Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Gerhard Berger: «Das wollen die Fans doch sehen»

Von Petra Wiesmayer
Gerhard Berger will keine Stallorder bei Mercedes

Gerhard Berger will keine Stallorder bei Mercedes

Gerhard Berger spricht sicher vielen Formel-1-Fans aus dem Herzen. Der immer härter werdende Kampf zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton sei genau das, was die Zuschauer sehen wollten, sagt der Österreicher.

Irgendwie war der Crash überfällig. Seit dem Grand Prix von Monaco haben sich die Fronten zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton immer mehr verhärtet und auf der Strecke wurde der Abstand zwischen den beiden immer geringer. Die Mercedes-Piloten kämpften auf Messers Schneide und die Fans freuten sich. Mercedes wurde gelobt und lobte sich, dass man die 29-Jährigen frei fahren lasse und den Kampf nicht künstlich regulierte. Bis zum Grand Prix von Belgien.

In Runde 2 war es soweit. Rosberg versuchte, sich außen an Hamilton vorbei zu drängeln, der steckte nicht zurück und als der Deutsche sich wieder hinter seinem Teamkollegen einfädeln wollte, krachte es. Der Frontflügel von Rosbergs Silberpfeil blieb am Hinterrad des F1 W05 von Hamilton hängen und schlitze den Reifen auf. Gleichzeitig flogen zum ersten Mal die Fetzen. Flügelteile brachen ab und beim nächsten Boxenstopp war ein Nasenwechsel des Autos mit der Nummer 6 fällig. Für Hamilton war das Rennen da bereits gelaufen. Er fuhr nach einem unplanmäßigen Reifenstopp am Ende des Feldes und musste elf Runden vor Schluss aufgeben.

Nach dem Rennen flogen die Fetzen ein zweites Mal. Neben einem stinksauren Lewis Hamilton schimpften auch die Mercedes-Oberen Toto Wolff und Niki Lauda, der Unfall sei «inakzeptabel» und man würde daraus Konsequenzen ziehen. «Wir werden der Situation Herr werden», sagte Wolff im TV-Interview. Völlig überzogen, findet Gerhard Berger, der den Kampf der beiden Streithähne genießt.

«Na klar, war Nico der Auslöser. Aber wenn zwei solche Kaliber Rad an Rad kämpfen dann passiert so etwas eben. Das gehört dazu. Das ist legitim», sagte der 54-Jährige bei Bild Online. «Auch dass man in dieser Kurve überholen kann, haben andere Fahrer gezeigt. Das war kein Harakiri, das war ein ganz normaler Rennunfall. Und ob das in der zweiten oder 33. oder 58. Runde passiert, ist einem Rennfahrer egal. Du hast als Pilot das Gefühl, jetzt könnte es gehen, und dann versuchst du es. Nichts anderes hat Nico gemacht. Das wollen die Fans doch sehen.»

Und lebt die Formel 1 nicht auch von genau diesen Kämpfen? Senna-Prost, Mansell-Piquet oder auch Vettel-Webber. Der Grand Prix von Belgien war schließlich nicht das erste Formel-1-Rennen der Geschichte, bei dem Teamkollegen aneinander geraten sind.

Was meinen Sie, liebe Leser? Sollte Mercedes künftig eine Stallorder ausrufen oder weiterhin beide Piloten frei fahren lassen?

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