Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Fakten und Ausblicke auf die bevorstehende WM 2014

Von Adam Wheeler
TV-taugliche Rennen über 30 Minuten versprechen 2014 spannendere Rennen. Neue Akteure im Fahrerfeld können Überraschungen liefern.
Machen 30-Minuten-Läufe einen Unterschied?

Neben der Umbenennung der Klasse MX1 in MXGP als Premiumklasse des Motocross ist die Verkürzung der beiden Läufe von bisher 35 Minuten plus 2 Runden auf 30 Minuten plus 2 Runden die signifikanteste Veränderung. Die Verkürzung soll die TV-Tauglichkeit der WM-Läufe verbessern. Während der Zweitaktära betrugen die Laufzeiten zum Vergleich noch 40 Minuten plus 2 Runden. Allerdings hatten damals die Klassen 125 cc, 250 cc und 500 cc noch jeweils eigene Rennkalender. Es gibt, abgesehen von einigen Traditionalisten, die den Aspekt der konditionellen Ausdauer in Gefahr sehen, kaum Einwände gegen die Neuregelung im Fahrerlager. Der heutige Motocross-Sport hat sich definitiv zu einem modernen Sport entwickelt. Trotz dieser Neuregelung werden die Fahrer noch immer enorm gefordert und werden ihr Trainingsprogramm und die gesetzten Prioritäten deshalb nicht drastisch umstellen müssen. In der Vergangenheit waren einige Rennen teilweise auch langatmig. So sind durch die Verkürzung spannendere Rennen zu erwarten, oder wie es Husquarna-Werkspilot Tyla Rattray formulierte: «Es wird ein Sprint von Anfang an. Du musst vom Start weg hart pushen! Die einzige Möglichkeit, in diesem Sprint zu bestehen, ist enorme Fitness.»

Welche Fahrer sollten Sie genauer im Auge behalten?

Das ist stets eine schwierige Frage. Man erinnere sich, wie hoch 2008 der damalige Europameister Dennis Verbruggen von den Experten gehandelt wurde. Die Voraussagen platzten wie eine Blase. Trotzdem sollten Sie einen Europameister auf dem Zettel haben: Valentin Guillod. Ähnliches gilt für die anderen schweizer Fahrer: Suzuki-Pilot Jeremy Seewer ist für einen besonders effektiven Fahrstil bekannt. Arnaud Tonus sollte nun endlich bessere Zeiten in seiner Karriere erleben. Max Anstie ist eine recht unbekannte Größe bei Cosworth Yamaha. Der Brite hat ein Bike, das ihm zweifelsfrei gute Starts ermöglicht, die er aber nun auch dringend braucht. Die Technik dafür ist nun ganz klar vorhanden. Berichte von Ansties Trainingsprogramm über den Winter stimmen hoffnungsvoll. Sollte er zu Top-Form finden, können wir mit ihm rechnen. Das Dixon-Team schockte schon im Vorjahr in Katar die Konkurrenz, als sie Dean Ferris einflogen, der auch prompt das erste Podium einfuhr. Es ist zu erwarten, dass das britische Dixon-Team also auch in Losail wieder zur festen Größe wird. Die Premiumklasse MXGP bietet zwar überwiegend vertraute Gesichter, aber das neu gegründete Husquarna-Team ist eine Unbekannte. Tyla Rattray weiß, wie man eine Weltmeisterschaft gewinnt und er scheint extrem fit zu sein. Todd Waters hat zwar «Rookie»-Bonus, aber der Australier hat durch sein Podium bei den Vorsaisonrennen der italienischen Meisterschaft ordentlich an Selbstvertrauen gewonnen. Der Brite Tommy Searle scheint 2014 fokussierter ans Werk zu gehen, weniger gehyped und mit einem gut eingespielten Team Kawasaki hinter ihm. Ich gehe davon aus, dass Tommy Searle bereits bei den ersten 3 Runden sein erstes Podium erringen wird. Shaun Simpson, letztjähriger Sieger im Sand von Lierop, kehrt auf das vertraute Setup zurück, das seine Karriere 2008 anschob. Die Kombination aus österreichischer Motorleistung und WP-Dämpfern scheint dem Briten sehr gut zu liegen. Jake Nicholls könnte nach seiner Verletzungspause ebenfalls für Überraschungen sorgen und früher oder später zu einem Top-Ten-Kandidaten werden.

Wichtige Fakten zur Motocross WM

Erster Weltmeister: Bill Nilsson, 1957, 500cc (AJS)
Anzahl der Weltmeister: 148 (inkl. MX3)
Land mit den meisten Weltmeistern: Belgien, 56 Titel
Fahrer mit den meisten Titeln:
Stefan Everts – 10
Tony Cairoli – 7
Joel Robert – 6
Roger De Coster – 5
Joel Smets - 5
Fahrer mit aufeinanderfolgenden Titeln auf unterschiedlichen Marken: Joel Robert (250cc 1969 auf CZ und 1970 auf Suzuki)
Tony Cairoli (MX1 2009 auf Yamaha, 2010 auf KTM)

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