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MV Agusta F4RR: Rückstand trotz vieler neuer Teile

Von Ivo Schützbach
Claudio Corti ist davon überzeugt, dass MV Agusta schon jetzt bis auf eine Sekunde an der Spitze der Superbike-WM dran ist. Die Zeiten während des Portimão-Tests sagen etwas anderes.

Die Kooperation des russischen Yakhnich-Teams mit MV Agusta führt dazu, dass wir in der Superbike-WM 2014 erstmals die Kultmarke mit einem Werksteam erleben. Doch ist es wirklich ein Factory-Team? «Mein Teil des Teams sind alles Werksmitarbeiter», erzählte Fahrer Claudio Corti SPEEDWEEK.com. «Zum ersten Mal in meiner Karriere fühle ich mich als echter Werkspilot. Wenn ich zu Hause bin und der MV-Agusta-Fabrik einen Besuch abstatte, dann sehe ich, dass sie alles für den Rennsport geben. Sie wissen, wie man Rennsport betreibt. Das ist sehr wichtig. Alle bei MV Agusta lieben den Rennsport, allen voran Giovanni Castiglioni, der Chef.»

Seine ersten Tests auf der bildhübschen F4RR absolvierte Corti Ende letzten Jahres mit einer Serienversion. In Portimão pilotierte der Italiener erstmals das Superbike von MV Agusta: «Für diesen Test hatten wir einen Motor mit 6 PS mehr, für das erste Europarennen in Aragón bekommen wir vielleicht einen Motor mit 10 PS mehr. Die Mehrleistung ist aber nicht spürbar.»

Corti verlor auf der portugiesischen Berg-und-Tal-Bahn, wo Motorleistung eine untergeordnete Rolle spielt, 2 sec auf die Bestzeit von Alex Lowes (Crescent Suzuki). Das schnellste Evo-Bike, Sylvain Barrier auf einer BMW S1000RR, war 0,5 sec schneller als die MV Agusta. «Wir sind nicht gefahren, um auf die beste Rundenzeit zu kommen», relativierte der Superstock-600-Europameister von 2005. «Wir haben getestet. Im Rennspeed liegen wir nur 1 sec hinten. Wir haben jetzt ein echtes Superbike – nur das Ride-by-wire ist noch Standard. Das werden wir auch in Phillip Island verwenden, für Aragón bekommen wir vielleicht ein Update. Wir sind nicht weit weg.»

Als Ziel für den Saisonauftakt in Australien gibt Corti aus: «Beide Rennen beenden und vor den Evo-Bikes bleiben. Speziell BMW ist sehr schnell. Darauf an kommt es aber erst in Phillip Island im Qualifying. Noch sind wir in der Testphase, wir konzentrieren uns aktuell auf konstante Rundenzeiten. Wir wollen nicht eine schnelle Runde fahren und die nächste 2 sec langsamer. Dafür müssen wir viele Dinge probieren, wie eine andere Umlenkung, andere Räder, Bremsen, Federelemente, die Kupplung, wir stehen erst am Anfang. Noch fahren wir mit dem Standard-Getriebe, die Rennversion ist noch nicht fertig. Wir bekommen auch noch neue Gabelbrücken. Das Bike wird schon bald schnell sein.»

Portimão-Test: Die Bestzeiten aller Fahrer

1. Alex Lowes (GB), Suzuki, SBK, 1:42,5 min
2. Eugene Laverty (IRL), Suzuki, SBK, 1:42,6
3. Jonathan Rea (GB), Honda, SBK, 1:42,9
4. Davide Giugliano (I), Ducati, SBK, 1:43,0
5. Marco Melandri (I), Aprilia, SBK, 1:43,1
6. Chaz Davies (GB), Ducati, SBK, 1:43,2
7. Leon Haslam (GB), Honda, SBK, 1:43,5
8. Sylvain Barrier (F), BMW, Evo, 1:44,0
9. Claudio Corti (I), MV Agusta, SBK, 1:44,5
10. Alex Hofmann (D), Aprilia, SBK, 1:45,0
11. Jérémy Guarnoni (F), Kawasaki, Evo, 1:45,3
12. Michele Magnoni (I), Honda, SBK, 1:46,4
13. Fabien Foret (F), Kawasaki, Evo, ohne Angabe

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