Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Hermann Tilke exklusiv: «Mexiko-GP vor 150.000 Fans!»

Von Mathias Brunner
Rennstreckenbauer Hermann Tilke (60) spricht exklusiv mit SPEEDWEEK.com über GP-Rückkehrer Mexiko (1. November 2015) und Neuling Aserbaidschan (17. Juli 2016). Teil 1: Mexiko-Stadt.
Hermann, wir stehen rund 100 Tage vor der Rückkehr des Mexiko-GP. Also lass uns mit dieser Strecke anfangen. Wo stehen wir bei der Arbeit am «Autódromo Hermanos Rodríguez» in Mexiko-Stadt genau?

Die Arbeiten sind natürlich noch voll im Gange, und ich gehe davon aus, dass wir erst kurz vor dem Termin fertig werden. Aber das ist jetzt kein spezifisch mexikanisches Problem, sondern das ist bei der Arbeit an neuen oder an umgebauten Strecken ganz normal, der Zeitplan ist immer knapp. Ich vergleiche das immer mit den Formel-1-Rennwagen, die werden auch stets auf den letzten Drücker fertig. Ich sehe allerdings aus heutiger Sicht keinerlei Grund, warum wir uns Sorgen machen müssten.

Was war im Rahmen der Umbauarbeiten die grösste Herausforderung?

Ein vernünftiges Design zu finden – unter den Vorgaben in Sachen Sicherheit und punkto Platzangebot. Die Sicherheitsauflagen der FIA sind streng, und es ist dann nicht ganz einfach, das alles umzusetzen, wenn du innerhalb bestimmter Grenzen arbeiten musst. Auf dem Bild aus der Vogelperspektive kann man das sehr schön sehen: die Piste liegt inzwischen mitten in der Stadt, und wir konnten mit dem Grundstück nicht nach aussen ausweichen.

Innen wie aussen gibt es eine Reihe von Sportanlagen wie Tennisplätze oder wie das Baseball- und Veranstaltungs-Stadion, die mussten alle erhalten bleiben. Es war eine Herausforderung, hier eine Lösung zu finden, die den Ansprüchen aller genügt. Ich finde aber, dass uns das sehr gut gelungen ist, wir dürfen uns auf eine sehr schöne Rennstrecke freuen.

Viele Formel-1-Fans erinnern sich beim mexikanischen Kurs noch an die überhöhte Peraltada-Kurve. Aber die wird es in dieser Form leider nicht mehr geben. Wieso?

Wir hatten an der Aussenseite dieser tollen Kurve einfach kein Land, auf welches wir ausweichen konnten, um die erforderliche Auslaufzone zu bauen. Und die Kurve ist so schnell, dass diese Auslaufzone ein Muss gewesen wäre. Eine andere Idee wäre dann gewesen, den Pistenverlauf beizubehalten, aber nach innen zu verlegen, so wie wir das bei anderen Rennstrecken auch schon gemacht haben. Aber auch da waren wir eingeschränkt, wegen des Stadions. Zudem gab es den Wunsch des Promoters, dass wir die Piste durch genau dieses Stadion führen, weil das für die Fans eine ganz tolle Passage bietet. Ins Stadion gehen gut 40.000 Leute hinein. Die Autos kommen aus hohen Tempi heran, bremsen dann hart ab und fahren in dieses Geschlängel.

Welches würdest du als spektakulärste Passage der Strecke bezeichnen?

Da gibt es mehrere. Da ist wie gesagt diese eine Passage durch dieses Stadion. Mir gefallen aber die die Kurven am Ende der langen Start/Ziel-Geraden, die auch einen gewissen Arena-Charakter aufweisen. Das Gleiche gilt für die Passage um Kurve 4. Was die Fahrer gewiss lieben werden, das sind die schnellen S-Kurven quasi auf der Gegenseite der Start/Ziel-Geraden. Hier wurde früher auch ähnlich gefahren, und schon früher haben die Piloten diese Kurven sehr geschätzt.

Der Grand Prix war in kürzester Zeit ausverkauft. Es würden, so haben die Mexikaner gesagt, zusätzliche Tribünen aufgebaut. Welche Kapazität wird da angestrebt und wo liegen die Grenzen?

Der erste Grand Prix wird zeigen müssen, wo wir noch etwas dazustellen könnten, also für 2016. Jetzt liegt die Grenze bei rund 150.000, vielleicht ein wenig mehr.

Was muss in den kommenden gut hundert Tagen nun alles noch erledigt werden?

Oh, jede Menge! Wir sind an Asphaltierungsarbeiten, am Innenausbau der Gebäude und an vielem mehr. Es gibt noch sehr viel zu erledigen, aber ich gibt nichts, was mir Angst machen würde, dass wir nicht fertig werden. Da waren wir früher bei anderen Strecken schon knapper im Zeitplan.

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