Schock: Kenan Sofuoglus Becken ist doch angeknackst

Von Ivo Schützbach
Das Supersport-WM-Rennen auf Phillip Island bestritt Kenan Sofuoglu (Kawasaki Puccetti) trotz seines schweren Sturzes im Training. Für das Rennen am kommenden Sonntag in Thailand zogen ihn die Ärzte aus dem Verkehr.

Seit Januar 2017 ist Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu mehr oder minder dauerverletzt. Dass er letztes Jahr fünf Rennen gewann und sieben Mal aufs Podium fuhr beweist, was er für ein harter Knochen ist.

Im Oktober 2017 brach sich der Türke bei einem heftigen Abflug in Magny-Cours mehrfach das Becken, bestritt aber trotzdem das Saisonfinale vier Wochen später in Katar, wurde dort Dritter im Rennen und Vizeweltmeister!

Die Tests diesen Winter liefen gut, im dritten freien Training beim Saisonauftakt in Australien gab es den nächsten Schock: In der schnellen Linkskurve 3 auf Phillip Island krachte Sofuoglu wegen eines Reifenschadens bei 257 km/h ins Kiesbett und überschlug sich dort mehrfach. Schwere Abschürfungen, Verbrennungen und Prellungen am ohnehin geschädigten linken Bein sowie am linken Arm hinderten ihn nicht daran das Rennen zu bestreiten, in dem er aber nur 13. wurde.

Zurück in der Türkei ließ er sich im Krankenhaus eingehend untersuchen, die dortigen Ärzte rieten ihm, sämtliche Wunden ohne Operationen heilen zu lassen. Eine Hauttransplantation sei nicht nötig.

Erst jetzt wurde bekannt: Bei seinen Überschlägen im Kiesbett wurde auch das vor sechs Monaten gebrochene Becken in Mitleidenschaft gezogen. Die Ärzte rieten ihm deshalb vom Start auf dem Chang Circuit ab, das Becken sei nicht stabil, meinen sie.

«Meine größte Sorge nach meinem Sturz in Australien war, dass ich mir erneut das Becken verletzt habe», erzählte der fünffache Weltmeister SPEEDWEEK.com. «Obwohl es weh tat dachte ich mir, dass alles okay ist. Mein schlechtes Rennergebnis in Australien hatte nichts mit meiner Gesundheit zu tun. Die letzten Wochen wurden die Schmerzen aber nicht weniger. Ich unterzog mich deshalb weiterer Untersuchungen und die Ärzte stellten fest, dass mein Becken erneut angeknackst ist. Würde ich noch einmal stürzen, könnte das schlimme Konsequenzen haben. Letztes Jahr bin ich bereits nach vier Wochen wieder Rennen gefahren, obwohl ich laut den Ärzten zwölf Wochen hätte pausieren sollen. Die Brüche konnten deshalb nicht ausheilen. Nach dem Sturz auf Phillip Island muss ich meinem Körper mehr Ruhe gönnen.»

Für das Rennen in Thailand verpflichtete das Team Kawasaki Puccetti den Malaysier Azlan Shah als Ersatz. Der 33-Jährige wurde 2013 Asien-Meister, 2014 und 2015 fuhr er für das Team Idemitsu Asia in der Moto2-WM. Das Acht-Stunden Rennen in Suzuka beendete er 2017 gemeinsam mit Leon Haslam und dem Japaner Watanabe als Zweiter. Hauptberuflich fährt Shah 2018 für Kawasaki in der Asiatischen Supersport-Meisterschaft.

Die Auszeit in Thailand gewährt Sofuoglu drei weitere Wochen Pause, bis die Weltmeisterschaft Mitte April in Aragón weitergeht.

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