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BMW: Potenzial reicht nur noch für die 2. Garnitur

Von Ivo Schützbach
Sylvain Barrier hat während des Superbike-Tests in Portimão mit seiner Evo-BMW beeindruckende Zeiten vorgelegt. Marco Melandri hält das für ein streckenbedingtes Phänomen.

Zwei Testtage in Jerez, zwei in Portimão und zwei weitere wenige Tage vor dem Saisonstart in Australien am 23. Februar sind die ganze Vorbereitung von Sylvain Barrier und BMW Italia. Dafür gibt das Evo-Team ein erstaunlich konkurrenzfähiges Bild ab: Der Franzose büßte in Portimão nur 1,5 sec auf die Bestzeit von Alex Lowes (Crescent Suzuki) ein.

«Der Hauptunterschied zwischen Evo und Superbike liegt in der Motorleistung», meint Aprilia-Werksfahrer Marco Melandri, der nur 0,9 sec schneller fuhr als die seriennahe BMW S1000RR. «In Portimão haben wir die volle Leistung nur im fünften und sechsten Gang ausgereizt. Auf einer Strecke wie Portimão werden die Evo-Bikes näher an den Superbikes sein als auf anderen Strecken. Aber diese Motorräder stehen ja auch erst am Anfang der Entwicklung, die Teams brauchen Zeit, um daran zu arbeiten.»

«Nach den ersten Runden war ich ganz schön verwirrt», sagte Barrier zu SPEEDWEEK.com. «Ende letzte Saison bin ich erst vom Superstock-Motorrad mit den elektronischen Federelementen auf das Superbike umgestiegen. Dann habe ich das Evo-Bike probiert. Es war wie meine Stock-Maschine, nur mit Slick-Reifen. Für mich war es einfacher, mich auf dieses Motorrad einzustellen, als das Rennen in Jerez mit dem Superbike zu fahren.»

«Der Unterschied zwischen dem BMW-Werks-Superbike und meiner Evo-Maschine ist riesig», meinte der Superstock-1000-Champion. «Vor allem die Elektronik. Die Werksmaschine fühlte sich an, als wäre keine Leistung vorhanden. Vom ersten Augenblick an, wenn du das Gas öffnest, ist alles ganz sanft: die Traktionskontrolle, Anti-Wheelie... Selbst das Superstock-Bike hat am Kurvenausgang mehr Drehmoment, weil die Elektronik nicht so stark eingreift.»

Evo als Chance für die Zukunft

Barrier darüber, dass er eine Evo-Maschine fahren muss und kein Superbike bekommt: «Ich bin nicht traurig, so läuft es nun mal. Wer weiß, welche Möglichkeiten sich für mich noch ergeben. Ich habe zwar kein Werksmotorrad, die Unterstützung von BMW ist aber ganz gut. Deshalb kann ich mich auch über nichts beschweren. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit dabei bin, dass ich Weltmeisterschaft fahren darf. Unser Plan ist, dass wir das Motorrad so weit entwickeln, dass wir nächstes Jahr 100-prozentig konkurrenzfähig sind.»

«Wenn man sich anschaut, was Espargaró mit seinem Claiming-Rule-Motorrad in der MotoGP-WM geleistet hat, dann ist alles möglich», glaubt der Schützling von James Toseland. «Wir müssen nur hart am Motorrad arbeiten und verstehen, wie genau es arbeitet. Das gilt vor allem für die Reifen. Jahrelang fuhr ich mit den geschnittenen Serienreifen von Pirelli, die Slicks sind ganz anders. Ihr Grip verhält sich anders.»

Portimão-Test: Die Bestzeiten aller Fahrer

1. Alex Lowes (GB), Suzuki, SBK, 1:42,5 min
2. Eugene Laverty (IRL), Suzuki, SBK, 1:42,6
3. Jonathan Rea (GB), Honda, SBK, 1:42,9
4. Davide Giugliano (I), Ducati, SBK, 1:43,0
5. Marco Melandri (I), Aprilia, SBK, 1:43,1
6. Chaz Davies (GB), Ducati, SBK, 1:43,2
7. Leon Haslam (GB), Honda, SBK, 1:43,5
8. Sylvain Barrier (F), BMW, Evo, 1:44,0
9. Claudio Corti (I), MV Agusta, SBK, 1:44,5
10. Alex Hofmann (D), Aprilia, SBK, 1:45,0
11. Jérémy Guarnoni (F), Kawasaki, Evo, 1:45,3
12. Michele Magnoni (I), Honda, SBK, 1:46,4
13. Fabien Foret (F), Kawasaki, Evo, ohne Angabe

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