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TT: Ein Mythos wird geboren

Von Helmut Ohner
Ungeduldig warten die Fahrer bis es endlich losgeht

Ungeduldig warten die Fahrer bis es endlich losgeht

Seit 1907 gibt es die Motorrad-Rennen auf der Isle of Man. Wie lange wird der «Mythos Tourist Trophy» noch weiterleben? Lesen Sie Teil 1 der Geschichte der TT.

Die Briten Jack Marshall und Frank Hulbert ahnten nicht, dass sie Teil einer über einhundertjährigen Erfolgsstory werden sollten, als sie an einem kühlen Frühlingstag an der Startlinie zum ersten Rennen um die Tourist Trophy auf der Isle of Man Aufstellung nahmen. Es war der 28. Mai 1907 als die beiden Triumph-Fahrer um 10 Uhr auf die 10-Runden-Reise, was einer Renndistanz von 158 Meilen entsprach, geschickt wurden. Sie sollten in diesem Rennen der Einzylinder-Klasse die Plätze zwei (Marshall) und drei belegen, geschlagen nur von Charlie Collier. Der Gründer der erfolgreichen Motorradmarke Matchless benötigte für die Renndistanz auf der damals unbefestigten Straße exakt 4 Stunden 8 Minuten und 8,2 Sekunden und sicherte sich damit einen festen Platz in der Geschichte der TT. Die Klasse der Zweizylinder-Motorräder gewann Rem Fowler auf seiner Norton vor Billy Wells (Vindec) und Bill Heaton (Rex).

Dass es überhaupt Rennen auf der kleinen Insel in der Irischen See zwischen Großbritannien und Irland gab lag am so genannten «Red Flag Act». In ihm legte die britische Regierung fest, dass jedem motorisierten Fahrzeug eine Person mit roter Flagge vorzugehen hatte, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. Nach Aufheben dieser Regel durften sich Autos und Motorräder zwar frei, aber nur mit maximal 20 Meilen pro Stunde auf den Straßen bewegen. Auch für Rennen wurde keine Ausnahme gemacht. Dermaßen eingeschränkt suchten Rennfahrer nach Alternativen.

Die Verwaltung der Isle of Man erkannte den Nutzen eines solchen Rennens und erlaubte ab 1904 die Austragung eines Autorennens auf abgesperrten öffentlichen Straßen. Nachdem diese Veranstaltung ein voller Erfolg war, räumte man auch den Motorradrennfahrern die Möglichkeit ein, einen eigenen Wettbewerb abzuhalten. Allerdings sollte dieses Rennen nur Tourenmotorrädern vorbehalten sein. So erhielt das Rennen den noch heute gebräuchlichen Namen «Tourist Trophy».

Gefahren wurde im Premierenjahr in zwei Klassen. Bei den Einzylindern durfte man dabei höchstens 3,13 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen, bei den Zweizylindern 3,8 Liter. Aus Sicherheitsgründen wurde nicht nur ein paarweiser Start, sondern auch eine zehnminütige Pause bei Halbzeit vorgeschrieben, um die Sicherheit der Fahrer zu erhöhen.

Der erste Rundkurs verband die Ortschaften St. John (Start und Ziel), Ballacraine, Kirkmichael und Peel. Bis 1910 wurden auf dieser Strecke die Rennen abgewickelt.

Bereits beim ersten Rennen befanden sich mit dem Deutschen Michael Geiger auf einer NSU und dem Amerikaner Bill Wells (Vindec) gleich zwei Ausländer unter den 25 Teilnehmern. Beide schlugen sich tapfer. Während Geiger in der Einzylinderklasse als fünfter über die Zielflagge ging, holte sich der Amerikaner den ausgezeichneten zweiten Platz bei den Zweizylindern.

1910 hatten sich die Rundenschnitte dermaßen gesteigert, dass man eine neue Herausforderung für Mann und Maschine suchte. Deshalb wechselte man 1911 auf den noch heute verwendeten «Mountain-Course» mit einer Rundenlänge von über 60 Kilometern. In diesem Jahr wurden auch erstmals die Rennen an zwei Tagen ausgetragen. Die Junior-TT (Einzylinder bis 300 ccm und Zweizylinder bis 340 ccm) führte über vier Runden, die Senior-TT (Einzylinder bis 500 ccm, Zweizylinder bis 585 ccm) drei Tage später über fünf Runden. Auch die neue Strecke hatte noch zahlreiche Abschnitte mit unbefestigter Oberfläche und erwies sich vor allem bei Regen als außerordentlich rutschig.

Waren bis dahin alle Stürze einigermaßen glimpflich verlaufen, forderte der neue Kurs mit Victor Surridge bedauerlicherweise sein erstes Todesopfer.

Lesen Sie morgen den zweiten Teil unserer TT-Story «Ein Italiener schreibt Geschichte»

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