Daniel Ricciardo & Lewis Hamilton: Hotelzimmer-Kampf

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo und Lewis Hamilton: «Wie dunkel ist dein Hotelzimmer?»

Daniel Ricciardo und Lewis Hamilton: «Wie dunkel ist dein Hotelzimmer?»

Die Formel-1-Fahrer versuchen, im Rahmen des Singapur-GP die innere Uhr und die moderne Technik eines Hotelzimmers zu überlisten. Beides ist nicht ganz einfach.

Alles ist beim Singapur-GP ein wenig anders. Die meisten Formel-1-Rennfahrer versuchen, ganz einfach im europäischen Rhythmus zu bleiben, wobei “ganz einfach“ durchaus relativ ist. Wir haben eine Zeitverschiebung zu Europa von sechs Stunden, also gehen die Piloten nicht um zehn oder elf Uhr abends zu Bett wie normal, sondern um vier oder fünf Uhr früh. Sie stehen folgerichtig auch nicht um acht Uhr morgens auf, sondern eben um 14.00 Uhr nachmittags.

So weit zur Theorie.

In der Praxis ist alles ein wenig kniffliger, besonders in jenen topmodernen Hotels, in welchen die Fahrer abzusteigen pflegen.
Der dreifache GP-Sieger Daniel Ricciardo sagt: «Du musst deinen Körper dazu bringen, sich von Dunkelheit und Licht nicht verleiten zu lassen. Denn wenn es am Morgen hell wird und Licht kommt ins Zimmer, dann glaubt dein Körper völlig zu Recht, es sei Zeit aufzustehen. Also musst du ein Zimmer haben, das sich sehr gut verdunkeln lässt.»

Die Fahrer sind dabei recht extrem, und es wäre ganz lustig, davon Bilder zu haben. Denn Mercedes-Star Lewis Hamilton hat einmal gesagt: «In den modernen Zimmer hat es ja jede Menge Elektronik und entsprechend viele Kontrollleuchten. Ich bin da ziemlich pingelig und verdecke alles, was sich nicht ausstellen lässt. Da hänge ich schon mal ein paar Socken auf.»

Daniel Ricciardo weiter: «Das Telefon wird bei mir im Zimmer grundsätzlich abgestellt, aber richtig, Kabel also aus der Wand, das Gleiche gilt für den Wecker. Draussen kommt das „Bitte nicht stören“-Schild hin. Nur so kann es funktionieren.»

Die Beleuchtungssysteme moderner Hotelzimmer sind überdies so komplex, dass am Ende oft nur noch eines hilft: Leuchtquelle abhängen.

Die meisten Hotels passen sich ihren Gästen an, aber es kann natürlich schon mal vorkommen, dass dann – wenn eigentlich geschlafen werden sollte – eine Fachkraft auf dem Flur vor dem Zimmer mit dem Staubsauger herumdröhnt. Oder dass Bewohner des Zimmers nebenan einen ganz anderen Rhythmus pflegen. Da hilft nur noch Ohrschutz.

Ähnliche Probleme gibt es mit dem Essen: die meisten Hotels servieren zwar extra länger Frühstück, auch am Nachmittag. Aber Daniel Ricciardo lacht: «Dann guckst du dich um, und alle sitzen beim Mittagessen, während du am Frühstücks-Toast knabberst oder dein Ei isst. Das ist schon seltsam. An der Rennstrecke hingegen arbeiten alle in diesem verschobenen Rhythmus, da fällt es dir gar nicht besonders auf.»

Eine andere Auswirkung: Egal, um welche Zeit Mechaniker, Journalisten oder Fahrer am Nachmittag in Singapur ins Fahrerlager kommen, sie alle begrüssen sich mit «Guten Morgen» – und beginnen unweigerlich zu grinsen.

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