Jerez: Strafen wirbeln MotoGP-Ergebnis durcheinander

Barcelona-Test: Wer ist hinter Mercedes die Nummer 2?

Von Mathias Brunner
Die Runden von Felipe Massa (Williams) und Kimi Räikkönen (Ferrari) auf superweichem Gummi haben bewiesen: Mercedes bleibt im GP-Sport der Massstab.

Die neuen Silberpfeile von Lewis Hamilton und Nico Rosberg werden in zwei Wochen kaum aufzuhalten sein – nur ein Defekt, ein Fahrfehler oder der Rammstoss eines Gegners wird einen Doppelsieg der Weltmeister in Melbourne verhindern. Das hat der heutige, zweitletzte Wintertesttag allen Träumern vor Augen geführt. Wer dachte, dass die Vormachtstellung von Mercedes zu Ende gehen würde, ist heute brutal auf die Welt gekommen.

Am Samstagmorgen zeigten Felipe Massa im Williams und Kimi Räikkönen im Ferrari einen heissen Tanz: fast auf die Tausendstelsekunde fuhren sie auf den rot markierten Pirelli gleich schnell, auf superweichem Gummi kamen sie somit auf etwas mehr als 1:23,2 min.

Das ist gewiss keine Trödelei der beiden Routiniers gewesen. Leider fuhr gestern Nico Rosberg 1:22,8 min, und dies auf weichen Reifen, die (je nach Rennwagen und Strecke) zwischen fünf und sieben Zehntelsekunden langsamer sind als die superweichen Walzen.

Lewis Hamilton knallte mit dem weichen Gummi eine Stunde vor Feieraband eine 1:23,022 min auf die Bahn, also ebenfalls schneller als die superweich bereiften Massa und Räikkönen.

Jeder kann sich somit ausrechnen, wie gewaltig der Vorsprung von Mercedes ist.

McLaren-Honda-Pilot Jenson Button: «Mercedes ist unfassbar schnell. Die sind allen Gegnern um Meilen voraus, nicht nur, was eine schnelle Runde angeht, auch was die Dauerläufe und den Reifenabbau betrifft.»

Nur in Sachen Topspeed ist Mercedes nicht ganz vorne. Grund: ein höheres Abtriebsniveau für flotte Kurvenfahrt.

Aus heutiger Sicht wird es am 15. März in Melbourne vor allem zwei Fragen geben: Wer gewinnt – Hamilton oder Rosberg? Und: Wer wird hinter den Silberpfeilen Dritter?

Höchst aufschlussreich waren dabei heute Nachmittag die Dauerläufe der GP-Sieger Daniel Ricciardo, Kimi Räikkönen und Felipe Massa.

Der Australier Ricciardo legte auf der mittelharten Mischung eine Serie von eindrucksvoll konstanten 1:30er Zeiten hin. Ferrari-Ass Räikkönen war auf der gleichen Mischung unterwegs, aber die Reifen bauten am Ferrari mehr ab als am Red Bull Racing-Renner. Felipe Massa schliesslich fuhr in Sachen Zeiten auf Augenhöhe mit Ricciardo, allerdings nicht auf der mittlharten Mischung (wie Ricciardo und Kimi), sondern auf der harten.

Daraus müsste sich diese Reihenfolge ergeben, was das aktuelle Kräfteverhältnis betrifft: Mercedes vor Williams vor Red Bull Racing vor Ferrari.

So ganz nebenbei fuhr Lewis Hamilton mit 1:24,1 min die schnellste Barcelona-Testrunde auf mittelharten Reifen ...

Es folgt die Gruppe aus Lotus, Toro Rosso, McLaren-Honda, Sauber und Force India. Die Reihenfolge hier ist nicht ganz klar. Aber Carlos Sainz hat heute mit einer 1:24,191 min aufhorchen lassen.

Klar ist hingegen: Manor-Marussia – sofern sie denn wirklich fahren – wird dem Feld hinterher krebsen.

Nach dem guten Testtag von Jenson Button gestern (101 Runden, so viele wie zuvor noch nie an einem einzigen Tag) war bei McLaren-Honda wieder der Wurm drin: Ölleck am Wagen von Kevin Magnussen, vorzeitiger Feierabend.

Honda-Rennchef Yasuhisa Arai macht sich Sorgen: «Es stimmt, dass wir Bedenken in Sachen Standfestigkeit haben. Möglicherweise haben wir unsere Probleme erst zum Beginn der europäischen GP-Saison im Mai hier in Spanien aussortiert.»

Morgen will McLaren-Honda mit Jenson Button erstmals im Testwinter eine GP-Simulation unter die Räder nehmen ...

Hut ab vor Force India: Gestern Mittag erst wurde der neue Wagen auf die Bahn gebracht, heute fuhr Nico Hülkenberg am meisten Runden!

