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Paul Denning (Suzuki): «Lavertys Sieg sah leicht aus»

Von Ivo Schützbach
Teamchef Paul Denning (li.) mit Sieger Eugene Laverty

Teamchef Paul Denning (li.) mit Sieger Eugene Laverty

94 Rennen musste Suzuki seit 2010 auf einen Sieg in der Superbike-WM warten. Crescent-Teamchef Paul Denning nach dem ersten Rennen auf Phillip Island über die Vorzüge seines neuen Piloten Eugene Laverty.

Suzuki-Neuzugang Eugene Laverty gewann bei seiner Suzuki-Premiere auf Anhieb. Vor dem favorisierten Aprilia-Duo Marco Melandri und Sylvain Guintoli. SPEEDWEEK.com sprach mit Teamchef Paul Denning.

Hast du den Sieg erwartet?

Nach dem Test im Januar haben wir erwartet konkurrenzfähiger als letztes Jahr zu sein. Wir haben mit dem Motorrad einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht, die Fahrer fühlen sich wohl darauf. Aber ein Sieg? Nein, den habe ich nicht erwartet.

Letztes Jahr wart ihr mal Zweiter und Dritter. Da blieb nicht viel Steigerungspotenzial.

Das war auf einer Strecke und mit wechselhaftem Wetter. Das Bike ist jetzt wirklich besser. Eugene hat nicht viel getestet, er saß nicht viele Stunden auf dem Motorrad. Dann hier her zu kommen und gleich das erste Rennen zu gewinnen, ist erstaunlich.

Aber nach den guten Ergebnissen während der Tests, den Qualifyings und auch der Superpole, kann der Sieg doch keine Riesenüberraschung gewesen sein?

Eine Riesenüberraschung wäre übertrieben. Gleichzeitig haben wir den Sieg aber auch nicht erwartet. Ich dachte, dass er an der Spitze kämpfen kann. Aber nachdem er so einen schlechten Start hatte... Darin müssen wir wirklich besser werden. Er lag schon 5 sec hinter dem Führenden und gewann mit 3 sec Vorsprung. Eine erstaunliche Leistung. Das Motorrad sah nach dem Rennen wie neu aus – Reifen, Bremsen, alles.

Der Sieg schaute leicht aus, Eugene fuhr ganz weich, machte keine Fehler. Er hat ein großartiges Verständnis für das Motorrad.

Was ging während der letzten Runden in dir vor?

Ich war wirklich nervös, hatte eine Scheiß-Angst. Wenn du um vierte und fünfte Plätze kämpfst, verlierst du etwas, wenn der Fahrer stürzt oder das Motorrad den Geist aufgibt. Sobald du aber die Chance hast zu gewinnen... Es ist 94 Rennen her, dass Suzuki einen Superbike-WM-Lauf gewonnen hat. Eugenes Brüder waren am Lachen und machten Witze. Seine Freundin Pippa war ganz entspannt. Seine ganze Familie war relaxt, sie hatten unerschütterliches Vertrauen in ihn.

Du bringst ihm nun das gleiche Vertrauen entgegen?

Ich vertraute ihm schon vor diesem Sieg. Aber meine Sorge ist immer, dass wir einen Ausfall haben.

Das ist der erste Sieg für Crescent.

Bei Wildcard-Einsätzen waren wir nahe dran mit Chris Walker, John Reynolds, Yukio Kagayama. Wir holten Podestplätze, gewannen aber nie.

Eugene hat immer betont, dass es auf die letzten Runden im Rennen ankommt und wir die Ergebnisse aus den Testfahrten vergessen können. Hast du eine Ahnung, weshalb er seine Reifen besser konservieren konnte als alle anderen?

Ich kann nicht sagen, warum das so ist. Ein Grund ist sicher, dass wir die Leistungsentfaltung stark verändert haben, sie ist jetzt gleichmäßiger und sanfter. Das Hinterrad dreht weniger durch. Eugene konnte seine Reifen aber nicht schonen. Er hatte so einen schlechten Start, dass er die ersten sieben Runden sehr aggressiv fahren musste, um nach vorne zu kommen. Als er auf Rang 4 ankam, hatte er schon großen Rückstand auf die Spitze.

Hat es etwas mit seinem Fahrstil zu tun?

Ganz sicher. Er fährt nicht sehr lange auf der Reifenkante, richtet das Bike sehr früh auf und schont so die Reifen.

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