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Casey Stoner in Sepang: Großes Lob für Ducati

Von Paolo Scalera
Casey Stoner auf der Ducati GP15 in Sepang

Casey Stoner auf der Ducati GP15 in Sepang

Das Warten hat ein Ende. Casey Stoner ist zurück bei Ducati und pilotierte am heutigen Samstag erstmals seit 2010 eine Desmosedici. «Es war ein sehr erfolgreicher Tag», erklärte der Australier.

Am Samstag und Sonntag testet Casey Stoner für Ducati in Sepang. Der zweifache MotoGP-Weltmeister drehte mit der Desmosedici GP15 am heutigen Samstag fleißig seine Runden. Stoner ist Ducatis bisher einziger MotoGP-Champion. Nach dem Titelgewinn mit Ducati 2007 holte Stoner einen zweiten WM-Titel mit Honda, bevor er 2012 seinen Rücktritt aus dem Rennsport erklärte.

Nach drei Jahren als Honda-Testfahrer kehrte Stoner nun als Testfahrer und Markenbotschafter zu Ducati zurück. Um kurz vor 11 Uhr Ortszeit (4 Uhr MEZ) startete Stoner in sein neues Abenteuer und ging mit der GP15 auf die Strecke.

Stoner rückt in Sepang mit den neuen Einheitsreifen von Michelin aus. Der Australier hat nur aus seiner Rookie-Saison 2006 im LCR-Team Erfahrung mit den französischen Reifen. Alle GP-Siege und WM-Titel fuhr Stoner mit den Reifen von Bridgestone ein.
«Die gesamte Situation war, ich würde nicht sagen emotional, denn ich bin nicht der Typ dazu, aber es bedeutete mir auf jeden Fall etwas. Es war sehr schön, die neuen Mitarbeiter kennenzulernen und auch alte Freunde zu treffen. Das brachte schöne Gefühle hervor», versicherte Stoner.

Stoner drehte am Samstag 54 Runden. «Es war wirklich ein sehr erfolgreicher Tag. Die Arbeit fand mit höchster Professionalität statt. Die ersten Runden haben mir wirklich viel Spaß gemacht. Ich hatte nicht erwartet, dass ich mich so schnell wohl auf dem Bike fühlen werde. Man kann definitiv spüren, dass es sehr kraftvoll ist. Das Bike hat viele gute Punkte, aber auch einige, an denen gearbeitet werden muss. Das ist bei jeder Maschine so. Ja, es war ein sehr, sehr erfolgreicher Tag. Ich freue mich schon, wenn ich an dem Punkt bin, ihnen wirklich gutes Feedback geben zu können, denn das ist am ersten Tag noch schwer.»

«Die Ducati fühlt sich bereits wie ein gutes Paket an, aber es ist noch Luft nach oben, das ist ein gutes Zeichen. Sie befinden sich auf dem richtigen Weg. Wir fühlten bei jeder Veränderung einen Unterschied, was sehr positiv ist. So konnten wir immer sagen, ob es besser oder schlechter ist. Es war sehr schön zu sehen, wie alle zusammenarbeiten, welche Einheit das Team ist», lobte der Australier.

Wie groß ist der Unterschied zur Maschine von 2010? «Er ist riesig. Aber ich denke, es ist normal, dass die Hersteller in dieser Zeit bedeutende Fortschritte machten. Ich musste mich an das Bike und die Reifen zur selben Zeit gewöhnen. Das ist nicht ideal. Die Reifen verlangen einen anderen Fahrstil. Doch ich konnte mich nach den Anpassungen immer weiter steigern. Bisher läuft es gut.»

Worin liegen die Stärken des Chassis? «Für mich ist die Stabilität beim Anbremsen wirklich, wirklich gut. Auch die Stabilität in den langsamen Kurven ist gut. Das sind die zwei Dinge, die ich sagen kann. Diese Punkte haben mich beeindruckt, der Rest ist im Moment noch schwer zu verstehen, denn ich weiß nicht, was von Michelin kommt und was vom Chassis des Bikes. Der Motor ist natürlich fantastisch. Zur selben Zeit ist er aber kontrollierbar, was sehr wichtig ist.»

«Die Bedingungen waren heute trickreich, denn die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch. Zudem waren vorher Autos unterwegs, was dazu führte, dass der Grip gering war. Es wurde besser, als die Asphalttemperatur sank. So erhielten wir einen realistischeren Eindruck. Doch ich bin froh, dass ich auch mittags unter schwierigen Bedingungen fuhr, denn so werden mehr Schwächen aufgezeigt.»

Wie fühlst du dich körperlich? «Im Allgemeinen ist alles gut. Ich hatte ein bisschen Schmerzen in den Schultern und der rechten Hand, aber ich bin mit meiner körperlichen Verfassung sehr, sehr zufrieden. Ich konnte seit Suzuka nicht richtig trainieren, denn ich hatte ein paar gesundheitliche Probleme. Deshalb machte ich mir vor der Ankunft hier ein bisschen Sorgen. Doch ich fühle mich sehr gut, ich habe nur ein bisschen Muskelschmerzen. Wenn man diese Bikes nicht fährt, kann man die Anstrengung auf ihnen durch kein Training imitieren. Sie sind hart zu fahren.» Bei den «Acht Stunden von Suzuka» hatte sich Stoner – damals noch für Honda – das Schulterblatt und das Schienbein gebrochen. Einige Zeit später hatte der Australier mit Nierenproblemen zu kämpfen.

Wie sehen deine Ziele für diesen Test aus? «Um ehrlich zu sein, haben wir keine Ziele. Es geht nur darum, mich wohlzufühlen und den Ingenieuren meine Sprache und Arbeitsweise näherzubringen. Zudem will ich gutes Feedback geben. Das ist alles, was wir bei diesem Test machen wollen. Ich konnte mich schnell auf das Bike einstellen, also konnten wir bereits mit anderen Dingen beginnen. Im Rennsport haben wir natürlich Ziele, doch ich bin Testfahrer. Das ist meine Aufgabe. Ich will Ducati helfen, stellte Stoner fest.

Was sagte deine Frau Adriana zu deinem neuen Job? Es ist nicht ungefährlich. «Ja, es ist nicht ungefährlich, aber auch ein Auto zu fahren, ist gefährlich. Ich bin nicht wegen der Gefahr zurückgetreten, ich wuchs mit dieser Gewissheit auf. Natürlich achtet man mehr auf seine Sicherheit, wenn man zurückkommt, denn alle schlimmen Stürze gehen einem durch den Kopf, wenn man wirklich tief in eine Kurve hineinbremst. Doch ich hatte mit allem ein gutes Gefühl, daher werde ich darauf aufbauen, um wieder mehr Selbstvertrauen zu finden.»

Die neue Desmo16 wird in Sepang von Testfahrer Michele Pirro für die Werkspiloten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone vorbereitet. Sie schwingen sich beim ersten offiziellen MotoGP-Test ab 1. Februar in Sepang erstmals auf die neue Ducati.

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