Barcelona-Test, Samstag, 28. Februar

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:23,022 min (76 Runden)
2. Felipe Massa (BR), Williams-Mercedes, 1:23,262 (102)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 1:23,276 (136)
?4. Carlos Sainz (E), Toro Rosso-Renault, 1:24,191 (132)
5. Romain Grosjean (F), Lotus-Mercedes, 1:24,200 (116)
6. Marcus Ericsson (S), Sauber-Ferrari, 1:24,477 (123)
?7. Nico Hülkenberg (D), Force India-Mercedes, 1:24,939 (158)
8. Kevin Magnussen (DK), McLaren-Honda, 1:25,225 (39)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing-Renault, 1:25,742 (128)

Barcelona-Test, Freitag, 27. Februar

1. Nico Rosberg (D), Mercedes, 1:22,792 min (106 Runden)
2. Valtteri Bottas (SF), Williams-Mercedes, 1:23,995 (90)
3. Felipe Nasr (BR), Sauber-Ferrari, 1:24,071 (140)
4. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 1:25,339 (142)
5. Jenson Button (GB), McLaren-Honda, 1:25,590 (101)
6. Pastor Maldonado (YV), Lotus-Mercedes, 1:26,705 (139)
7. Max Verstappen (NL), Toro Rosso-Renault, 1:26,766 (139)
8. Daniil Kvyat (RUS), Red Bull Racing-Renault, 1:26,965 (83)
9. Nico Hülkenberg (D), Force India-Mercedes, 1:28,412 (76)

Barcelona-Test, Donnerstag, 26. Februar

1. Felipe Massa (BR), Williams-Mercedes, 1:23,500 min (103 Runden)
2. Marcus Ericsson (S), Sauber-Ferrari, 1:24,276 (122)
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24,881 (48)
4. Daniil Kvyat (RUS), Red Bull Racing-Renault, 1:25,947 (75)
5. Romain Grosjean (F), Lotus-Mercedes, 1:26,177 (75)
6. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 1:26,327 (80)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso-Renault, 1:26,962 (86)
8. Jenson Button (GB), McLaren-Honda, 1:31,479 (7)
Noch nicht im Einsatz: Force India
Nicht beim Test: Manor

Zum Vergleich die Zeiten von vergangener Woche:

Barcelona-Test, Sonntag, 22. Februar
1. Romain Grosjean (F), Lotus-Mercedes, 1:24,067 (111)
2. Nico Rosberg (D), Mercedes, 1:24,321 (131)
3. Daniil Kvyat (RU), Red Bull Racing-Renault, 1:24,941 (104)
4. Felipe Nasr (BR), Sauber-Ferrari, 1:24,956 (73)
9. Valtteri Bottas (SF), Williams-Mercedes, 1:25,345 (129)
5. Carlos Sainz (E), Toro Rosso-Renault, 1:25,604 (88)
6. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 1:26,312 (76)
7. Nico Hülkenberg (D), Force India, 1:26,591(36)
8. Fernando Alonso (E), McLaren-Honda, 1:27,956 (20)

Barcelona-Test, Samstag, 21. Februar
1. Pastor Maldonado (YV), Lotus-Mercedes, 1:24,348 (104)
2. Max Verstappen (NL), Toro Rosso-Renault, 1:24,739 (129)
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:26,076 (101)
4. Marcus Ericsson (S), Sauber-Ferrari, 1:26,340 (53)
5. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 1:26,407 (105)
6. Daniil Kvyat (RU), Red Bull Racing-Renault, 1:26,589 (111)
7. Felipe Massa (BR), Williams-Mercedes, 1:26:912 (55)
8. Pascal Wehrlein (D), Force India, 1:27,333 (81)
9. Valtteri Bottas (FIN), Williams-Mercedes, 1:27,556 (49)
10. Jenson Button (GB), McLaren-Honda, 1:29,151 (24)

Barcelona-Test, Freitag, 20. Februar
1. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull Racing-Renault, 1:24,574 (143)
2. Kimi Räikkönen (SF), Ferrari, 1:24,584 (90)
3. Felipe Massa (BR), Williams-Mercedes, 1:24,672 (88)
4. Sergio Pérez (MEX), Force India-Mercedes, 1:24,702 (121)
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24,923 (89)
6. Nico Rosberg (D), Mercedes, 1:25,556 (66)
7. Fernando Alonso (E), McLaren-Honda, 1:25,961 (59)
8. Jolyon Palmer (GB), Lotus-Mercedes, 1:26,280 (77)
9. Marcus Ericsson (S), Sauber-Ferrari, 1:27,334 (113)
10. Carlos Sainz (E), Toro Rosso-Renault, 1:28,945 (100)

Barcelona-Test, Donnerstag, 19. Februar
1. Pastor Maldonado (YV), Lotus-Mercedes, 1:25,011 (69 Runden)
2. Kimi Räikkönen (SF), Ferrari, 1:25,167 (74)
3. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull Racing-Renault, 1:25,547 (59)
4. Sergio Pérez (MEX), Force India-Mercedes, 1:26,636 (34)
5. Felipe Nasr (BR), Sauber-Ferrari, 1:27,307 (79)
6. Max Verstappen (NL), Toro Rosso-Renault, 1:27,900 (94)
7. Jenson Button (GB), McLaren-Honda, 1:28,182 (21)
8. Pascal Wehrlein (D), Force India-Mercedes, 1:28,329 (32)
9. Pascal Wehrlein (D), Mercedes, 1:28,489 (48)
10. Susie Wolff (GB), Williams-Mercedes, 1:28,906 (86)
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,429 (11)

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