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Magny-Cours: Vive la France und die Superbike-WM

Von Kay Hettich
Auf der Traditionspiste von Magny-Cours findet an diesem Wochenende das vorletzte Meeting der Superbike-WM 2014 statt. Die stolzen Franzosen wollen Aprilia-Ass Sylvain Guintoli im Titelkampf unterstützen.

Die französische Rennstrecke heißt mit vollen Namen 'Circuit de Nevers Magny-Cours' und trägt seinen heutigen Namen seit 1989. Der 4,4 km lange Kurs befindet sich im ländlich geprägten Département Nièvre in der Region Burgund, etwa 250 Kilometer südlich von Paris.

Bereits 1961 wurde die Rennstrecke eröffnet, die in den folgenden Jahren und Jahrzehnten mehrfach erweitert und modernisiert wurde. Berühmt ist Magny-Cours als Austragungsort des Motorrad-Langstreckenklassiker 'Bol d’Or', der hier seit dem Jahr 2000 ausgetragen wird. Die Superbike-Weltmeisterschaft gastierte in Magny-Cours erstmals 1991, seit 2003 jährlich.

Magny-Cours bietet von allem etwas. Es gibt verschieden enge Kurven, drei langsame Spitzkehren und eine schnelle Gerade. Auf diesem technisch anspruchsvollen Layout kann man keinen natürlichen Rhythmus fahren. Oft geht es mit sehr hohem Tempo auf die langsamsten Kurven der gesamten Saison zu, zum Teil auch bergab. Stabilität, Brems- und Lenkverhalten sind also sehr wichtig, nicht nur am Ende der Gegengerade eingangs der 'Adelaide'-Spitzkehre. Dort bremst man von 290 km/h auf unter 50 km/h herunter. Verbremser und rennentscheidende Manöver sind an dieser Stelle vorprogrammiert.

Zu den Eigenarten der Strecke gehört auch der glatte Asphalt, der bei niedrigen Temperaturen oder Regen sehr rutschig werden kann. Gerade im Herbst spielt das eine Rolle, da sich das Wetter zu dieser Jahreszeit schnell ändern kann. Die große Herausforderung ist, nicht nur für das spezielle Layout der Strecke, sondern auch für jedes Wetter die optimale Abstimmung zu finden. Auch in diesem Jahr ist die Vorhersage gemischt: Trockene und warme Bedingungen an den Trainingstagen, am Rennsonntag droht jedoch Regen und ein Temperatursturz um 10°C.

Mit 13 Rennsiegen ist Ducati der in Magny-Cours erfolgreichste Hersteller. Der letzte Sieg stammt jedoch bereits aus 2012, als Lokalmatador Sylvain Guintoli im ersten Rennen bei schwierigen Bedingungen als Erster über den Zielstrich brauste. Das würde dem 31-Jährigen (jetzt mit Aprilia) auch in diesem Jahr helfen, um seine Chancen im Titelkampf gegen Kawasaki-Star Tom Sykes am Leben zu erhalten.

Doch Aprilia hat keine beeindruckende Bilanz in Magny-Cours. Mit der RSV4 gelang nur Max Biaggi 2010 ein Laufsieg. Kawasaki gewann mit Tom Sykes drei Superbike-Rennen (2012 zweiter Lauf, 2013 beide Rennen). Die zwei Honda-Siege liegen bereits längere Zeit zurück (Vermeulen 2005, Toseland 2006). Suzuki konnte bisher maximal Podiumsplatzierungen einfahren.

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