Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

SidecarCross: Attraktives Angebot für Neueinsteiger

Von Axel Koenigsbeck
DM-DMSB-Pokal: Seit Jahren schrumpfen die Starterfelder trotz internationaler Beteiligung. Es fehlt an Nachwuchs.

DM-DMSB-Pokal: Seit Jahren schrumpfen die Starterfelder trotz internationaler Beteiligung. Es fehlt an Nachwuchs.

Schon seit Jahren sind die Starterfelder in den beiden MX-Gespannserien des DMSB trotz internationaler Beteiligung teilweise sehr übersichtlich. Eine Initiative des ADAC Württemberg will das ändern.

Ich kann mich noch sehr gut an die Nachwuchsrennen der 1980er-Jahre erinnern: Vor 1998 hieß der DMSB bekanntlich noch OMK und es gab für die Nachwuchs-Crosser den OMK-Pokal mit einer Vorrunde und einer drei Veranstaltungen mit jeweils zwei Wertungsläufen umfassenden Endrunde. Für diese mussten sich die Teams aus den Gruppen Nord und Süd erst einmal qualifizieren, was keineswegs einfach war. Im Laufe der Jahre sank die Zahl der Starter trotz Wiedervereinigung kontinuierlich. Weder die internationale Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft noch die Zusammenlegung von DM und DMSB-Pokal änderten etwas an dieser Entwicklung. Bezüglich Nachwuchsarbeit à la ‹Kids & Sidecars› gab es zwischenzeitlich zwar Ansätze, doch mangelndes Interesse seitens des DMSB ließ jede Initiative im Keim ersticken.

Seit der Koppelung des DMSB-Pokals an die DM wurde die Nachwuchs-Serie als Einstiegs-Plattform weitgehend unattraktiv. Deutschland war gewachsen und die Veranstaltungen nun über große Teile der Republik verstreut. Welches junge Team ohne Siegchancen wollte und konnte es schon auf sich nehmen, mehrmals in der Saison aus Brandenburg nach Südbaden oder umgekehrt zu reisen. Für solche Lehrjahre waren die Kosten schließlich ungleich höher als zu OMK-Zeiten mit den Gruppen Nord und Süd. So zogen viele Gespanne es vor, Regionalmeisterschaften zu bestreiten. Davon bieten sich seit geraumer Zeit gleich mehrere an – wie DAMCV, MSR oder die Serien im Osten.

Hierzu der in Thüringen ansässige Tommy Morch: «Im Prinzip können wir fast an jedem Wochenende ohne großen Aufwand Rennen bestreiten.» Nun will der Ex-WM-Fahrer dort nur noch Spaß haben – aber die jungen Teilnehmer der Lokalrennen bekommen vielleicht Lust auf mehr!

Nur im Südwesten Deutschlands, wohlgemerkt der einstigen Hochburg des nationalen Gespanncross, gibt es solche Rennangebote nicht. Das brachte Thomas Moser auf die Idee, dort eine entsprechende Gelegenheit für den Nachwuchs zu schaffen. Der Insidern wohlbekannte Pflichtsport-Kommissar und überdies Fachberater beim ADAC Württemberg konnte den Club für sein Pilot-Projekt gewinnen. Mit dem MSC Wieslauftal und dem MFC Crailsheim erklärten sich zwei Vereine spontan bereit, Schnupper-Rennen auszurichten: Am 29. April in Rudersberg und am 3. September in Crailsheim.

Dazu die Presse-Info des ADAC Württemberg: «Beide Wettbewerbe werden getrennt gewertet. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine gültige DMSB-C-Lizenz oder eine Race Card, die Interessierte online beantragen können. Für die Motorräder gilt: ab Baujahr 2000. Für die Motorsportlerinnen und -sportler gilt: Sie müssen 16 Jahre alt sein (ab Jahrgang 2007). Der ADAC Württemberg verzichtet auf eine Teilnahmegebühr, Spenden an die Veranstalter sind aber gerne gesehen. Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Fahrerinnen und Fahrer, die für Seitenwagen-Veranstaltungen mit DMSB-Prädikaten angemeldet sind.»

Die Rennen gehen über 15 Minuten + 1 Runde. Für die Durchführung müssen mindestens zehn Gespannteams nennen. Selbstredend beschränkt sich das attraktive Angebot nicht auf die Württemberger Region. Schließlich gibt es in Baden und Südbayern auch keine Möglichkeit, in den Gespannsport einzusteigen. Sollte die Resonanz entsprechend sein, ist für 2024 eine Nachwuchsserie geplant.

Dem bleibt nach unserem Gespräch mit Axel Siegle, dem 1. Vorsitzenden des MSC Wieslauftal nur hinzuzufügen, dass den Novizen bei Bedarf aktive und ehemalige Gespanncrosser beratend zur Seite stehen. So etwas funktioniert in dieser Szene glücklicherweise noch ohne organisatorischen Aufwand. Schließlich wünschen sich alle Fans dieser faszinierenden Motorrad-Sportart, dass in Zukunft wieder mehr deutsche Teams bei den großen Rennen vertreten sind. Aktuell zeigen Adrian Peter/Noel Hoffmann, Tim Prümmer/Jarno Steegmans sowie das Brüderpaar Joshua und Noah Weinmann beim WM-Auftakt auf der iberischen Halbinsel, wie weit man mit Fleiß und Willen kommen kann.

Info: motorsport-wuerttemberg.de

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