aufschliessen können. Hier hat es von der ersten Runde am Freitag an geklappt. Ich habe mich sehr, sehr wohl gefühlt. Ich bin gut zurechtgekommen, habe jede Runde pushen können. Die Pole-Position am Samstag war ein toller Erfolg für uns.»

«Gut, ich war vor dem Rennen schon angespannter als normal. Aber ich war cool genug, um zu realisieren, dass es auch nur ein weiteres Rennen mehr ist in meinem Leben. Ich habe eine guten Start hingekriegt, ich habe gute erste Runden abspulen können und Gott sei Dank auch einen Abstand zu Valentino herstellen können.»

Marc Márquez musste die WM im Hinterkopf haben, Bradl konnte unbeschwert fahren, aber er wollte das Podest absichern. «Marc hat hinter mir gesehen, dass ich nicht mehr schneller fahren konnte, ich war eine gute Referenz für ihn. Ich glaube, dass er am Schluss vom Rennen noch schnellere Zeiten fahren kann als ich. Das habe ich schon am Sachsenring gesehen. Bei mir wirkt es sich mehr aufs Vorderrad aus, wenn der Reifen hinten nachlässt. Da ist er einfach noch ein bisschen konsequenter. Er geht vielleicht auch mehr Risiko ein, ausserdem hat er mehr Vertrauen zum Vorderrad, habe ich das Gefühl. Er kann schneller einbiegen und dadurch auch mehr Kurvenspeed aus der Kurve mit rausnehmen.»

Bradl: «Hatten einen Super-Pace»

«Wir haben hier relativ wenig am Motorrad umgebaut, wir hatten von der ersten Minute an eine Super-Pace, das Bike mit dem längeren Radstand war die ideale Lösung», stellte Stefan fest. «Wir mussten am Motorrad kaum was ändern oder verstellen, weil ich das ganze Wochenende immer sehr zufrieden war und wir hier drei Tage lang ganz, ganz stark waren. Und das war der Schlüssel, dass wir das Ganze von vorne bis hinten durchziehen konnten.»

Hatte Bradl manchmal Sorgen, Rossi würde am Schluss noch einmal zuschlagen? «Man muss immer auf Zack und bei Valentino auf der Hut sein. Ihn kann man schwer einschätzen. Auf einmal packt er etwas aus und fährt eine halbe Sekunde schneller pro Runde. Aber Gott sei Dank habe ich ihn heute sehr gut im griff gehabt. Das Wichtigste war, dass ich gleich am Anfang diesen Vorsprung aufgemacht habe. This is the way to go! Ich glaube, dass wir unser Potenzial hier um eine Stufe höher geschraubt haben und schneller geworden sind. Ich hoffe, dass wir das jetzt über die Sommerpause in die zweite Saisonhälfte mitnehmen kann. Aber man darf nicht vergessen, Lorenzo und Pedrosa waren auf jeden Fall verletzt. Die werden sicher zurückkommen und sehr, sehr stark sein. Es ist also für uns keine Selbstverständlichkeit, dass wir in Zukunft auf das Podium fahren.»

Auch wichtig: Stefan Bradl gelang sein erster Podestplatz beim 27. MotoGP-Rennen, sein Kontrahent Cal Crutchlow schaffte es erst beim 28.

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