Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

IDM SBK: Kein Wiedersehen mit Max Neukirchner

Von Ivo Schützbach
Max Neukirchner (Mitte) mit seinen Schützlingen

Max Neukirchner (Mitte) mit seinen Schützlingen

Mit zwei Siegen und zehn Podestplätzen ist Max Neukirchner der erfolgreichste Deutsche in der Superbike-WM. Zuletzt trat er in der IDM Superbike 2016 an. Jetzt ist Schluss. Der Sachse erklärt seinen Rücktritt.

Während des zweiten Superbike-Rennens auf dem Lausitzring (Start 13 Uhr) wird Max Neukirchner auf TV-Sender Eurosport seinen Rücktritt vom Profirennsport bekanntgeben.

SPEEDWEEK.com setzte sich mit dem Sachsen vorab zusammen.
Mit seinen Siegen in Misano und Imola 2008 sowie insgesamt zehn Podestplätzen in der Superbike-WM ist Max Neukirchner der mit Abstand erfolgreichste Deutsche. Zwischen 2005 und 2014 eroberte er auf Honda, Ducati und Suzuki 848 WM-Punkte.

Seine beste Saison erlebte Max 2008, als er hinter Troy Bayliss, Troy Corser, Noriyuki Haga und Carlos Checa WM-Fünfter wurde. 2009 gehörte Neukirchner im Team Suzuki Alstare Brux zum erweiterten Favoritenkreis auf den WM-Titel, hatte aber in Monza einen schweren Unfall. Der heute 34-Jährige bog damals als Erster in die Schikane nach Start-Ziel ein, im hinteren Feld kam der Australier Brendan Roberts neben die Strecke und stürzte. Sein Bike schlidderte auf dem nassen Gras am gesamten Feld vorbei, torpedierte den Führenden Neukirchner und zerschmetterte seinen Oberschenkel.

Rückblickend war das der Wendepunkt in seiner Karriere, Neukirchner fand nie mehr zu seiner Weltklasse-Form zurück, brachte in der IDM Superbike und Endurance-WM aber noch über Jahre starke Leistungen.
«Ich werde nach diesem Jahr aufhören», erzählte Neukirchner SPEEDWEEK.com bei einem Kaffee auf dem Lausitzring. Dort ist er als Riding-Coach von Sheridan Morais in der Supersport-WM und von Marvin Fritz in der Superstock-1000-EM beschäftigt, für TV-Sender Eurosport kommentiert er das zweite Superbike-Rennen mit.

«Ich höre nicht auf mit fahren, meine Coaching-Geschichten mit meiner GmbH Top Superbike mache ich weiter», sagte Max76. «Rennen fahre ich aber keine mehr. Mein letztes Rennen als Profi fuhr ich letztes Jahr. Nach dem schweren Sturz von Marvin Fritz in Assen sollte ich ihn dieses Jahr bei der Endurance-WM in Oschersleben bei YART vertreten. Zwei Wochen vorher bin ich aber bei einem privaten Test Anfang Mai auf dem Slovakia Ring wegen technischem Versagen gestürzt. Mir ist das Motorrad wieder auf das lädierte rechte Bein gefallen, ich habe mir das rechte und das linke Handgelenk gebrochen. Das hat keiner gewusst, ich habe es niemandem erzählt. Ich wollte das nie an die große Glocke hängen, aber deshalb bin ich dieses Jahr nicht mehr gefahren. Danach sagte ich, dass jetzt komplett Feierabend ist. Wenn du mit deinem Arzt sprichst und der dir sagt, dass wenn mit dem rechten Bein noch mal etwas passiert, dass es dann sein kann, dass ich mit dem Rollstuhl ankommen muss, dann ist das eine Warnung. Ich hatte eine geile Karriere, aber auch richtig viel Pech. Es nützt nichts da hinterher zu trauern, ich will nach vorne blicken.»

Im Jahr 2016 war er noch in der IDM Superbike mit dem Team Yamaha-MGM unterwegs gewesen. Doch auch da nahm es ein unerfreuliches Ende für ihn. Bei Testfahrten in Südfrankreich zog er sich bei einem Sturz einen Oberschenkelbruch zu. In die IDM Superbike kehrte er danach nicht mehr zurück. Langweilig wird es Neukirchner aber auch in Zukunft nicht: Neben seinen Riding-Coach-Geschichten wird er sich auch verstärkt um die Nachwuchsförderung kümmern.

Außerdem wird er ab der neuen Endurance-WM-Saison Manager des deutschen BMW-Teams NRT48 Voelpker. Das Team steigt für die Saison 2017/2018 in die Superbike-Klasse auf, als Fahrer sind Jan Bühn, Lucy Glöckner und Stefan Kerschbaumer vorgesehen. Die Karlsruher Firma Pro Kasro, sie bauen Kanalroboter und vertreiben diese weltweit, ist als Investor eingestiegen. «Für Pro Kasro ist es eine gute Sache, um Kunden einzuladen, ich bin als Teammanager mit eingestiegen», so Neukirchner. «Mit meinen 20 Jahren Erfahrung im Rennsport kann ich dem Team weiterhelfen, sie haben hervorragende Techniker. Wenn ich nicht daran glauben würde, dass wir gewinnen können, dann würde ich den Job nicht machen.»

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