Lichtblick: Stefan Bradl holt bestes Honda-Resultat!

Von Ivo Schützbach
Mit Platz 6 sorgte Stefan Bradl im ersten Superbike-Rennen in Assen für das beste Ergebnis eines Deutschen seit Markus Reiterberger 2016 in Thailand. «Verdient haben wir den Platz nicht», meinte der Red-Bull-Pilot.

Nach dem Motorschaden in Aragón entschied sich Red Bull Honda, Stefan Bradl in Assen zwei Wochen früher als geplant mit dem neuen Fireblade-Motor 17.1 ausrücken zu lassen. Dieser entpuppte sich am Freitag als Flop, Honda musste sich von seinen Fahrern ungewohnt viel Kritik anhören.

Vor der Superpole am Samstagmorgen entdeckte Bradls Crew einen Riss im Rahmen, sie machten daraufhin das Ersatzmotorrad fahrfertig, in diesem ist noch der alte Motor 17.0 eingebaut. «Auf diesen sind wir zwangsweise umgestiegen, das Motorrad wurde aber nicht komplett fertig, drum habe ich in der Superpole so eine schlechte Leistung abgeliefert. Weil die Motor-Kalibrierung nicht abgeschlossen war und ich einen dicken Hals hatte», meinte Bradl zu Startplatz 16. «Ich brachte letztlich nur zwei fliegende Runden zusammen. In der ersten musste ich ein Gefühl für das Motorrad aufbauen, für den Motor. Danach war ich richtig sauer, aber das hat alles nichts geholfen.»

Rückblickend erwies sich der erzwungene Wechsel als Glücksgriff, Bradl zeigte ein starkes Rennen und rang Leute wie Aprilia-Werksfahrer Eugene Laverty nieder. Mit Rang 6 sorgte er für das beste Ergebnis der neuen Honda Fireblade, diese Position hat der Zahlinger in Assen auch bereits in der 125-ccm- und MotoGP-Klasse erobert. Seit Markus Reiterberger 2016 in Buriram (Rang 5 auf BMW) landete kein Deutscher mehr so weit vorne.

Bradl legte einen erstklassigen Rennstart hin und verbesserte sich in der ersten Runde um sieben Plätze auf Position 9. «Mein Start war Bombe», freute sich der Bayer. «Durch das Gedränge in der ersten Kurve kam ich auch ganz gut durch, das hat mir im Rennverlauf ein bisschen geholfen. Die ersten zwei Runden habe ich viel riskiert, ich wollte nicht wieder um den 15. Platz eiern. Ich brachte fahrerisch eine gute Leistung, habe das Motorrad dabei aber ein bisschen überfahren, drum ist mir am Schluss der Vorderreifen komplett eingegangen. Ich habe aus der momentanen Situation das Beste gemacht. Verdient haben wir den sechsten Platz nicht, ich nehme ihn aber trotzdem.»

Worauf der ehemalige Moto2-Weltmeister anspielt: Mit Chaz Davies (Aruba Ducati), Yamaha-Werksfahrer Alex Lowes und BMW-Ass Jordi Torres kamen drei Fahrer nicht ins Ziel, die sonst vor ihm gelandet wären. Leon Camier (MV Agusta) wurde von Michael van der Mark von der Strecke gedrängt.

Der 27-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com weiter: «Mit meiner fahrerischen Leistung bin ich glücklich, was teamintern und technisch abläuft, ist aber Chaos. Da muss sich für Imola etwas ändern, die Bombe ist kurz vor dem explodieren. Das hört man bei Nicky, bei mir ist es das Gleiche – es muss eine Linie reinkommen.»

Um die langersehnte Motorspezifikation 17.1. konkurrenzfähig zu machen, hat Honda-Partner Cosworth noch viel Arbeit vor sich. «Irgendetwas ist faul, es kann nicht sein, dass das der neue Motor ist», urteilte Bradl. «Ich habe nachgefragt, ich habe das Gefühl, dass sie selber nicht wissen, was drinsteckt. Wenn ich in die Gesichter meiner Jungs schaue, dann sehe ich auch, dass das für sie alles undurchsichtig ist, dass sie etwas den Glauben verloren haben, was da passiert. Ich muss Cosworth ein bisschen kritisieren, da passt etwas nicht. Honda muss ich in Schutz nehmen, da ist ein Chaos entstanden, das komplett undurchsichtig geworden ist. Bei Cosworth ist ein Gewurstel drin, ein paar Komponenten sind nicht so, wie wir in Portimão getestet haben. Da ging der Überblick verloren.»

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