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Schon ab Assen: Die Superbike-WM wird fanfreundlicher

Von Ivo Schützbach
Jahrelang versuchte die Superbike-WM ein zweites MotoGP zu werden. Inzwischen hat WM-Vermarkter Dorna erkannt, wo die Stärken der Meisterschaft liegen und entsprechend reagiert.

In der Superbike-WM wird mit seriennahen Maschinen gefahren, den Rennfahrern wird nachgesagt, dass sie echte Typen sind. Doch in den letzten Jahren wurden Fahrer und Teams für die Fans immer unnahbarer. Während die Hospitalitys für die VIP-Gäste wuchsen, wurde dem normalen Fan mit Campingstuhl und Kühlbox kaum noch etwas geboten.

Dass die Zuschauerzahlen rückläufig waren, hat viele Gründe – die oben genannten gehören dazu.

2016 sehen wir eine neue Paddock-Show, die erstmals beim Europaauftakt in Aragón zum Einsatz kam. Bei den Rennen in Assen am kommenden Wochenende wird das Spektakel noch größer, wie SPEEDWEEK.com im Exklusivinterview mit Michael Hill erfuhr, dem Gesicht und der Stimme der Paddock-Show.

Die Grundidee hinter der neuen Paddock-Show ist, die Fans näher zu den Fahrern, Teams und dem Sport zu bringen. Wie wollt ihr das erreichen?

In der Paddock-Show wird dieses Jahr deutlich mehr geboten, es werden viel mehr Fahrer eingebunden. Dabei geht es nicht nur um die Superbike-Piloten, sondern um die Fahrer aller Klassen.

In der Vergangenheit gab es drei oder vier Shows, dieses Jahr gibt es pro Tag fünf oder sechs Stunden Unterhaltung und Aktivitäten. Es wird Wettbewerbe geben, Meet & Greets, Autogrammstunden, die Rennen werden live kommentiert.

Früher war die Paddock-Show im Fahrerlager und dieses war für den normalen Fan geschlossen. Sehen wir 2016 ein offenes Fahrerlager?

Das stimmt, früher kamen nur Fans mit Paddock-Pass ins Fahrerlager, um sich die Paddock-Show anzusehen. Dieses Jahr wird es Rennen mit offenem Fahrerlager geben, in Assen zum Beispiel an allen drei Tagen.

Wir haben auch bereits letztes Jahr damit begonnen, die Paddock-Show in Fahrerlagernähe aufzubauen, aber nicht im Fahrerlager – in Donington zum Beispiel.

Wir unternehmen viel, um die Paddock-Show so vielen Fans wie möglich zugänglich zu machen.

Gibt es weiterhin das SBK Village, wo Händler und Hersteller ihre Produkte zeigen und verkaufen können? Dort gab es auch immer viel Musik und hübsche Promo-Girls.

Wir versuchen dieses Jahr in SBK alle diese Elemente zusammen zu bringen. Wir haben die Rennen auf der Strecke, dazu das SBK Village, die Paddock-Show, Stuntshows und vieles mehr.

Die Moderation in der Paddock-Show wird immer zweisprachig sein? Englisch und Landessprache?

Ja, wir werden immer einen Übersetzer dabei haben.

Wirst du alle Rennen in der Paddock-Show live kommentieren? Auf den großen Leinwänden kann man sich prima Rennen ansehen.

Ich werde alle Klassen live auf der Bühne kommentieren. Es wird aber nicht sein wie bei einem TV-Kommentator. Ich werde einen Rennfahrer aus dem jeweiligen Land neben mir haben, wir unterhalten uns dann über das Rennen.

Ich kann mir vorstellen, dass wir zum Beispiel beim deutschen Rennen Kevin Wahr auf der Bühne haben werden, um das Superbike-Rennen zu kommentieren. Alles wird sehr dynamisch ablaufen, die Fans werden in alles eingebunden.

Das erfordert viel Organisation. Ihr müsst vorab mit den Fahrern reden und schauen, dass sie pünktlich sind.

Dieses Jahr gibt es zum ersten Mal ein Dorna-Team, welches sich ausschließlich um Fanaktivitäten kümmert. In der Vergangenheit teilten sich diese Arbeit zwei oder drei Abteilungen. Jetzt bin ich für alle Fahrer und Teams der Ansprechpartner.

Gefällt es den Fahrern, dass der Fankontakt enger wird? Oder sehen sie das als zusätzliche Arbeit?

Nach drei Events kann ich sagen, dass es bisher alle Fahrer mochten.

Die Fanshow ist heute wirklich für die Fans, Medien haben jetzt andere Möglichkeiten, um mit den Fahrern zu reden.

Wir wollen Fans und Fahrer näher zusammenbringen. Das ist einmalig, so etwas wie die Paddock-Show gibt es in keiner anderen großen Rennserie.

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