Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Tom Lüthi (1.): «Will auch auf Phillip Island siegen»

Von Sharleena Wirsing
Tom Lüthi: 43 Punkte hinter Zarco

Tom Lüthi: 43 Punkte hinter Zarco

In der Moto2-Klasse konnte Tom Lüthi noch keine Saison unter den Top-3 der Gesamtwertung abschließen, 2016 hat er beste Chancen darauf. In Japan feierte der Schweizer bereits seinen zweiten Moto2-Sieg hier nach 2014.

In Motegi hielt Tom Lüthi Weltmeister Johann Zarco auf Abstand und siegte 0,386 sec vor dem Franzosen. Es ist Lüthis achter Sieg in der Moto2-Klasse und der 33. Podestplatz in dieser Kategorie, damit ist er nun gleichauf mit Rekordhalter Tito Rabat. Es war sein dritter Sieg in dieser Saison nach Katar und Silverstone.

Vor den letzten drei Saisonrennen liegt der 30-Jährige nun noch 43 Punkte hinter WM-Leader Johann Zarco und 22 hinter dem WM-Zweiten Alex Rins, der in Japan nach einem Sturz und Platz 20 leer ausging. 75 Rennen sind in dieser Saison noch zu holen.

Nach dem Sieg bei seinem 230. Grand Prix berichtete Lüthi: «Wir haben wirklich einen Top-Job gemacht, ich meine die ganze Truppe, das ganze Team. Gilles, ich, wir waren gut drauf. Wir waren schon ab dem zweiten Training schnell. Das Coole war, dass wir mehr wollten. Ich wollte mehr, Gilles wollte mehr. Wir haben gearbeitet, gearbeitet, gearbeitet. Wir haben versucht, noch mehr an den Details zu arbeiten. Das braucht es, denn ich war zwar schnell, aber im Quali haben wir gesehen, dass ich selbst mit einer 1:50,0 nicht auf der Pole-Position stand. Wenn das so ist, muss der andere schon verdammt schnell sein. Und das war Zarco. Er war auch konstant. Das traf nicht nur auf ihn zu, sondern auch auf Franco und ein paar andere. Daher wusste ich, dass ich mich darauf nicht ausruhen kann. Das war die Motivation, über das ganze Wochenende noch besser zu werden. Das hat sich im Rennen jetzt ausgezahlt.»

Der Schweizer siegte nicht nur 2014 im Moto2-Rennen von Motegi, sondern stand bereits 2005 in der 125-ccm-Klasse hier als Zweiter auf dem Podest. «Im Rennen musste ich kämpfen und mit dem Körper arbeiten, aber ich konnte dabei recht locker bleiben. Ich habe einfach gehofft, dass Zarco genauso zu kämpfen hat wie ich. Wenn er ein bisschen mehr Drive gehabt hätte als ich, dann hätte er mich eingeholt und wäre weggefahren. Wenn du nämlich schon so am kämpfen bist, einer kommt und deinen Rhythmus bricht, wie in Malaysia letztes Jahr, dann kannst du deinen Rhythmus nicht plötzlich ändern. Der geht vorbei und bumm ist er weg. Das wollte ich unbedingt vermeiden und habe versucht, die Lücke zu halten. Das war schwierig, denn für den Fahrer hinten dran ist es immer einfacher beim Anbremsen, vor allem auf dieser Strecke. Vorne bist du alleine und weißt nur: Da kommt einer.»

Zarco hat 222 Punkte, Rins 201 und du 179. Das sind 43 Punkte Rückstand, 75 Punkte werden noch vergeben, ist der Titel noch einen Gedanken wert? «Ähm, keine Ahnung. Noch 75 zu holen. Da kann jeder selber rechnen und eine eigene Theorie aufstellen. Ich gehe nach Phillip Island und will auch das Rennen wieder gewinnen. Ich habe das Rennen hier gewonnen, besser kann ich es nicht machen. Was die Gegner tun, liegt nicht in meiner Hand. Dass Lowes gestürzt ist, haben sie mir gesagt. Natürlich sehe ich auch an den Punkten, dass das gut war, aber ich muss trotzdem einfach meinen Job machen. Ich kann nicht beeinflussen, was Lowes oder Rins tun. Nun geht es weiter. Als ich auf dem Podium stand und in die Weite geschaut habe, habe ich schon an Phillip Island gedacht. Ich bin bereit.»

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