Nico Rosberg zu Ferrari: Vettel zu wenig unterstützt

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg mit Sebastian Vettel

Nico Rosberg mit Sebastian Vettel

​Lewis Hamilton wird in Mexiko mit grosser Wahrscheinlichkeit zum fünften Mal Weltmeister. Sebastian Vettel hat seine WM-Chancen verschleudert. Nico Rosberg findet: «Vielleicht ist Seb im Zweikampf zu selbstsicher.»

Wenn wir eines Tages auf die Saison 2018 zurückblicken, dann sind die beiden stärkesten Eindrücke: Lewis Hamilton hat als dritter Fahrer nach Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher einen fünften WM-Titel eingefahren. Und Sebastian Vettel hätte das auch schaffen können, doch Fahrfehler und strategische Patzer haben das verhindert.

Nico Rosberg ist jahrelang gegen Vettel gefahren, er weiss, wie sein deutscher Landsmann tickt. Im offiziellen Podcast der Formel 1 sagt der 23fache GP-Sieger: «Der Schlüssel zum Erfolg im GP-Sport ist die Konstanz. Und Seb ist nun wirklich alles andere als konstant gefahren. In den letzten Wochen ging das für Ferrari und ihn wild auf und ab. Seit dem Sommer hatten Mercedes und Lewis Hamilton so deutlich die Oberhand, dass es unglaublich ist.»

«Noch zu Beginn des Sommers sprach alles für Ferrari und Vettel. Aber dann hat das komplett umgeschlagen – vorrangig aufgrund von Fehlern der Italiener und von Sebastian. Um Lewis zu schlagen, kannst du dir aber keine Fehler erlauben.»

Vettel ging in den vergangenen Rennen drei Mal auf Tuchfühlung mit Gegnern, jedes Mal zog er den Kürzeren: gegen Hamilton in Monza, gegen Verstappen in Suzuka, gegen Ricciardo in Austin. Nico Rosberg: «Mir fällt es ein wenig schwer, das alles zu verstehen, denn wir sprechen hier von einem vierfachen Weltmeister. Vielleicht will er in der Hitze des Gefechts zu viel und verliert das grosse Bild aus den Augen. Vielleicht ist er in gewissen Situationen zu selbstsicher. Es scheint ihm schwerzufallen zu akzeptieren, dass ein anderer Fahrer den besseren Job macht. Aber in solch einem Moment musst du zurückstecken und dir eingestehen, dass die Kurve dem Anderen gehört, du musst dir sagen – dann packe ich ihn halt ein wenig später.»

«Und dennoch finde ich die Dreher merkwürdig. Ich weiss, dass Sebastian Vettel bessere Leistungen zeigen kann als wir von ihm in den vergangenen Monaten erlebt haben. Jeder weiss, dass Vettel einer der besten Fahrer ist, aber wir haben davon zu wenig gesehen.»

Ein anderer Grund für Rosberg, wieso es mit dem Titel für Ferrari nicht klappt: ein Mangel an Stallorder. Rosberg weiter: «In Suzuka war Kimi Fünfter und Seb Sechster. Wieso hat Ferrari das nicht umgedreht? Ferrari brauchte doch jeden Punkt. Eine Woche zuvor hat Mercedes in Russland vorgemacht, wie das geht. Ich habe das Rennen von Japan verfolgt und gedacht – was macht Ferrari da? Das hat mir bislang keiner erklären können. Pardon, ich verstehe es nicht. Aber vielleicht ist das ein guter Hinweis darauf, dass die Probleme bei Ferrari tiefer gehen. Vielleicht hat das Vettel ein wenig aus dem Konzept gebracht, dieser Verdacht, keine bedingungslose Unterstützung zu bekommen.»

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