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Thomas Gradinger (Yamaha): «Will nichts davon wissen»

Von Ivo Schützbach
Thomas Gradinger

Thomas Gradinger

Wie von allen anderen Supersport-Teams wurde auch das Material von NRT Yamaha zur SBK-Premiere nach Argentinien verschickt. Trotzdem schwebt über Jules Cluzel und Thomas Gradinger eine schwarze Wolke.

Sonntagnacht packten alle Superbike- und Supersport-Teams im Fahrerlager von Magny-Cours ihr Material in Frachtkisten, seit Montag ist es unterwegs nach Südamerika. Von dort geht es anschließend weiter zum Finale nach Katar.

Für die leidgeplagte Truppe NRT Yamaha um die Fahrer Jules Cluzel und Thomas Gradinger ein entscheidender Moment: Hätte Teameigentümer Vafi Khan nicht in letzter Minute vor Magny-Cours seine Verbindlichkeiten bei Tuner KME beglichen, wäre nicht eine Schraube nach Argentinien geschickt worden.

Jetzt ist das Material unterwegs, sorgenfrei ist das Team deswegen aber nicht. Nach wie vor sind Mechanikergehälter offen, ein Flugticket für die Reise nach San Juan in Westargentinien hat bislang auch keiner.

Die Fahrer sitzen auf glühenden Kohlen, was sie in Anbetracht der Umstände dieses Jahr leisten, verdient jeden Respekt. Cluzel gewann in Magny-Cours sein viertes Rennen in dieser Saison und liegt als Zweiter nur elf Punkte hinter dem Führenden Sandro Cortese (Kallio Yamaha).

Rookie Thomas Gradinger sorgte mit Platz 4 in Frankreich erneut für sein bestes WM-Ergebnis, seine steile Lernkurve ist offensichtlich. Mit 61 Punkten ist der Österreicher WM-Achter, zum Siebten Kyle Smith (Lorini Honda) fehlen nur sechs Punkte.

«Für mich wäre es das Beste, wenn bei meinem Team auf der Managementseite Ruhe einkehren würde und ich da weiterfahren kann», erzählte Gradinger SPEEDWEEK.com. «Ich versuche das auszublenden und so viel Spaß wie möglich zu haben. Ich glaube, dass ich in meiner ersten WM-Saison einen guten Eindruck hinterlasse, das hilft mir sicher bei der Teamsuche. Für nächstes Jahr habe ich leider noch nichts sicher.»

Um einen freien Kopf zu haben, ist Gradinger aus allen Whatsapp-Gruppen des Teams ausgetreten, er will von den Querelen rundherum möglich wenig mitkriegen.

«Ganz ausblenden kann ich das nicht», gibt der 22-Jährige zu. «Speziell in Portimão nach der langen Sommerpause war es heftig. Wochenlang ist gar nichts und dann hört man lauter schlechte Nachrichten. Ganz bekommt man das nicht aus dem Kopf. Ob es ohne Probleme besser gelaufen wäre, weiß ich aber auch nicht.»

Geht die Saison 2018 wie geplant zu Ende? «Ich denke schon. Ich habe gar nicht mehr nachgefragt, ich will so wenig wie möglich davon wissen.»

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