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Nico Hülkenberg (Force India): Enttäuschung hält an

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg in Monaco

Nico Hülkenberg in Monaco

​Der Mexikaner Sergio Pérez hat in Monaco den sechsten Podestplatz seiner GP-Karriere eingefahren, den dritten für Force India. Nico Hülkenberg hingegen steht mit fast leeren Händen da.

Nico Hülkenberg hatte einen dicken Hals. Der 28jährige Force-India-Fahrer konnte kurz vor der Zielflagge des Monaco-GP zwar noch Nico Rosberg abfangen. Aber ein sechster Platz nach der fünftschnellsten Zeit im Abschlusstraining, zudem der eigene Stallgefährte Sergio Pérez zum dritten Mal in drei Jahren auf dem Siegerpodest, während der Emmericher selber erneut leer ausging, diese Pille schmeckte für den 2015er Le-Mans-Sieger Hülkenberg so bitter wie das verlorene Monaco-Rennen für Daniel Ricciardo.

Später stellte sich der stellvertretender Force-India-Teamchef Bob Fernley vor die Medienvertreter und gab Verfehlungen zu. Was in Sachen Rennstrategie bei Pérez optimal gelaufen war, ging bei Nico in die Hose. Einmal mehr. Klar kursieren da im Internet schon wieder Verschwörungstheorien, wonach der Mexikaner wegen seiner Sponsoren halt bevorzugt behandelt werde. Diese Unterstellungen sind haltlos und kurzsichtig: Force India hat sich mit der verpatzten Strategie bei Hülkenberg selber ein besseres Ergebnis vermasselt. Kein Rennstall tut so etwas mutwillig.

Zur Erinnerung: Pérez kam in Monaco in der 21. Runde an die Box, also einen Umlauf nach Nico Rosberg, der wegen Brems- und Reifenproblemen die Fahrer hinter sich aufgehalten hatte.

Gleichzeitig war auch Felipe Massa eher gemächlich unterwegs, dahinter verzweifelten Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg. Bei Pérez war der Stopp so clever angesetzt, dass der Mittelamerikaner hinter Rosberg, aber vor Vettel und Hülkenberg auf die Bahn zurück kam. Der Mexikaner bezeichnete diese Sekunden später als Schlüssel zur Podestfahrt.

Mit dem nächsten Stopp auf den weichen Slickreifen hatte sich das Problem Rosberg dann erledigt, den Rest übernahm Reifenflüsterer Pérez mit 48 tadellosen Runden auf dieser Mischung.

Hülkenberg hingegen hielt in der gleichen Runde wie Rosberg an. Damit war klar: Wenn keine Boxenmannschaft patzt, dann ändert sich an der Reihenfolge nichts. McLaren machte das anders, holte Alonso später herein, dadurch konnte der Spanier an Rosberg und Hülkenberg vorbeigehen.

Hülkenberg nach dem Rennen ernüchtert: «Ich hatte den Speed für einen Podestplatz.» Aber erneut wurde nichts daraus. Bei 100 GP-Starts hat Hülkenberg noch immer keinen Podestplatz vorzuweisen.

Force-India-Mitbesitzer Vijay Mallya: «Unser Renntaktik hat es Nico verbaut, ein besseres Ergebnis herauszuholen.»

Nico sagt: «Monaco war eine Enttäuschung. Wir haben eine grosse Chance verpasst. Das Auto fühlte sich das ganze Wochenende lang sehr gut an, wir hatten wirklich den Eindruck, dass wir die ideale Abstimmung erwischt hatten. Nun will ich in Kanada ebenso konkurrenzfähig sein.»

«Montreal ist eine Herausforderung. Du musst die Randsteine brutal attackieren und dich nahe an die Mauern herantrauen. Ganz wichtig sind gute Bremsen und eine solide Traktion aus den langsamen Kurven heraus. Wir fahren wie in Monaco die drei weichsten Reifenmischungen, also werden wir einige ziemlich aggressive Strategien erleben. Aber wir sind in Monte Carlo mit diesen Reifentypen gut zurecht gekommen, also mache ich mir keine Sorgen.»

Nochmals Vijya Mallya: «Das Pistenlayout sollte den Stärken unseres Autos entgegenkommen. Ich erwarte beide Autos locker in den Top-Ten.»

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