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Camier zu Misserfolgen: «Was hätte Honda tun sollen?»

Von Ivo Schützbach
HRC-Teammanager Leon Camier

HRC-Teammanager Leon Camier

Mit inzwischen 37 Jahren hat Alvaro Bautista nicht mehr ewig Zeit, um sich seinen Traum vom Titel in der Superbike-WM zu erfüllen. 2021 wurde dem Spanier klar: Mit Honda ist das für ihn nicht möglich.

Es war der Paukenschlag 2019: Alvaro Bautista gewann auf Ducati 16 Rennen, stand 24 Mal auf dem Podium und wurde Vizeweltmeister. Trotzdem verließ der Spanier den italienischen Hersteller nach nur einem Jahr und ging für eine kolportierte Jahresgage von einer Million Euro zu Honda.

Honda hatte ihm vorab ein ambitioniertes Projekt vorgestellt, mit neuem Werksteam der Honda Racing Corporation und der CBR1000RR-R, die speziell für den seriennahen Rennsport entwickelt wurde.

Doch schnell zeigte sich: Nicht einmal der größte Motorradhersteller kann in der Superbike-WM auf die Schnelle Erfolg haben. Es dauert, bis alle in einem Team aufeinander eingespielt sind. Und aus einer guten Basis eine siegfähige Maschine zu machen, hat auch andere Jahre gekostet.

In seinen zwei Saisons mit Honda gelangen Bautista nur drei dritte Plätze und die WM-Ränge 9 und 10. Weil er mit dem Bike ständig ans Limit gehen musste, hatte er mehr Stürze als jeder andere in dieser Klasse.

Für 2022 und 2023 kehrt Bautista zu Aruba.it Ducati zurück, in das Team, mit dem er 2019 zum Seriensieger wurde. «Ich kann seine Entscheidung nachvollziehen», sagte HRC-Teammanager Leon Camier im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Er ist jetzt 37 Jahre alt und weiterhin sehr schnell. Mit der Ducati konnte er Rennen gewinnen und sofort um den Titel kämpfen. Das Projekt von Honda ist nach wie vor relativ neu, mit den ganzen Covid-Beschränkungen konnten wir das Bike nicht so entwickeln, wie ursprünglich geplant. Wir hatten auch beim Jerez-Test vergangene Woche keine Japaner dabei, alles muss über Videokonferenzen bewerkstelligt werden. Das ist nicht dasselbe, wie wenn die japanischen Techniker vor Ort sind, deshalb haben sich die Fortschritte verzögert.»

«Erfolge dauern länger, als Alvaro erwartet hatte und als er warten will», ergänzte der Engländer. «Aber was hätten wir mit den ganzen Covid-Bestimmungen tun sollen? Honda ist jetzt das zweite Jahr mit diesem Team und Motorrad in der Meisterschaft dabei. Niemand kann erwarten, dass man mit einer Serienmaschine und sehr restriktiven Regeln ankommt und im ersten oder zweiten Jahr konkurrenzfähig ist. Yamaha hat sechs Jahre zum Titelgewinn gebraucht, seit sie 2016 ihr damals neues Bike brachten. Man muss realistisch sein.»

Natürlich sind die vergangenen zwei Saisons trotz der Umstände eine herbe Enttäuschung für Honda. «Honda will gewinnen, darauf zielen sie ab», unterstrich Camier. «Solange sie das nicht erreichen, sind sie nicht glücklich. Sie verstehen aber auch den Prozess, und wie schwierig es ist auf diesem Level. Jeder im Sport weiß, dass alles seine Zeit braucht. Honda arbeitet schwer dafür, Erfolg zu haben.»


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