Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Stefan Bradl: «Genesung der Hand verläuft nun zäher»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl beim letzten LCR-Honda-Rennen in Valencia 2014 vor Bautista und Redding

Stefan Bradl beim letzten LCR-Honda-Rennen in Valencia 2014 vor Bautista und Redding

Am 16. November wurde das rechte Handgelenk von Stefan Bradl zum zweiten Mal operiert, es wurde der eingesetzt Draht entfernt. «Beim Bremsen auf dem Motorrad hätte ich jetzt noch Schmerzen», sagt er.

Stefan Bradl (28) wurde von der Honda Racing Corporation offenbar zum Schweigen verpflichtet, was seine Beschäftigung als MotoGP-Testfahrer betrifft. Er ist zum Geheimnisträger avanciert und gibt sich zugeknöpft, wenn man ihn auf seine Aufgabe in der Saison 2018 anspricht.

Aber was die Spatzen schon seit Wochen von den Dächern pfiffen, ist jetzt offensichtlich: HRC hat Bradl neben Takumi Takahashi und Hiroshi Aoyama für den privaten Test in Sepang (24. bis 26. Januar) aufgeboten.

Hinter den drei Namen der Honda-Fahrer steht in Klammern der englische Begriff «TBC», das heißt: «to be confirmed», also: Die Bestätigung steht noch aus.

Das könnte mit dem Gesundheitszustand des siebenfachen GP-Siegers zu tun haben.

Bradl, der in der MotoGP-WM in fünf Jahren immerhin 47 Top-Ten-Ergebnisse erzielt hat und Erfahrung mit Honda, Yamaha und Aprilia hat, ist aber seit seinem Crash beim Superbike-WM-Lauf in Portimão am 16. September nicht mehr auf einer Rennmaschine gesessen. Er hat sich damals eine skapholunäre Bandverletzung zugezogen. Dieses Band hält das Mondbein und das Kahnbein im rechten Handgelenk zusammen, durch die Verletzung waren die beiden Knochen drei Millimeter auseinander gedriftet.

Am 28. September wurde ein Draht eingefügt, der am 16. November wieder entfernt wurde. Danach durfte Bradl das rechte Handgelenk vier Wochen lang nicht stark belasten.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erzählte der Moto2-Weltmeister von 2011 über die Details seiner Heilungsfortschritte.

Stefan, du hast damit gerechnet, dass du im Januar wieder einigermaßen einsatzfähig sein wirst. Macht die Genesung des rechten Handgelenks Fortschritte?

Es geht vorwärts. Aber in der aktuellen Situation könnte ich nicht drei Tage voll durchfahren.

Von der Kraft her geht’s, aber bei der Dehnung habe ich noch Einschränkungen, also wenn ich zum Beispiel das Gas voll aufdrehen und mich mit Druck auf dem Lenker abstützen müsste. Das ist für mich noch ein Problem.

Du bist aber im HRC-Aufgebot von 24. bis 26. Januar in Sepang.

Da weißt du mehr als ich. Ich kann dazu nicht viel sagen. Ich habe noch keinen Flug gebucht...

Du könntest aber inzwischen schon Motorradfahren?

Wenn ich es jetzt probieren würde, würde es vermutlich gehen.

Du hast noch drei Wochen Zeit?

Ich habe mit der Hand seit der zweiten Operation im November bis Mitte Dezember echt gute Fortschritte gemacht. Aber mittlerweile geht es zäher.

Ich habe jeden Tag Physiotherapie, aber die «Extension», also volle Streckung im Bereich der Operationsnaht, verursacht noch Mühe.

Bei der Operation musste Dr. Stefan Krisch tief ins Gewebe schneiden. Das ist am Handgelenk immer schmerzhaft.

Das Narbengewebe ist zwar bereits besser geworden, aber das Druckausüben ist an der Handinnenfläche noch schmerzhaft.

Wenn ich momentan einen Lenker in die Hand nehme und das Bremsen simuliere, ist das sicher noch nicht perfekt.

Aber ich möchte natürlich gern so bald wie möglich wieder fahren.

Im Alltag habe ich mit dem Handgelenk keine Probleme mehr. Auch mit der Kraft sieht es wieder gut aus. Aber die volle Belastung auf dem Motorrad wäre momentan noch schmerzhaft.

Aber die Ärzte beruhigen mich. Es wird alles gut. Es ist normal, dass die Heilungsfortschritte nach einer gewissen Zeit langsamer vor sich gehen.

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