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Dani Pedrosa: «Ich habe Verständnis für Zarco»

Von Günther Wiesinger
Dani Pedrosas HRC-Vertrag läuft Ende 2016 aus. Honda sucht seit einiger Zeit eine Nachfolger. Die Liste der Kandidaten ist lang. Pedrosa versteht aber auch Fahrer, die mit dem MotoGP-Aufstieg zögern.

Dani Pedrosa wunderte sich beim Misano-GP. «Ich dachte, die Gripverhältnisse würden besser sein als bei unserem Test hier im Juli, weil jetzt die Temperaturen kühler waren», sagte der Repsol-Honda-Werksfahrer, der das Rennen mit zwei Boxenstopps nur als Neunter beendete und in der WM mit 109 Punkten nur an siebter Stelle liegt.

Aber: Er hat wegen der «Arm pump»-Operation nach dem Katar-GP auf drei Rennen verzichten müssen.

«Ich dachte, der Belag und die Reifen würden jetzt besser in ein günstiges Temperaturfenster passen», meinte Pedrosa, der die zehnte Saison für HRC in der MotoGP-Klasse absolviert. «Aber es war genau das Gegenteil der Fall.»

Trotzdem stellte Pedrosa seine Werks-Honda RC213V auf den vierten Startplatz. «Ich tat mich mit der Pace über die Renndistanz leichter als mit einer einzigen schnellen Runde», stellte der 29-jährige Spanier (bereits 239 GP-Starts!) fest.

Als ihn Casey Stoner 2011 gleich in seiner ersten Repsol-Honda-Saison in den Schatten stellte, liess Pedrosa im Januar 2012 seine Rennmüdigkeit anklingen. Er gab damals zu, bereits gelegentlich mit dem Rücktritt zu liebäugeln.

Doch vor einem Jahr hat er für zwei weitere Jahre bei Repsol-Honda unterschrieben. Er wird 31 Jahre alt sein, wenn dieser Vertrag ausläuft.

Der Repsol-Honda-Werkspilot hat bisher seit seinem MotoGP-WM-Einstieg 2006 die WM-Ränge 5, 2, 3, 3, 2, 4, 2, 3 und 4 eingefahren.

Die Saison 2015 könnte ihm das schlechteste Gesamtergebnis seiner MotoGP-Karriere bescheren, denn der WM-Fünfte Bradley Smith liegt bei 135 Punkten, der WM-Sechste Andrea Dovizioso bei 128.

Und Pedrosa weiss, dass HRC längst einen Nachfolger für ihn sucht. Bradl hat es nicht geschafft, Redding auch nicht, Cal Crutchlow ist sowieso zu alt dafür, Jack Miller hat sein wahres Potenzial mit der Open-Honda bisher nicht entfalten können.
Dani Pedrosa sieht aber ringsum neue Kandidaten für die Topplätze in der Königsklasse – von Alex Rins, Maverick Vinales über Alex Márquez bis zu Danny Kent und Johann Zarco.

Irgendeiner von diesen Jüngeren könnte ihm 2017 den Platz bei Repsol streitig machen, falls Jack Miller den Durchbruch nicht schafft.

Dani Pedrosa war 2003 Weltmeister in der 125-ccm-Klasse, dann 2004 und 2005 zweimal mit der 250er, immer auf Honda.

Was sagt er zu Johann Zarco, der in der Moto2-WM schon 93 Punkte Vorsprung hat, aber trotzdem 2016 eine weitere Moto2-Saison auf Kalex bei Ajo Motorsport fahren wird?

«Ich kann Zarco verstehen», entgegnet Pedrosa. «Vielleicht erlebt er die erste richtig erfolgreiche Saison, er fühlt sich gut dabei, ständig ganz vorne zu sein. Ich glaube nicht, dass es falsch ist, in so einer Situation in dieser Klasse weiterzumachen. Denn du lernst dann mehr über dich selbst. Vielleicht geht ihm in diesem Jahr alles leicht von der Hand. Wenn du dann den Titel verteidigen musst, sieht die Situation vielleicht anders aus. Aber so kann er seine mentale Stärke ausbauen und lernen, wie er seine Fähigkeiten und seine Einstellung während der Saison managen muss. Und ich weiss ja nicht, welche Möglichkeiten er für 2016 in der MotoGP vorgefunden hätte. Für das nächste Jahr waren nicht viele lukrative Plätze unbesetzt. Es gab sicher nicht die besten Optionen. In einem Jahr wird Zarco vielleicht bessere Gelegenheiten vorfinden. Es ist sicher keine schlechte Idee, noch ein Jahr in der Moto2 zu verbringen. Das bedeutet ja auch, dass er Vertrauen in sein Können hat.»

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