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WM-Leader Sam Lowes: «Yamaha besser als Honda»

Von Kay Hettich
Sam Lowes kommt mit der Yamaha R6 blendend zurecht

Sam Lowes kommt mit der Yamaha R6 blendend zurecht

Sam Lowes führt für Yakhnich Motorsport in der Supersport-WM. Der Engländer ist jetzt Titelfavorit. SPEEDWEEK.com bat ihn zum Interview.

Der Brite Sam Lowes führt die Gesamtwertung nach drei Siegen und einem zweiten Rang in fünf Rennen souverän an. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com spricht der Yamaha-Pilot über seinen Rivalen Kenan Sofuoglu, sein Team, von der Beziehung zu seinem Zwillingsbruder und seine Ziele in der Saison 2013.

Sam, was ist der Unterschied zwischen dir und deinem größten Konkurrenten Kenan Sofuoglu?

Wir haben erst ein Drittel der Saison hinter uns und ich hatte erst ein paar Kopf-an-Kopf-Situationen mit ihm. Beide Motorräder haben ihre Stärken, die Kawasaki und die Yamaha. Unser Yamaha-Paket ist insgesamt unglaublich stark. Bisher habe ich mich auf jeder Strecke wohlgefühlt. Wie immer gibt es aber auch Kleinigkeiten, die man verbessern kann. In Kurven ist unser Bike sehr gut. Normalerweise kann ich in den Kurven etwas Zeit auf die Kawasaki gut machen und am Kurvenausgang haben wir einen großen Vorteil. Man kann nicht überall stark sein, aber ich glaube, wir sind etwas besser.

Ist die Yamaha R6 das Bike, das du schon immer haben wolltest?

Ich war einige Jahre bei Honda, habe aber immer auf die Yamaha geschaut und mir vorgestellt, wie es wäre sie zu fahren. Seit meiner ersten Runde auf der Yamaha weiß ich, was sie wirklich kann und wie gut sie eigentlich ist. Es ist ein tolles Gefühl, denn man weiß vorher nie, wie sich ein Motorrad anfühlt, bevor man es nicht gefahren ist. Natürlich waren auch die anderen Yamaha-Fahrer vor mir fantastisch. Cal Crutchlow zum Beispiel fährt nun GP.

Was war deine erste Erfahrung mit dem Motorrad?

Meine erste Runde war Ende 2012 in Jerez. Ich hatte nur zwei Tage Zeit, das Team und die Maschine kennenzulernen. Gleich von Beginn an hat es sich gut angefühlt. Es war zwar kein gutes Wetter, doch es hat für mich gereicht, ein Gefühl für das Bike zu bekommen. Ich erinnere mich noch, wie ich zu mir gesagt habe, ‹es wird alles gut›. Jeder Fahrer würde dir sagen, dass bei deinem ersten Tag bei einem neuen Team immer Gedanken in deinem Kopf kreisen, wie es denn sein werde.

Hast du jemanden mit ins Team Yakhnich gebracht?

Nein, alle Teammitglieder waren neu für mich, doch vom ersten Tag an habe ich mich wie zu Hause gefühlt. Sie sind eine tolle Truppe. Vom ersten Test an gaben sie mir ein Gefühl, dass ich willkommen bin und sie mir vertrauen.

Auf welche Strecke freust du dich in diesem Jahr ganz besonders?

Ich freue mich eigentlich auf alle Strecken. Ich glaube, wir können einen guten Job machen und einige starke Zeiten und Rennen abliefern. Ich mag alle Strecken, auf denen wir fahren werden. Natürlich war mein Heimrennen in Donington Park etwas ganz Besonderes. Aber ich freue mich auf jede Strecke. Ich liebe das Motorrad und das Team, da kann man es kaum abwarten wieder zu fahren. Ich fühle mich schon komisch, wenn mal kein Rennwochenende ist! Ich bin nicht der Rennfahrertyp, der gute und schlechte Strecken hat, ich mag alle. Die wichtigste ist jene, auf der wir gerade fahren und dann ist es die nächste, die auf dem Kalender steht.

Gibt es Strecken, die neu für doch sein werden?

Die Strecke in der Türkei kenne ich noch nicht gut. So ist es auch in Indien. Ich denke, bis auf Kenan, dessen Heimstrecke es ist, kennt niemand die Strecke in der Türkei. Es hat niemand einen echten Vorteil und jeder hat die gleiche Zeit auf der Strecke. Mein Vorteil ist es, dass ich mich auf neuen Strecken schnell zurechtfinde und so kann ich das hoffentlich auch in der Türkei.

Wie fühlt es sich an, ein Teil der Yamaha-Familie zu sein?

Ich fühle mich viel besser als in den vergangenen Jahren. Ich war einige Jahre bei Honda und ich glaube, es ist etwas anders. Ich bin wirklich zufrieden mit dem Erreichten und mit der Erfahrung, die ich bei Honda sammeln durfte. Ich bin jetzt mit mir selbst zufriedener und blicke glücklicher in die Zukunft.

Wie ist die Beziehung zu deinem Bruder?

Wir stehen uns sehr nahe. Er ist mein Zwillingsbruder, wir leben zusammen in Derby. Wir helfen uns sehr viel. Er fährt in diesem Jahr in der Britischen Superbike-Meisterschaft. Er macht dort einen guten Job, hat zu Beginn der Saison einige Podien erreicht und führt die Meisterschaft gerade an. Er ist mein größter Fan und ich bin sein größter.

Was ist dein Ziel für dieses Jahr? Die Nummer 1 zu werden?

Na klar! In den vergangenen zwei Jahren habe ich mir gedacht, es fehlt etwas. Vielleicht lag es an mir, am Team oder an der Maschine, ich weiß es nicht. Nun habe ich aber das komplette Paket und habe mich enorm verbessert. Gewinnen ist mein Ziel, das Ziel des Teams und ich glaube, auch Yamaha erwartet das. Das ist also unsere Aufgabe!

Gibt es jemandem im Team, der dir ganz besonders hilft?

Ich will keinen hervorheben, das würde dem Rest des Teams nicht gerecht werden. Ich habe aber Torleif Hartleman von Yamaha, der mir sehr hilft. Er beobachtet mich auf der Strecke und wenn wir reden, dann ist kein Thema zu klein. Um es zu diskutieren. Ist deine Sorge auch noch so klein, mit ihm kann man darüber reden. Lucio Nicastro, mein Teamchef, und meine zwei Mechaniker sind auch sehr gut. Ich glaube, als Gesamtpaket sind wir sehr gut aufgestellt. Wir reden sehr viel miteinander und das ist auch das Wichtigste.

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