Kimi Räikkönen (Ferrari) zu Quali: So ist es nun mal

Der Finne Kimi Räikkönen wird nicht «Iceman» genannt, weil er sich von so etwas wie einem neuen Quali-Ablauf aus der Fassung bringen lässt. Während es im Fahrerlager von Kritik über das frische Qualifikationsprozedere nur so brummt, zuckt der Weltmeister von 2007 lediglich kurz mit den Schultern: «Die Quali ist nun mal so wie sie ist. Die Regeln sind eben die Regeln. Was wir als Team gemacht haben, war vom Ablauf her alles korrekt. Die Stoppuhr hat uns nicht in Schwierigkeiten gebracht, alles ist glatt gelaufen. Abgesehen davon spielt es jetzt wirklich keine Rolle, ob ich die neue Quali mag oder nicht. Wir haben sie nun mal, damit müssen wir nun leben und basta.»

«Klar ist es nicht ideal, wenn du Reifen sparen musst. Im zweiten Quali-Segment haben wir einen Satz der superweichen Walzen mehr gebraucht als wir es eigentlich geplant hatten. Das führte dazu, dass wir dann im dritten Segment nur einen Einsatz fahren konnten – weil wir uns eben einen Reifensatz fürs Rennen sparen wollten. Ob das für den Grand Prix die richtige Entscheidung gewesen ist, das können wir heute noch nicht sagen, das wird sich dann morgen zeigen. Aber ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass es für Ferrari einen Riesenunterschied gemacht hätte, wenn ich noch einen Satz zur Verfügung gehabt hätte.»

Wir haken noch einmal nach: War es für die Fans nicht öde, zum Schluss des Trainings keine Action auf der Bahn zu sehen.
Kimi: «Noch einmal – die Regeln sind nun mal so, und das wussten wir schon vorher. Es ist einfach anders als vorher. Klar fühlt sich das auch für den Fahrer anders an. Aber für den Zuschauer zuhause vor dem TV-Gerät dürfte der Unterschied erheblich grösser sein als für uns im Cockpit. Es ist nicht an mir, darüber zu richten, ob die Quali nun gut ist oder schlecht. Wenn jemand diese Regeln wollte, dann wird er sich dabei schon etwas gedacht haben.»

Wie konkurrenzfähig ist der Ferrari?

Kimi: «Wir hatten leichte Probleme damit, die Reifen richtig auf Temperatur zu bekommen. Mit dem letzten Satz lief das besser. Aber ich würde in den Abstand zwischen Mercedes und uns nach diesem ersten Qualifying noch nicht zu viel hinein deuten. Es war bislang ein seltsames Wochenende. Generell glaube ich – wenn es wärmer wäre, dann würde uns das helfen.»

«Der Wagen fühlt sich gut an, und wenn wir normalere Wochenenden haben, dann wird sich auch ein klareres Bild zeigen, wo wir stehen. Die Mercedes sind sauschnell, aber das wussten wir schon vorher.»

Glaubt der zweifache Australien-GP-Sieger, dass die Einschränkungen beim Funkverkehr einen anderen Rennverlauf ergeben? «Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Man muss sich vor dem Grand Prix einfach mehr einprägen. Und wenn Unvorhergesehenes passieren sollte, dann könnte es ein wenig chaotisch werden. Du musst halt versuchen, dich aus Ärger rauszuhalten, aber das war schon vorher so.»