Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Ferrari-Chef Camilleri: Zukunft Räikkönen ungewiss

Von Mathias Brunner
Louis Camilleri (rechts) mit Kimi Räikkönen in Monza 2015

Louis Camilleri (rechts) mit Kimi Räikkönen in Monza 2015

​Diese Sätze sollten Fans von Kimi Räikkönen zu denken geben. Der neue Ferrari-CEO Louis Camilleri sagt in Monza: «Kimi Räikkönen ist ein Freund. Das letzte Wort über seine Zukunft hat aber Maurizio Arrivabene.»

Der 1955 in Alexandria (Ägypten) geborene Louis Camilleri tritt als neuer Geschäftsleiter von Ferrari in grosse Fussstapfen. Sein Vorgänger, Fiat-Sanierer Sergio Marchionne, war ein charismatisches Arbeitstier, der vielleicht mit seinem unerbittlichen Führungsstil angeeckt ist, dessen Erfolg jedoch für sich sprach. Nachfolger Camilleri vor kurzem: «Ich teile die Ziele, die Sergio Marchionne für Ferrari verfolgt hat, aber ich habe einen anderen Stil.»

Kleine Rückblende: Nachdem John Elkann seinen langjährigen Wegbegleiter Sergio Marchionne in Zürich besucht hatte, wusste der Verwaltungsrats-Chef des Fiat/Chrysler-Konzerns – er musste schnell handeln. Marchionnes Zustand war in die Hoffnungslosigkeit abgerutscht. Am 25. Juli 2018 blieb das Herz des Fiat-Sanierers stehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Elkann den Konzern neu aufgestellt – er hatte jene Änderungen vorgezogen, die eigentlich für 2019 vorgesehen waren.

Der 1955 in Alexandria geborene Camilleri war früher Chef des Tabakmultis Philip Morris International. Er hatte an der Universität von Lausanne (Schweiz) Wirtschaft studiert, verdiente sich seine Sporen als Wirtschafts-Analyst, 1978 wechselte er zu Philip Morris Europa. Er hielt verschiedene Posten in Europa und im Mittleren Osten, ab Dezember 1995 vertiefte er seine Erfahrungen als Präsident und CEO von Kraft-Lebensmittel. Ein Jahr später kehrte er zu Philip Morris zurück, im Range eines Vizepräsidenten und Finanzchefs. 2002 wurde er zum Philip-Morris-CEO befördert, wo er über sieben der zwanzig meistverkauften Zigarettenmarken der Welt wachte. Durch die langjährige Verbindung zwischen Philip Morris und Ferrari (über die Marke Marlboro) brachte er sich als Ferrari-Chef ins Gespräch.

Im Fahrerlager von Monza hat sich Camilleri den Fragen der Journalisten gestellt, und eine der naheliegendsten ist: Wann erfahren wir etwas über die Zukunft von Kimi Räikkönen. Was der Ferrari-CEO dann sagt, sollte Kimi-Fans zu denken geben. «Kimi ist ein Freund. Das letzte Wort über seine Zukunft hat Maurizio Arrivabene, aber wir werden darüber diskutieren.» Das klingt jetzt nicht nach baldiger Vertragsverlängerung. Camilleri weiter: «Wenn wir unsere Wahl getroffen haben, werdet ihr die Zweiten sein, die davon hören.»

Zum WM-Gegner Mercedes meint der neue Chef: «Es geht mir nicht darum, den Mercedes-Anhängern das Lächeln aus dem Gesicht zu wischen. Es geht mir mehr darum, eines auf die Gesichter der Tifosi zu zaubern.»

Camilleri betont, dass es nie Gespräche gegeben habe, um Fernando Alonso nach Maranello zurück zu holen, und er vergleicht die Qualitäten von Sebastian Vettel mit jenen des vielleicht besten Fussballspielers der Welt. «Vettel ist der Ronaldo der Formel 1.»

Sergio Marchionne hatte die Vision, zwei grosse italienische Marken in die Formel 1 zurückzubringen – Alfa Romeo zu Sauber (vollbracht) und Maserati zu Haas (unvollendet). Viele Sauber-Fans wollen nach dem Tod des Spitzenmanagers wissen: Was wird nun aus diesen Plänen? Camilleri bleibt vage: «Ich repräsentiere Ferrari, nicht Alfa Romoe. Also kann ich mich zur Zukunft von Alfa Romeo nicht äussern.» Der Vertrag mit den Schweizern läuft bis Ende 2019 mit einer Option für 2020.

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