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Staatsmeister Hermann Neubauer triumphiert in Weiz

Von Toni Hoffmann
Mit einer praktisch fehlerlosen Leistung gewinnt der Salzburger Hermann Neubauer den fünften Rallye-Staatsmeisterschaftslauf in der Oststeiermark und öffnet damit die Tür in Richtung Titelverteidigung.

Nach dem fünfjährigen Jubiläum im Vorjahr startete die Mannschaft des Rallye Club Steiermark heuer mit der 6. Auflage in gewohnt souveräner Manier ins nächste Zeitalter der Rallye Weiz als heimischer Staatsmeisterschaftslauf. Für den internationalen Anstrich sorgte wieder die FIA-Graduierung, neuerlich ein Lauf zur European Rally Trophy (ERT) zu sein. Damit waren 85 von ursprünglich 92 genannten Teams aus neun Nationen in der südoststeirischen Industriemetropole Weiz am Start.

An alle im Vorfeld erwarten Vorgaben hat sich die 6. Rallye Weiz gehalten. Von der extremen Hitze über das praktisch schon traditionelle Donnerwetter bis zur elektrisierenden Spannung im Kampf um den Sieg,  den am Ende wie im Vorjahr Hermann Neubauer für sich beanspruchen konnte. Hoch verdient, weil er acht der insgesamt 14 Sonderprüfungen gewinnen konnte und auch physisch jenen Eindruck vermittelte, der einen mit vollstem Selbstvertrauen agierenden Staatsmeister eben auszeichnet.

Das ist die eine Sache, die andere ist, dass letztendlich alle seine potenziellen Gegner Nerven zeigten. Der als Siegertipp gehandelte Lette Nikolay Gryazin warf seinen Skoda Fabia R5 und sich selber schon auf SP2 aus dem Bewerb. Gerwald Grössing legte seinen Ford Fiesta WRC auf SP 10 aufs Dach. Der vor der Rallye in der Meisterschaft führende Niki Mayr-Melnhof, im Endeffekt Dritter, leistete sich im Ford Fiesta R5 den einen oder anderen Dreher. Und sogar der 13-fache Champion Raimund Baumschlager wirkte mit seinem Weltmeister-Auto, dem VW Polo WRC, noch nicht so ganz auf Du und Du. Lange bot er Neubauer den größten Widerstand, aber spätestens, als er auf der Powerstage, der SP 13 Koglhof, ausrutschte, war die Rallye für ihn verloren. Letztendlich blieb dem Oberösterreicher aber trotzdem der zweite Platz.

Hermann Neubauer: «Das war wahrscheinlich die beste Rallye meiner Karriere. Ich bin mit meinem Ford Fiesta WRC einen super Speed gefahren und habe Raimund Baumschlager mit unterlegenem Material schlagen können. Den Sieg widme ich meinem ZM-Racing-Team, das gerade in den letzten Wochen unheimlichen Einsatz gezeigt hat. Dem Veranstalter möchte ich besonders gratulieren. Die Weiz-Rallye ist die beste Rallye in Österreich.»

Raimund Baumschlager: «Wir haben gegenüber dem Wechselland einen großen Schritt nach vorne gemacht. Leider habe ich zwei Mal bei der Reifenwahl etwas danebengegriffen. Auf der Powerstage-Prüfung habe ich dann ein Bremsproblem gehabt. Es hat nur ein Bremskreis funktioniert.»

Niki Mayr-Melnhof: «Am ersten Tag ist es für uns sensationell gut gelaufen. Wir sind absolut ans Limit gegangen. Da konnten wir sogar mit Raimund Baumschlager mithalten. Heute bin ich leider nicht so ins Fahren gekommen. Wir haben viel Zeit verloren. Erst als der Regen kam, lief es besser für uns. Mit meinem dritten Platz bin ich sehr, sehr glücklich.»

In der 2WD-Wertung gab der Finne Jari Huttunen den Takt vor. Der Werkspilot des deutschen Opel Junior Teams war ständig im Sog der besten Allradler zu finden, überzeugte mit tollen Zeiten und brachte mit seinem Klassensieg nicht einmal die österreichische Meisterschaft in Gefahr. Denn der Skandinavier ist im heimischen Championat nicht punkteberechtigt ist. Den Sieg in der für die Staatsmeisterschaft bedeutsamen 2WD-Wertung holte sich deshalb der pfeilschnelle Oberösterreicher Julian Wagner, womit er seinen Schotter-Sieg zuletzt im Schneebergland diesmal auch auf Asphalt bestätigen konnte. Was insoferne überrascht, als Wagner mit dem Opel Adam R2 keineswegs im stärksten Auto in dieser Klasse sitzt. Hinter dem Sieger setzte sich der Steirer Daniel Wollinger mit dem Renault Clio Maxi auf den zweiten Platz. Damit sicherte das 30-jährige Geburtstagskind seine 2WD-Gesamtführung ab. Der Niederösterreicher Michael Kogler (Citroen DS3 R3) machte das Siegespodest komplett.

Endstand der Rallye Weiz 2017 nach 14 Sonderprüfungen:
1. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel (A/A), Ford Fiesta WRC, 1:36:00,5 h
2.
Raimund Baumschlager/P. Winklhofer (A/A), VW Polo WRC, + 2:01,3 min.
3. Niki Mayr-Melnhof/L. Welsersheimb (A/A), Ford Fiesta R5, + 3:09,3
4.
Dominik Dinkel/Christina Kohl (D/D), Skoda Fabia R5, + 4:55,8
5. Ondrej Bisaha/Martin Behula (CZ/CZ), Ford Fiesta R5, + 5:22,4
6. Vojtech Stajf/Marketa Skarcelova (CZ/CZ), Skoda Fabia R5, + 5:48,0
7. Jari Huttunen/Antti Linnaketo (FIN/FIN), Opel Adam R2, + 7:36,2
8. Gerald Rigler/Martin Rossgatterer (A/A), Ford Fiesta R5, + 7:50,8
9. Antonin Tlustak/Ivo Vybiral (CZ/CZ), Skoda Fabia R5, + 8:24,7
10. Björn Satorius/Lina Meter (D/D), Subaru Impreza, + 8:28,8

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